Wilhelm Wach

Wilhelm Wach

Karl Wilhelm Wach (* 11. September 1787 in Berlin; † 24. November 1845 ebenda) war ein deutscher Maler.

Leben

Wach studierte Kunst an der Akademie seiner Heimatstadt und war dort Schüler des Malers Karl Kretschmar. Durch dessen Fürsprache bekam Wach bereits mit 20 Jahren den Auftrag, für die Dorfkirche von Paretz ein Altarbild zu schaffen; es entstand 1807 ein „Christus mit vier Aposteln“.

Vier Jahre später schaffte Wach mit seinem Porträt der Königin Luise seinen künstlerischen Durchbruch. Nach den Feldzügen von 1813 bis 1815 schied Wach im Rang eines Landwehroffiziers aus der Armee aus und ließ sich in Paris nieder.

Er befreundete sich mit Wilhelm Hensel und die beiden wurden Schüler der Maler Antoine-Jean Gros und Jacques Louis David. 1817 unternahm Wach eine längere Studienreise nach Italien, um dort vor allem die Künstler aus dem Quattrocento zu studieren. Den stärksten Einfluss - nach eigenen Aussagen - bewirkte aber Raffael.

Nach zwei Jahren kehrte Wach 1819 nach Berlin zurück und ließ sich dort als freischaffender Künstler nieder. Der erste große Auftrag war die Ausgestaltung des königlichen Schauspielhauses. Wach schuf dafür ein Deckengemälde mit den neun Musen; (der Kupferstecher Joseph Caspar schuf 1877 davon einen bekannten Stich).

Auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. wurde Wach eine große Halle mit Wohnung zur Verfügung gestellt, in der dieser dann sein Atelier einrichtete. Durch seinen Einfluss und seine vielen Schüler bedingt, wurde dieses Atelier bald zu einer Schule. Bis 1837 hatte er beinahe 70 Schüler, welche fast alle später als Künstler Karriere machten.

Seine Tätigkeit als Lehrer beeinträchtigte sein künstlerisches Schaffen nicht im mindesten. Wach wurde schon bald mit dem Titel Professor geehrt und 1820 von der Akademie zum Mitglied ernannt. Anlässlich seines 40. Geburtstages avancierte Wach offiziell zum königlichen Hofmaler. Die Akademie berief Wach 1845 zu ihrem Vizedirektor; dieses Amt bekleidete er bis an sein Lebensende.

Die offizielle Kunstkritik, aber auch das Publikum schätzte Wach vor allem als Porträtist. Es wäre übertrieben, ihn als Nachfolger Raffaels zu sehen, wiewohl er durchaus dessen Werke sehr gut nachzuahmen versuchte. Wach ist nicht als genialer Schöpfer neuer Ideen, sondern eher als Eklektiker zu sehen.

Wilhelm Wach wurde, wie auch seine Schwester Henriette Paalzow, auf dem Friedrichswerderschen Friedhof in Berlin-Kreuzberg beigesetzt. Das Familiengrab ist allerdings nicht mehr erhalten.

Werke (Auswahl)

  • Das Abendmahl und die Auferstehung Christi (in der evangelischen St. Peter-Paulskirche in Moskau)
  • Madonnenbild (1826, für die Prinzessin Friedrich der Niederlande)
  • Die drei himmlischen Tugenden (1830, Friedrichswerdersche Kirche in Berlin)
  • Christus mit seinen Jüngern
  • Psyche von Amor überrascht
  • Eine lebensgroße Nymphe
  • Johannes in der Wüste (1838)
  • Judith mit dem Haupte des Holofernes (1838)
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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