Wilhelm J. Burger

Wilhelm J. Burger

Wilhelm J. Burger (* 15. März 1844 in Wien; † 7. März 1920 ebenda) war ein österreichischer Fotograf, der sich hauptsächlich als Landschaftsfotograf betätigte.

Leben

Wilhelm Burger war ein Schüler von Constantin von Ettingshausen und lehrte von 1864 bis 1866 an der Universität Wien Photographie. 1865 trat er der Photographischen Gesellschaft in Wien bei. 1868 bis 1870 war Burger auf der kommerziell wissenschaftlichen Expedition in Ostasien. Seine, bei diesen Anlässen gemachten, Aufnahmen gelten als besonders schöne Beispiele für Arbeiten mit Tannin-Trockenplatten. 1871 wurde Burger k.k. Hof–Photograph.

1872 segelte er mit Graf Wilczek auf der "Isbjörn" zu den Inseln bei Nowaja Semlja, wo er mit der S/X Admiral Tegetthoff, dem Schiff der Polarexpedition, zusammentraf. Von diesem Treffen fertigte er eine Serie mit Stereoskopbildern an, die das Leben an Bord sowie die einzelnen Expeditionsteilnehmer darstellen. Burger verwendete auch damals seine daheim angefertigten Tannin-Trockenplatten. Er arbeitete aber auch schon mit dem Kollodium–Verfahren und mit PapierNegativen. Diese waren, im Gegensatz zu den Tannin–Trockenplatten, auch noch zehn Tage nach dem Präparieren brauchbar.

Auch Graf Wilczek photographierte auf dieser Expedition. 1881 verwendete Burger auf seiner Expedition nach Lykien und Karien bereits Gelatine–Emulsions-Platten. Durch die Erfindung der Trockenplatte wurde es nun möglich, dass auf Expeditionen auch Amateure photographieren konnten.

1882 setzte sich Burger dafür ein, dass auf wissenschaftlichen Expeditionen Trockenplatten verwendet werden. Bezüglich der Ausrüstung, die er empfahl, verwies er auf seine fünfzehnjährige Praxis. In der Photographischen Correspondenz schrieb er in diesem Jahr ausführlich darüber, empfahl das handliche Format 15 x 21 cm und berechnete das nötige Gewicht der Ausrüstung. Eine Aufnahme veranschlagte er mit einem Kilogramm. Er ging von zweihundert mitzunehmenden Platten mit den dazugehörigen Utensilien aus. Für den Transport waren entweder drei Pferde oder ein Kamel und ein Pferd notwendig.

Um 1900 photographierte Burger für Graf Wilczek die Burg Kreuzenstein und verwendete bei einer Nachtaufnahme der Burg dreihundert Einzelblitze. 1905 wurde er kaiserlicher Rat.

Literatur

  • G. Rosenberg: W. Burger, Ein Welt- und Forschungsreisender mit der Kamera, 1844-1920. 1984

Weblinks



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