Wolsztyn

Wolsztyn
Wolsztyn
Basisdaten
Staat:	Polen
Woiwodschaft:	Großpolen
Landkreis:	Wolsztyn
Fläche:	4,78 km²
Geographische Lage:	52° 7′ N, 16° 7′ O52.11666666666716.116666666667Koordinaten: 52° 7′ 0″ N, 16° 7′ 0″ O
Einwohner:	13.393 (31. Dez. 2010)[1]
Postleitzahl:	64-200
Telefonvorwahl:	(+48) 68
Kfz-Kennzeichen:	PWL
Wirtschaft und Verkehr
Straße:	Posen-Zielona Góra
Nächster int. Flughafen:	Posen-Ławica
Gemeinde
Gemeindeart:	Stadt- und Landgemeinde
Fläche:	249,6 km²
Einwohner:	29.761 (31. Dez. 2010) [2]
Bevölkerungsdichte:	119 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS):	3029033
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister:	Andrzej Rogozinski
Adresse:	Rynek 1 64-200 Wolsztyn
Webpräsenz:	www.wolsztyn.pl

Wolsztyn [ˈvɔlʃtɨn] (deutsch Wollstein) ist eine Stadt, ca. 75 Kilometer südwestlich von Posen in Polen. Sie hat etwa 13.500 Einwohner und ist Kreisstadt des Powiat Wolsztyński in der Woiwodschaft Großpolen.

Geschichte

Das heutige Wolsztyn besaß schon um 1424 Marktrechte. 1793 kam die Stadt an Preußen und gehörte ab 1807 zum Herzogtum Warschau. Ein verheerender Stadtbrand zerstörte die Stadt 1810 zu großen Teilen. Von 1815 bis 1920 gehörte die Stadt zur Provinz Posen, mit Unterbrechungen war sie Kreissitz des Landkreises Bomst und wurde dann polnisch; von 1939 bis 1945 war Wollstein Kreissitz des gleichnamigen Landkreises im Reichsgau Wartheland.

Die Eisenbahnlinie Wollstein–Bentschen (Zbąszyń) wurde 1884 in Betrieb genommen. Das Bahnbetriebswerk Wolsztyn verfügt heute über 30 Dampflokomotiven verschiedenster Baureihen. Einige davon werden aufgrund einer Vereinbarung der Polnischen Staatsbahnen mit einem britischen Eisenbahnfreunde-Reiseveranstalter nach wie vor im täglichen Eisenbahnverkehr eingesetzt. Damit ist das Bahnbetriebswerk Wolsztyn das letzte Bahnbetriebswerk einer europäischen Staatsbahn, auf der normalspurige Dampflokomotiven im Regelverkehr eingesetzt werden. Auf den eingesetzten Dampflokomotiven finden auch Ausbildungskurse für Dampflokführer für Museumsbahnen statt.

Wolsztyn ist umgeben von zwei Seen, dem Wollsteiner See (Jezioro Wolsztyńskie) und dem Berzyner See (Jezioro Berzyńskie), die durch die Doyca, ein Quellflüsschen der Obra, gespeist werden.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

• Bruno Asch (1890–1940), Politiker (SPD) und Bürgermeister von Höchst am Main
• Hans Jürgen Kallmann (1908–1991), Maler
• Ingeborg von Kusserow (* 1917), Schauspielerin
• Otto Plathner (1811–1885), Jurist und Politiker der Frankfurter Nationalversammlung
• Adolf Sabor (1841-1907), Reichstagsabgeordneter
• Paul Wojtkowski (1892–1960), Politiker (KPD)
• Joseph Marie Wronski (1776-1853), polnischer Philosoph und Mathematiker

Berühmte Einwohner

• Robert Koch, deutscher Mediziner und Mikrobiologe, 1872-1880 Kreisphysikus des Kreises Bomst in Wollstein; entdeckte hier den Milzbranderreger.

Ehrenbürger

• 2003: Lothar Bretterbauer, Bürgermeister der Partnerstadt Lübben, aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft^[3]

Partnerstädte

• Lübben (Spreewald) (Deutschland)
• Neunkirchen (Saar) (Deutschland)
• Maasbree (Niederlande)

Weiterhin gibt es freundschaftliche Beziehungen zu Clausthal-Zellerfeld.

Gmina Wolsztyn

Die Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Wolsztyn umfasst eine Fläche von 249,64 km² mit ca. 29.300 Einwohnern. Zu ihr gehören folgende Ortschaften:

Name	deutscher Name (1815–1919)	deutscher Name (1939–45)
Adamowo	Adamowo	Langenweiler
Barłożnia Gościeszyńska	Barloschen bei Goscieszyn	?
Barłożnia Wolsztyńska	Barloschen bei Wollstein	?
Berzyna	Vorwerk Berzyn	?
Błocko	Blocko	?
Borki	Vorwerk Borki	?
Chorzemin	Chorzemin	Weitwiesen
Dębowiec	Vorwerk Neu Dembowitz	?
Gościeszyn	Goscieszyn	1939-43 Eichengraben 1943-45 Eichgraben
Karpicko	Karpitzko	Seeberg
Kębłowo	Kiebel	Kiebel
Kębłowo-Kolonia	Kiebel-Kolonie	Kiebel-Kolonie
Krutla	Vorwerk Krutla	?
Młyńsko	Mlynsker Hauland 1906–19 Mühlental	Mühlental
Niałek Wielki	Groß Nelke	Groß Nelke
Nowa Dąbrowa	Neu Dombrowo	Neu Langenhain
Nowa Obra	Neu Obra Hauland	Neu Klosterwiese
Nowe Tłoki	Tloker Hauland	?
Nowy Widzim	Neu Widzim	Mühlenhöhe
Obra	Obra	1939–43 Klosterwiese 1943–45 Obra
Powodowo	Lehfelde	Niederkiefern
Ruchocki Młyn	Ruchotscher Mühle	?
Rudno	Ruden	Ruden
Stara Dąbrowa	Alt Dombrowo	Alt Langenhain
Stary Widzim	Alt Widzim	1939–43 Lindenbrück 1943–45 Neßlersbrück
Stradyń	Stradyn	Walddorf
Świętno	Schwenten	Schwenten
Tłoki	Tloki	1939–43 Birkeneck 1943–45 Lockdorf
Wilcze	Wilze 1937–45 Wolfsheide	–
Wola Dąbrowiecka	Dombrofker Hauland	Wolfsau
Wolsztyn	Wollstein	Wollstein
Wroniawy	Wroniawy	Niederweide

Dampflokparade Wolsztyn

Dampfloks in Wolsztyn

Das örtliche Bahnbetriebswerk ist das letzte europaweit in dem noch normalspurige Dampflokomotiven im Plandienst eingesetzt werden. Daher veranstaltet dort die heutige PKP Cargo S. A. seit 1993 alljährlich eine Dampflokparade, bei der Dampflokfreunde und Dampflokomotiven aus ganz Europa zusammenkommen. Zeitgleich dazu findet ein Stadtfest statt.

Verweise

Weblinks

 Commons: Wolsztyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• offizielle Homepage der Stadt (deutsch, polnisch, englisch)
• Website über das Bahnbetriebswerk (polnisch, deutsch)
• offizielle Homepage der FC „GROM“ Wollstein (polnisch)
• Polnische Partnerschaft perfekt (www.neunkirchen.de) (deutsch)

Fußnoten

1. ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011. 
2. ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011. 
3. ↑ Informationen zum Städtepartnerschaft Wolsztyn–Lübben auf der Internetseite der Stadt Wolsztyn