Wilhelm Geißler

Wilhelm Geißler

Wilhelm Geißler (* 29. September 1895 in Hamm; † 11. Februar 1977 in Wuppertal) war ein deutscher Grafiker und Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch der Oberrealschule arbeitete er zunächst ein Jahr als technischer Zeichner, anschließend als Volontär bei einem Malermeister. Von 1913 bis 1916 studierte er an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf und war dort Mitarbeiter des Wandmalers Hein Rüter. In diese Zeit fielen seine ersten Veröffentlichungen. In den Jahren von 1916 bis 1918 nahm Geißler als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. In dieser Zeit präsentierte er erstmalig seine Werke in einer Ausstellung im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm.

Von 1919 bis 1920 studiert Geißler bei A. Kolb an der Grafik-Akademie in Leipzig, anschließend wechselte er für die Jahre 1921 bis 1922 an die Kunstgewerbeschule München. Zwischen 1922 und 1929 lebte Geißler in Rudolstadt als Hausgrafiker des Greifenverlags. In diese Zeit fielen Ausstellungen in Kopenhagen, Hamm, Bochum, Aachen, Krefeld und Wuppertal. Am 5. Januar 1929 heiratete er Elfriede von Ponickau. 1930 siedelte das Ehepaar nach Köln um.

1934 gründete er in Köln die Woensam-Presse mit den Kölner Künstlern Franz M. Jansen (ausgeschieden 1939), Käthe Schmitz Imhoff, Peter Straußfeld, Anton Wolff und Irmgart Zumloh die sich als Woensam-Ring bezeichneten. Im gleichen Jahr schloss sich Rudi Rhein dem Woensam-Ring an. Die Woensampresse bestand aus den Künstler des Woensam-Rings und einem Förderkreis in dem man Mitglied werden konnte. Der Jahrebeitrag für die Mitgliedschaft betrug 15 RM. Sie unterstützten die Arbeit des Künstlerkreises und erhielten dafür jährlich Arbeiten von einem Mindestwert von 25 RM.

Bis 1943 entstanden in Köln Wandbilder und Mosaiken für sakrale und profane Bauten. 1943 wurde Geißler Direktor der Meisterschule für das gestaltende Handwerk (heute: Fakultät für Kunst und Design der Bergische Universität Wuppertal) .

Ausstellungen

Wilhelm Geißler beteiligte sich u.a. an den internationalen Kunstausstellungen 1922 Kopenhagen, 1936 Warschau, 1937 Lyon, 1937 Peking, 1939 Chicago, 1942 Brüssel, 1952 Lakeland, Florida, 1965 Krakau, 1966 Wien, Graz und Linz, Grafik seit Goya, 1966 Washington, 1967 Göteborg, 1967 Karlsbad, Intergrafik, 1967 Budapest, Intergrafik, 1967 Warschau, Kulturpalast, 1968 Oslo, Kunstnernes Hus, 1968 Moskau, Puschkin-Museum, 1968 Leningrad, Eremitage, 1969 St. Niklaas (Belgien), Internationale Graphikschau. Außerdem war national beteiligt 1918 in Hamm, 1934 Berlin, 1934 Düsseldorf, 1935 Dessau, 1936 Leipzig, 1937 Karlsruhe, 1937 Wuppertal-Barmen, 1959 München, 1965 Berlin, Intergrafik 65, 1965 Solingen, 1965 Wuppertal-Barmen, 1966 Baden-Baden Der deutsche Holzschnitt, 1966 Wuppertal-Barmen, 1966 Hamm. 1966 Burg Ludwigstein und 1967 Berlin Intergrafik 67.

Werke

Großwerke

  • Glasfenster für die Universität Köln (1934), im Zweiten Weltkrieg zerstört
  • Mosaik in der Oberschule Alsdorf (1934)
  • Außenmosaik "Phönix" am Salzhaus-Römer in Frankfurt/Main (1955)

Grafisches Werk

Das grafische Werk von Wilhelm Geißler umfasst Gemälde, Monotypien, Zeichnungen und Mischtechniken, Mosaiken und Holzschnitte.

Gemälde

  • Kreuzweg, 1922, 34x36 cm
  • Selbstbildnis, 1925, 101x71 cm
  • Wasserleiche, 1925, 51x71 cm
  • Flaschentisch mit Guitarre, 1962, 60x84 cm
  • Nächtliche Burg, 1965, 46x61 cm

Monotypien

Die Landhälse II, 1956, 62x48 cm

Mosaiken

  • Moses-Kopf, 1932, 51x71 cm
  • Arbeiter, 1934, 52x71 cm

Holzschnitte

  • Der junge Grabbe, 1924, 25x30 cm
  • Der künstliche Mensch, 1925, 10 Blätter, je 12x16 cm
  • Zürnender Moses, 1926, 29x43 cm
  • Bergarbeiter (Kopf), 1926, 23x30 cm
  • Sprecher unter den Brüdern, 1945
  • Trümmer-Idyll, 1947, 37x54 cm
  • Bauernschädel, 1948
  • Der Hirt auf dem Feld, 1948
  • Stolz und Würde, 1949
  • Auffliegender Storch, 1950, 25x30 cm
  • Zebras, 1969, 32,5x43 cm
  • Kritiker X, 1973, 38x50 cm
  • Feuerkopf, 1974, 35x17 cm

Exlibris

Wilhelm Geißler hat - vor allem als Holzschnitte - für Verwandte, Freunde und Bekannte - Exlibris (Bucheignerzeichen) hergestellt.

