Wülscheid

Wülscheid-Reichenhardt mit Blick auf das Siebengebirge

Wülscheid ist ein östlicher Ortsteil von Aegidienberg, einem Stadtbezirk von Bad Honnef im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis.

Lage

Wülscheid liegt östlich des Siebengebirges und der Bundesautobahn 3 mit ihrer Anschlussstelle Bad Honnef/Linz. Der Ort liegt auf einem flachen, langgestreckten, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden und nach Norden leicht abfallenden Bergrücken. Das Oberdorf liegt auf ca. 275 m Höhe und das Unterdorf auf ca. 250 m Höhe. Östlich verläuft der Quirrenbach, der an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz auf ca. 283 m Höhe entspringt.^[1] Nördlich von Wülscheid liegen Orte des Oberhau, darunter Eudenbach, