Beinstein

Beinstein

Beinstein ist ein Teilort der Kreisstadt Waiblingen im Rems-Murr-Kreis mit rund 4.000 Einwohnern (2009). Am 1. Dezember 1971 wurde Beinstein als erster Teilort in die Kreisstadt eingemeindet.

historisches Rathaus heute Ortschaftsverwaltung

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Beinstein liegt östlich von Waiblingen an der Rems. Nord-östlich, hinter Beinstein erhebt sich die Buocher Höhe, ein Ausläufer des Schwäbisch-Fränkischen-Waldes. Es liegt auf einer Höhe von 223 bis 270 m ü. NN. Die Umgebung des Ortes wird durch die Landwirtschaft geprägt. Neben dem Ackerbau beherrschen Streuobstwiesen und Obstanbau die Landschaft. In der Lage Großmulde wird auch Wein angebaut (Siehe auch: Württemberg (Weinbaugebiet)).

Wirtschaft

Beinstein verfügte über eine Heilwasser- und mehrere Mineralwasserquellen, welche von der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG betrieben wurden („Remstaler“, „Elisabethenquelle“). Dieser Betrieb wurde zum 31. Dezember 2008 geschlossen.
Im Ort haben verschiedene Handwerker, Einzelhändler und Gastwirte eine lange Tradition. Dazu kommen eine Reihe von kleinen und mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen Fertigung und Dienstleistung. Im Gegensatz zum Obst- und Weinanbau hat die Viehhaltung zunehmend an Bedeutung verloren.

Geschichte

Der Ort Beinstein ist die älteste Weinbaugemeinde des Remstales und wird 1086 in einer kaiserlichen Schenkung das erste Mal urkundlich erwähnt – gemeinsam mit der etwas außerhalb gelegenen Kymen-Mühle, die heute verballhornt „Geheime Mühle“ heißt. „Kymen“ bedeutet in etwa „an der Fernstraße gelegen“. In römischer Zeit befand sich bei Beinstein eine Handwerkersiedlung, in der auch hochwertiges Tafelgeschirr Terra Sigillata hergestellt wurde. Diese Töpferei wurde im Jahre 1967 beim Bau der neuen B 29 teilweise ausgegraben.

Wappen

Wappen Beinstein

Das Wappen zeigt auf rotem Feld einen gelben Brunnen, darüber einen weißen Knochen. Der Brunnen symbolisiert die Mineralquellen des Ortes, während der Knochen (Bein) als Teil des Ortsnamens schon in einem Siegel von 1454 verwendet wurde. Das Wappen wurde 1952 begeben.

Neidkopf

Sehenswürdigkeiten

  • Der historische Ortskern. Das älteste Haus des Ortes stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist mit auffälligen Neidköpfen verziert. Viele andere Gebäude, zum Teil mit Fachwerk gebaut, datieren aus der Zeit nach 1600.
  • Das Rathaus mit Fachwerk trägt die Jahreszahl 1582.
  • Die Glasfenster im evangelischen und katholischen Gemeindehaus. Das evangelische Gemeindehaus hat ein Fenster durch Albrecht Pfister gestalten lassen, während das katholische über Fenster von Sieger Köder verfügt. Beide sind nur bei Veranstaltungen zugänglich.

Evangelische Kirche

Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde im Jahre 1454 begonnen. Allerdings stammen Teile des Turmes vermutlich aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Gesichert ist allerdings, dass es eine Vorgängerkirche gegeben haben muss. 1225 tagte nachweislich das Landkapitel Schmiden in Beinstein. Diese Versammlungen fanden nur an Orten statt, die über eine eigene Kirche verfügten. 1366 wird erstmals urkundlich eine Kirche erwähnt. Über das Aussehen und den genauen Standort dieser Kirche ist nichts bekannt. 1954 wurde bei Renovierungsarbeiten zur 500-Jahr-Feier der Kirche unter dem Kirchenschiff eine ca. einen Meter dicke Grundmauer gefunden, welche auf einen Vorgängerbau hindeutet. Aus Denkmalschutzgründen durfte damals nicht weiter gegraben werden.[1]
Weitere Fragmente, welche auf einen Vorgängerbau hindeuten, wurden bei der Renovierung 2006/2007 gefunden.

Geläut

Das Geläut der Kirche besteht aus drei Glocken: der Hosianna-Glocke von 1499 (Ton f'), sowie der Friedens- (Ton b')- und Gefallenen-Gedächtnis-Glocke (Ton as') von 1951.[2]

Touristikrouten

  • Waiblinger Mühlenweg – von der Geheimen Mühle in Beinstein, über die Hahnsche Mühle und die Häckermühle zur Hegnacher Mühle.
  • Remstal-Route – Touristikverband mit Rad- und Wanderwegen sowie gastronomischen und kultuerellen Angeboten
  • Remstalradweg – 90 km lange Radfahrer-Strecke
  • Deutsche Fachwerkstraße

Fotos

Einzelnachweise

  1. Beinsteiner Heimatbuch, S. 249. Herausgeber: Ortschaftsverwaltung Beinstein, Waiblingen, 1986
  2. Beinsteiner Heimatbuch, S. 258. Herausgeber: Ortschaftsverwaltung Beinstein, Waiblingen, 1986

Weblinks


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