Wilhelm Koban

Wilhelm Koban

Wilhelm Koban (* 2. Oktober 1885 in Mörfelden; † 14. Mai 1961) war ein deutscher Architekt.

Leben

Koban studierte zunächst an der Landesbaugewerkschule Darmstadt. Später wechselte er an die Technische Hochschule Darmstadt zu Friedrich Pützer. Kobans Spezialität waren „herrschaftliche Einfamilienhäuser“ und „Direktorenvillen“.

Zwischen 1908 und 1936 betreute Wilhelm Koban in Darmstadt, Eberstadt sowie der näheren Umgebung den Bau von 36 Wohnhäusern. Für HEAG-Direktor Gustav Brandis entwarf er 1924 eine Villa im Voglerweg 5 in Darmstadt. Das Geschäftshaus Stegmüller in Darmstadt wurde 1932 ebenfalls von Koban geplant und ausgeführt; 1944 wurde es bei einem Bombenangriff zerstört.

In Buchschlag plante er zwischen 1908 und 1933 insgesamt 15 große Einfamilienhäuser.[1] In Frankfurt am Main und Umgebung entstanden zur gleichen Zeit 14 mittlere bis größere Wohnbauten. Drei seiner zahlreichen Entwürfe für „hochherrschaftliches Wohnen“ wurden 1910 in Berlin prämiert.

Während der Zeit des Nationalsozialismus durfte Wilhelm Koban zwischen 1936 und 1945 nicht als Architekt arbeiten, da er Kommunist war. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Koban aktiv am Wiederaufbau beteiligt. Einfamilien- und Geschäftshäuser in Darmstadt und Groß-Gerau wurden von ihm geplant. Seit 1946 war er Mitglied der Künstlervereinigung Darmstädter Sezession.[2] 1950 diktierte Wilhelm Koban seiner zweiten Frau eine nicht ganz vollständige Liste all seiner Bauten, die heute im Stadtarchiv Darmstadt einzusehen ist.

Das spektakulärste seiner Werke ist sein eigenes Wohnhaus in Darmstadt in der Richard-Wagner-Straße 28, das in den Jahren 1926/1927 erstellt wurde. Der kubistische, expressionistische Klinkerbau war das erste private Einfamilienhaus in Darmstadt mit einem Flachdach. Der karg und streng wirkende Würfel hat eine sehr individuelle Anmutung. Ein großes Wandrelief, erstellt von der Bildhauerin Elisabeth Westermann Pfähler, gibt dem Klinkerbau eine ganz besondere Note.

Quellen

  1. http://www.dreieich.de/showobject.phtml?La=1&object=tx%7C284.50.1&NavID=284.11
  2. http://www.redworks.info/artistsnet/start_sezession/index.php?art_mitglieder=fillout&status=alle

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Koban — kann sich, je nach Aussprache, auf zwei verschiedene Begriffe aus dem Japanischen beziehen: Kōban (交番), mit einem langen O, sind eine Art Polizeihäuser in Japan. Koban (小判), mit einem kurzen O, sind alte, ovale Goldmünzen des alten Japans.… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Rudolph (Maler) — Wilhelm Rudolph (* 22. Februar 1889 in Hilbersdorf bei Chemnitz; † 30. September 1982 in Dresden) war ein deutscher Maler, Holzschneider, Graphiker und Zeichner. In über sieben Jahrzehnten schuf Wilhelm Rudolph ein vielfältiges und weitgehend… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Bad Kreuznach — In der Liste der Kulturdenkmäler in Bad Kreuznach sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Stadt Bad Kreuznach einschließlich der Stadtteile Bosenheim, Ippesheim (Nahe), Planig und Winzenheim aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Koa–Kod — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Mörfelden — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Buchschlag — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Dreieichenhain — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Götzenhain — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Offenthal — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Frohnau — Lage von Frohnau in Berlin In der Liste der Kulturdenkmale von Frohnau sind die Kulturdenkmale des Berliner Ortsteils Frohnau im Bezirk Reinickendorf aufgeführt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”