- Willibald Pschyrembel
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Willibald Pschyrembel (* 1. Januar 1901 in Berlin; † 26. November 1987 ebenda) war Arzt und Universitätsprofessor in Berlin und 50 Jahre lang (von 1931–1982) Autor und alleiniger Redakteur des Lexikons „Pschyrembel - Klinisches Wörterbuch“. Sein Name steht noch immer als Synonym für das deutschsprachige Standardnachschlagewerk der Medizin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Pschyrembel wuchs in Lüdenscheid auf und studierte von 1920 bis 1924 Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Physik an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, wo er 1924 promovierte (Entwicklung und Stand der Elektrotechnik in Japan). Danach übte er eine Tätigkeit als Physiklehrer aus, während derer er 1926 bis 1932 Medizin studierte. Seinen Lebensunterhalt bestritt der musikalisch begabte Student durch aktive Teilnahme an Hausmusikveranstaltungen, die in den Häusern stattfanden, in denen er zur Untermiete wohnte. Prominente Conmusikanten waren u. a. Max Planck, Albert Einstein und August Bier. Bier machte Pschyrembel mit Walter de Gruyter bekannt, der ihm 1931 (19. Auflage) die Herausgabe und weitere Betreuung des zu dieser Zeit ca. 220-seitigen seit 1894 von Otto Dornblüth herausgegebenen Wörterbuchs der Klinischen Kunstausdrücke auftrug.[1]
Nach der Approbation war er ein Jahr als Medizinalpraktikant im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin tätig. Im Jahr 1935 wurde Willibald Pschyrembel bei Ferdinand Sauerbruch mit der Arbeit Die Osteomyelitis der Patella zum Doktor der Medizin promoviert.
Ab 1936 arbeitete er als Oberarzt am Städtischen Krankenhaus Berlin-Neukölln; von 1945 bis 1961 leitete er als Chefarzt die Frauenklinik des Berliner Krankenhauses im Friedrichshain. Pschyrembel habilitierte sich 1950 bei Walter Stoeckel, 1952 wurde er als außerplanmäßiger Professor an die Humboldt-Universität berufen. Bedingt durch den Mauerbau am 13. August 1961 endete die Tätigkeit des damals in (West-)Berlin an der Reichsstraße, später in der Halmstraße wohnenden Mediziners an dem in Ostteil der Stadt belegenen Krankenhaus im Friedrichshain und die Lehrtätigkeit an der Charite. Pschyrembel betrieb danach im Westteil der Stadt eine eigene Praxis, er widmete sich verstärkt der medizinischen publizistischen Tätigkeit.[1]
Bis 1982 (254. Auflage) ergänzte Pschyrembel das Wörterbuch fortlaufend und gab es heraus. Seitdem ist der Berliner Verlag Walter de Gruyter Herausgeber und für die redaktionelle Betreuung verantwortlich. Der Pschyrembel gilt als Standardwerk. Bis 2011 sind 263 Auflagen erschienen.
Seit Ende der 1990er Jahre verwendet der Verlag den Namen Pschyrembel auch als Marke für neue, das Klinische Wörterbuch ergänzende medizinische Wörterbücher.
Veröffentlichungen
- Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin 2007. (261. Aufl.) ISBN 3-11-018534-2
- Willibald Pschyrembel: Praktische Geburtshilfe. Walter de Gruyter, Berlin 1947 (19. Auflage 2001: ISBN 3-11-016095-1)
- W. Pschyrembel, G. Strauss, E. Petri: Praktische Gynäkologie. 5. Auflage, Walther de Gruyter, Berlin 1991
Literatur
- Burkhard Schneeweiß, Sabine Berndt: Willibald Pschyrembel: Enzyklopädische Fähigkeiten. Dtsch Arztebl 2001; 98(6) (Volltext)
- Claus Priesner: Pschyrembel, Willibald. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 754 f.
- H. Ludwig: Der „Pschyrembel“. In: Der Gynäkologe, Volume 39, Number 3, März 2006.
Einzelnachweise
Weblinks
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