Ehrungen

  • 1952 Blaues Band für Graphik der Stadt Lakeland (Florida)
  • 1970 Silberne Ehrenplakette der Stadt Hamm
  • Johann-Gutenberg-Medaille der Stadt Mainz

Literatur

  • Uwe Eckardt: Wuppertaler Exlibris. In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land. 51. Jahrgang, Heft 2, 2001, S. 2-25 (darin auch zu Wilhelm Geißler speziell S. 6)
  • Kurt Kauenhoven: Der Holzschneider Wilhelm Geißler. In: Ausstellung Wilhelm Geissler. Gustav-Lübcke-Museum Hamm. o.O. o.J. (Hamm 1975)
  • Wilhelm Geißler: Wie ich zum Holzschnitt kam. In: Ausstellung Wilhelm Geissler. Gustav-Lübcke-Museum Hamm. o.O. o.J. (Hamm 1975)
  • Ausstellung Wilhelm Geissler. Gustav-Lübcke-Museum Hamm. o.O. o.J. (Hamm 1975)
  • Wilhelm Geißler. Ausstellung von Gemälden, Monotypien, Zeichnungen, Holzschnitten aus Anlaß seines siebzigsten Geburtstages. Städtisches Gustav-Lübcke-Museum Hamm. 13. März bis 11. April 1966. Hamm 1966.
  • H. Meermeyer: In einem Stall in Bethlehem. Zu einem weihnachtlichen Holzschnitt des Hammer Malers und Graphikers Wilhelm Geißler (1895-1977), in: Unser Westfalen 1998, S. 42 (mit Kurzbiographie).
  • Kurt Kauenhoven (Hrsg.): Wilhelm Geißler, Holzschnitte, ein Werkbuch [Zum 65. Geburtstag Wilhelm Geißlers im Auftrag des Freundeskreises der Woensampresse (Werkgemeinschaft Deutscher Graphiker)]. [Sonderdruck]. Wuppertal[-Barmen]: Woensampresse, 1960, 54 S. (Druck der Woensampresse in Wuppertal; 125)
  • Wilhelm Geißler. Ausstellung von Gemälden, Monotypien, Zeichnungen, Holzschnitten aus Anlass seines siebzigsten Geburtstages. Städtisches Gustav-Lübcke-Museum Hamm. 13. März bis 11. April 1966. Hamm 1966.
  • Kurt Kauenhoven: Wilhelm Geißler. En tysk exlibriskunstner. Rudkøbing: Forlaget Grafolio, 1968, 56 S., (Kunstner-monografi; Nr. 9)
  • Kurt Kauenhoven (Hrsg.): Gruß an Wilhelm Geißler. Eine Freundesgabe zu seinem 75. Geburtstag. Mit Beiträgen von Artur Buschmann, Werner Helwig, HAP Grieshaber, Eugen Skasa-Weiß, Joseph E. Drexel, Frans Masereel, Hans Pape und anderen. Essen: Privatdruck der Woensampresse, 1970, 63 Seiten
  • Wilhelm Geißler: Umwelt - Holzschnitte, vom Urstock gedruckt -(1965)-. Essen, Woensampresse, 1965. Als Blockbuch gebunden. Mit 10 ganzseiten Holzschnitten von Wilhelm Geissler und 1 Titelillustration. Zum siebzigsten Geburtstag von Wilhelm Geissler (29. September 1965) in Essen herausgegeben. In einer Auflage von 500 nummerierten Exemplaren.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Geißler (Familienname) — Geißler oder Geissler ist ein deutscher Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Schäfer (Jurist) — Wilhelm Schäfer (* 24. Februar 1902 in Blaubeuren; † 27. Dezember 1979 in Tübingen) war ein deutscher Landrat im Nationalsozialismus und im deutsch besetzten Generalgouvernement. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beteiligung an den NS Verbrechen …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm M. Busch — Wilhelm Martin Busch (* 1. September 1908 in Breslau; † 7. Juli 1987 in Hamburg) war ein deutscher Illustrator. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Bücher von Wilhelm M. Busch 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Geißler (Theologie) — Flagellanten (Holzschnitt aus dem 15. Jahrhundert) Die Flagellanten oder Geißler waren eine christliche Laienbewegung im 13. und 14. Jahrhundert. Ihr Name geht auf das lateinische Wort flagellum (Geißel, Peitsche) zurück. Zu den religiösen… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Kammeier — Friedrich Wilhelm Ferdinand Kammeier (* 3. Oktober 1889 in Nienstädt (Kreis Stadthagen); † 23. Mai 1959 in Arnstadt) war zunächst Volksschullehrer. Später betätigte er sich als autodidaktischer Historiker und Schriftsteller. Während seine frühen… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Geißler — Infobox Scientist name = Heinrich Geißler box width = image width =150px caption = Heinrich Geißler birth date = May 26 1814 birth place = Igelshieb, Thuringia, Saxe Meiningen death date = January 24 1879 death place = residence = citizenship =… …   Wikipedia

  • Heinrich Geißler — Johann Heinrich Wilhelm Geißler (* 26. Mai 1814 in Igelshieb; † 24. Januar 1879 in Bonn) war ein deutscher Physiker und Erfinder der Geißlerschen Röhre, einer gläsernen Niederdruck Gasentladungsröhre. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Geißler (Komponist) — Fritz Geißler (* 16. September 1921 in Wurzen; † 11. Januar 1984 in Bad Saarow) war ein deutscher Komponist. Als Komponist von 11 Sinfonien gilt er als einer der bedeutendsten Sinfoniker der DDR. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Zitate …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Geißler — (or Geissler) (16 September 1921 in Wurzen, Germany ndash; 11 January, 1984 in Bad Saarow, Germany) was one of the most important composers of the German Democratic Republic. The son of Elsa and Walther Geißler, he was raised in modest… …   Wikipedia

  • SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm (1891) — …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”