- Wulf Gallert
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Wulf Gallert (* 22. Juni 1963 in Havelberg) ist ein deutscher Politiker der Partei Die Linke und seit 2004 Oppositionsführer in Sachsen-Anhalt.
Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 20. März 2011 trat er als Spitzenkandidat der Linken an. Er hatte die Kandidatur mit dem erklärten Ziel übernommen, die Nachfolge des scheidenden Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer antreten zu wollen. Jedoch lag seine Partei mit 23,7 % in der Wählergunst noch hinter ihrem Ergebnis von 2006 und um 8,8 Prozentpunkte hinter Wahlsieger CDU [1].
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach seinem Abitur legte er 1983 das Lehramtsexamen ab und war bis 1990 als Lehrer tätig. 1990 avancierte er an der Pädagogischen Hochschule Leipzig zum Diplompädagogen.
Nach der Wende studierte er bis 1993 an der Universität Magdeburg Politikwissenschaften und leitete anschließend bis 1994 das Jugendzentrum Havelberg.
Gallert ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Partei
Bereits 1984 trat Gallert in die SED ein und wurde bei den Kommunalwahlen 1990 in den Kreistag Havelberg gewählt, wo er den Vorsitz der PDS-Fraktion übernahm.
- 1992 übernahm er für zwei Jahre zusätzlich den Vorsitz des PDS-Kreisverbands Havelberg.
- 1994 wurde er in den Kreistag Stendal gewählt, dem er bis 1999 angehörte.
- Seit der Verschmelzung von Linkspartei.PDS und WASG am 16. Juni 2007 ist Gallert Mitglied der Partei Die Linke.
Abgeordneter
1994 wurde Gallert erstmalig in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt, in welchem er bis Juni 2004 den Posten des Parlamentarischen Geschäftsführers seiner Fraktion innehatte. Zusammen mit seinem SPD-Kollegen Jens Bullerjahn organisierte Wulf Gallert den Zusammenhalt der von der PDS tolerierten Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Reinhard Höppner (1994-2002), dem Magdeburger Modell.
2004 übernahm Gallert den Fraktionsvorsitz der PDS und wurde somit Oppositionsführer gegen die von Ministerpräsident Böhmer geführte Landesregierung von CDU und FDP (2002-2006). Bei der Landtagswahl 2006 kandidierte er als Spitzenkandidat der Linkspartei.PDS und erreichte mit seiner Partei knapp vor der SPD das zweitbeste Wahlergebnis. Auf Koalitionsangebote von Wulf Gallert ging die SPD nach der Landtagswahl jedoch nicht ein, sondern trat in eine von Wolfgang Böhmer geleitete Regierung der Großen Koalition (CDU/SPD) ein, in der Jens Bullerjahn das Finanzressort übernahm.
Bei der Landtagswahl am 20. März 2011 wollte der Linke-Spitzenkandidat im Magdeburger Süden (Landtagswahlkreis 13) erstmals ein Direktmandat erringen, scheiterte jedoch am etablierten Abgeordneten Dieter Steinecke (CDU), der mit 33,5 % in der Wählergunst deutlich besser abschnitt als Gallert (26,6 %) und SPD-Landeschefin Katrin Budde (24,8 %) [2].
Am 22. März 2011 wurde Gallert von den 29 Mitgliedern der neuen Linke-Fraktion einstimmig zum Fraktionsvorsitzenden gewählt [3] [4].
Einzelnachweise
- ↑ [1] Endgüliges Ergebnis, Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
- ↑ [2] Endgültiges Ergebnis für Landtagswahlkreis 13 Magdeburg IV, Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
- ↑ [3] Gallert bleibt Fraktionschef in Magdeburg, Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 22. März 2011
- ↑ [4] Viele Signale stehen auf Schwarz-Rot - Linke wartet auf der Oppositionsbank Quelle: Volksstimme, 23. März 2011.
Weblinks
- Wulf Gallert. Abgerufen am 14. März 2011 (deutsch, Persönliche Homepage).
- Bernhard Honnigfort: „Tiefe Angst der SPD vor uns“. Linken-Spitzenkandidat im Interview. In: Frankfurter Rundschau. 11. März 2011, abgerufen am 14. März 2011 (deutsch, Interview mit Wulf Gallert zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011).
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