Wilhelm Kohlen

Wilhelm Kohlen

Wilhelm Kohlen (* 14. Dezember 1896 in Gressenich; † 31. Oktober 1964 ebenda) war ein sozialdemokratischer Politiker und Landrat des Kreises Aachen.

Leben

Wilhelm Kohlen wuchs im Gressenicher Gemeindeteil Mausbach auf. 1910 bis 1914 machte er eine Ausbildung zum Druckereifacharbeiter. Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Soldat. 1919 bis 1929 wechselte er seinen Beruf und wurde Metallfacharbeiter. 1929 bis 1931 war er arbeitslos. Um der Arbeitslosigkeit zu entkommen, gründete er 1931 ein Handelsunternehmen, das er bis 1933 leitete. 1933 wurde Wilhelm Kohlen von den Nationalsozialisten verhaftet und von Januar bis März 1933 erstmals inhaftiert. Grund für seine Inhaftierung war seine Betätigung für die SPD. 1933 war Wilhelm Kohlen Stadtverordneter der SPD im Rat der benachbarten Stadt Stolberg und Abgeordneter im Kreistag des Landkreises Aachen. Gleichzeitig führte er die lokale Gruppe des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold.

Nach seiner Haft konnte er bis 1939 sein Handelsunternehmen unter Beobachtung weiterführen. 1939 bis 1944 gründete er ein kleines Transportunternehmen, nicht zuletzt, um sich unauffälliger in der Region Aachen bewegen zu können. Wilhelm Kohlen führte häufig illegale Flugblätter und Tarnschriften aus dem belgisch/niederländischen Raum nach Deutschland ein. 1944 wurde er bei dieser Arbeit ertappt und in das Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht. Hier wurde er 1945 von der amerikanischen Armee befreit. 1948 konnte er sein Transportunternehmen wieder gründen und führte dies bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1954 weiter.

1945 bis 1948 war Wilhelm Kohlen in der Gemeinde Gressenich als Bürgermeister und Gemeindedirektor aktiv. Politisch wurde der Regierungsbezirk Aachen am 20. Mai 1945 der englischen Besatzungszone zugeteilt. Wilhelm Kohlen wurde am 1. August 1945 Bürgermeister der Gemeinde. Am 13. September 1946 wurden alle Bürgermeister und Amtsträger ihrer Ämter enthoben, um eine demokratische Neuordnung in den Verwaltungen einzuführen. Die Verwaltungschefs waren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr Bürgermeister, sondern Stadt- oder Gemeindedirektoren.

Dem Kreistag des damaligen Landkreises Aachen gehörte er vom 9. Dezember 1949 bis zum 27. Oktober 1956 an. Hier lag sein Arbeitsschwerpunkt im Finanzausschuss und im Wohnungsbau. In der Zeit vom 9. Dezember 1949 bis zum 27. November 1952 war er hier als Landrat tätig.

Wilhelm Kohlen verstarb am 31. Oktober 1964. Er hinterließ seine Frau und ein Kind.


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