- Wolfgang Sanden
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Wolfgang Sanden (* 13. Oktober 1946 in Hildesheim) ist ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Wolfgang Sanden verbrachte die ersten Lebensjahre in Bockenem am Harz. Nach familienbedingten Umzügen ging er zunächst in Frankfurt am Main und dann in Offenbach/Main zur Schule. Nach dem Abitur studierte er an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt Mathematik und Informatik. Er schloss die Studien als Diplom-Mathematiker ab.
Danach übte Sanden dreißig Jahre lang verschiedene Berufe in der IT-Branche aus. Unter anderem war er als Programmierer, Systemanalytiker, Berater, Qualitätsmanager und Ausbilder tätig. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Offenbach. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Wolfgang Sanden hat schon im Alter von sechzehn Jahren zu schreiben begonnen, allerdings nur zur Unterhaltung seiner näheren Umgebung. Während der Berufszeit konnte er sich dem Schreiben nur sporadisch widmen. Erst die Frühpensionierung hat es ihm ermöglicht, sich diesen lang gehegten Lebenswunsch zu erfüllen.
In den Romanen Mordsbeginn, Aulenstein und Falsch kalkuliert (dies ist im Gegensatz zu den Erscheinungsjahren die chronologische Reihenfolge hinsichtlich der Entwicklung des Protagonisten) schildert er die Erlebnisse von Dagolf Sennwang, der eher zufällig in Kriminalfälle verstrickt wird. Die Romane zeichnen sich durch ein dichtes Stimmungsbild aus Personen, Landschaften, beruflichem Alltag in der IT-Welt und gesellschaftlichen Zuständen aus. Der Stil ist durchaus ironisch, manchmal sarkastisch.
In dem auch in formaler Hinsicht anspruchsvollen Roman Daktylysator oder Wichardts schöne neue Welt – er spielt auf drei Ebenen – überspannt Sanden 40 Jahre bundesrepublikanischer Geschichte und thematisiert in einem „Roman im Roman“ den Missbrauch biometrischer Daten, hier des elektronischen Fingerabdrucks, indem er das düstere Szenario eines revolutionären Umsturzes entwirft.
Die Erzählung Letztes Klassentreffen schildert die Zusammenkunft ehemaliger Schüler 42 Jahre nach dem Abitur, die zunächst in heiteren Erinnerungen schwelgt, ehe sie zu einer Abrechnung über scheinbar längst vergangene Ereignisse wird. Hierin werden auch Schicksale und Gedanken der kurz nach dem Krieg Geborenen in einem vielstimmigen Chor zur Sprache gebracht.
Die Gefahren rapide steigender Gesundheitskosten in einer alternden Gesellschaft greift der Roman Und wissen ihr Ende doch auf. Eine gentechnische Entdeckung eröffnet den politisch Verantwortlichen ungeahnte Einsparungsmöglichkeiten – auf Kosten von Ethik und Moral. Kranke und Alte drohen dabei zu Objekten einer rein ökonomischen Nützlichkeitsbetrachtung zu werden.
Das Bühnenwerk Sommertheater - una commedia atemporale versteht sich als heitere Hommage an die Komödiendichtung vergangener Jahrhunderte und gleichzeitig an die vielen großen und kleinen Sommer- und Freilichttheater. In dem Stück, formal im Italien des 18. Jahrhunderts angesiedelt, werden die Zeitebenen auf anspielungsreiche Weise durcheinandergewirbelt.
Werke
- Aulenstein, München 2005
- Mordsbeginn, München 2006
- Daktylysator oder Wichardts schöne neue Welt, München 2007
- Sommertheater - una commedia atemporale, 2007
- Falsch kalkuliert, München 2008
- Letztes Klassentreffen, München 2009
- Und wissen ihr Ende doch, Halle 2010
Weblinks
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