- Wilhelm Nigrinus
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Wilhelm Nigrinus (auch: Schwartze; * 28. Mai 1588 in Kaaden; † 23. September 1638 in Wittenberg) war ein deutscher Ethnologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Geboren als Sohn des Bürgers Sebastian Schwartze († 1613) und seiner Frau Barbara, der Tochter des aus Schöneck stammenden Bürger und Ratsherrn in der böhmischen Stadt Brix, hatte er bis zu seinem neunten Lebensjahr Privatlehrer. Er besuchte in der Folge Schulen in Annaberg, Schlackenwerth, Zwickau, Saltz und Schlaggenwald. Mit seinem Bruder Martin bezog er am 21. Juni 1606 die Universität Wittenberg. Bartholomäus Nigrinus,[1] Priester in Breslau und Danzig, war möglicherweise ein weiterer Verwandter.
In Wittenberg studierte er sieben Jahre, zog sich nach dem Tod seines Vaters in seinen Heimatort zurück, wo er sein Traktat De legis impletione verfasste, welches 1617 gedruckt wurde. Nebenbei war er Lehrer in Brunnersdorf, erhielt 1616 eine Stelle als Rektor am Deutschen Pädagogium in Prag und wäre 1619 gern von dort weg gegangen, um an einer lutherischen Hochschule zu lehren. Die Widrigkeiten der Zeit brachten es aber mit sich, dass sich erst 1625 sein Wunsch erfüllen sollte und wieder nach Wittenberg ging.
Er wurde am 13. Februar 1629 Adjunkt an der philosophischen Fakultät und erwarb sich am 26. März 1629 den akademischen Grad eines Magisters, wobei er die Prüfung so gut ablegte, dass er am Anfang des Jahres als Professor der praktischen Philosophie angenommen wurde. Seine Vorlesungen behandelten die Tugendlehre (Aretologie) und die Glückseligkeitslehre. Als Professor verwaltete er 1633 und 1637 das Dekanat der philosophischen Fakultät und war in seinem Todesjahr 1638 Rektor der Universität. Er hatte am 6. August Fieber bekommen, das von epileptischen Anfällen begleitet zu seinem Tod führte. Am 27. September 1638 wurde er in Wittenberger Schlosskirche beigesetzt.
Werke
- Tractatus De legis impletione, Wittenberg 1617
- Papisticum S. Scriptuarae contemptum, Wittenberg 1629
- Assertionem loci cujusdam a Fevardentio citati, Wittenberg 1629
- Disp. De summo bono
- de Honoribus tum in genre, tum in specie de nobilibus & academicis, Wittenberg 1631
- de justitia
- de Juramentis
- de Societate conjugali
- de familiis in genere
- de civitate & civibus
- de principiis actionum humanarum
- de amicitia
- de domo, vico, pago, oppido, urbe & civitate
Familie
Er heiratete am 1. Februar 1620 in Kaaden Ludmilla Schönhöfer. Aus der elfjährigen Ehe sind die Töchter Elisabeth Nigrius und Barbara Nigrius (wurde vier Wochen alt) hervorgegangen. Seine zweite Ehe ging er am 24. April 1632 mit Elisabeth Lenz († 1636), der Witwe des Peter Müller, in Wittenberg ein. In der Ehe erblickten Johann Wilhelm Nigrinus († jung) und Maria Sybilla Nigrius († starb im Alter von drei Jahren) das Licht der Welt. Am 13. Juni 1637 ging er in Wittenberg mit Maria Crüger († 21. Dezember 1663 in Wittenberg), der Witwe des Georg Hettenbach (* um 1587 in Wittenberg; † 17. Juni 1634 in Witteberg), seine dritte Ehe ein. Aus der einjährigen Ehe ging die Tochter Christina Nigrinus hervor.
Literatur
- Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817. Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-04402-4
- Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917
- Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Band 6, R 5299; S. 189
- Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrtenlexikon. Band 3, 1751, Sp. 949
- Matrikel der Universität Wittenberg
- Nigrinus, Wilhelm. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 24, Leipzig 1740, Spalte 885 f.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Bartholomaeus Nigrinus in der englischsprachigen Wikipedia
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