- Fritz Geißler (Komponist)
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Fritz Geißler (* 16. September 1921 in Wurzen; † 11. Januar 1984 in Bad Saarow) war ein deutscher Komponist. Als Komponist von 11 Sinfonien gilt er als einer der bedeutendsten Sinfoniker der DDR.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aus äußerst bescheidenen Verhältnissen stammend, erhielt er ersten Geigenunterricht beim Leiter der Mandolinengruppe eines Schrebergartenvereins (einem Schlosser), ging nach Abschluss der Volksschule in die Stadtpfeife in Naunhof in die Lehre, verdiente sich nach Abbruch dieser für ihn äußerst unergiebigen Ausbildung die Mittel für Privatunterricht in Geige, Klavier und Musiktheorie als Bar- und Kaffeehausgeiger in Leipzig.
1940 zur Wehrmacht einberufen und als Angehöriger des Luftwaffen-Musikkorps auf Guernsey stationiert, kam er 1945 in englische Kriegsgefangenschaft, wo ihm die Gelegenheit geboten wurde, als zweiter Geiger in einem Streichquartett zu spielen und Chorsätze für den Gefangenenchor zu komponieren oder zu arrangieren.
1948 aus der Gefangenschaft entlassen, studierte Fritz Geißler bis 1950 an der Leipziger Musikhochschule Komposition und Viola bei Wilhelm Weismann, Max Dehnert und Arnold Matz. Nach einem einjährigen Zwischenspiel als Bratscher im Landessinfonieorchester Gotha studierte er nochmals Komposition, jetzt bei Boris Blacher und Hermann Wunsch an der Musikhochschule Berlin-Charlottenburg.
Von 1954 bis 1978 war Geißler auch als Kompositionslehrer tätig, zunächst am Institut für Musikerziehung der Universität Leipzig, später als Dozent und Professor für Komposition an den Musikhochschulen in Leipzig und Dresden. Zu seinen Schülern gehören unter anderem Peter Hermann, Wilfried Krätzschmar, Friedrich Schenker, Karl Ottomar Treibmann und Lothar Voigtländer. Fritz Geißler war von 1956 bis 1968 Vorsitzender des Leipziger Komponistenverbandes und von 1972 bis 1984 Vizepräsident des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR und Mitglied der Akademie der Künste der DDR.
Werk
Der kompositorische Nachlass Fritz Geißlers umfasst etwa 140 Werke: elf Sinfonien, Solokonzerte für Flöte, Violine, Cello, Klavier und Orgel, vier Opern („Der zerbrochene Krug“, „Der Schatten“, „Der verrückte Jourdain“, „Das Chagrinleder“), Ballette, Oratorien, Kantaten und Kammermusik unterschiedlichster Besetzung, die von namhaften Interpreten und bedeutenden Orchestern und Opernhäusern der DDR, der Bundesrepublik Deutschland und im Ausland aufgeführt wurden.
Zitate
„Schöpferisch, produktiv und vielseitig sorgte der Komponist mit seinen elf unkonventionellen Sinfonien, reizvoller Kammermusik und einer provokanten Ästhetik regelmäßig für fruchtbare Auseinandersetzungen und Innovationsschübe im Musikschaffen der DDR.“
– Eberhard Kneipel
Weblinks
- Fritz-Geißler-Gesellschaft, u. a. mit Werkliste, Diskographie
- http://www.arila-siegert.de/knz/krug.htm Interview mit Arila Siegert über die Kammeroper Der zerbrochene Krug
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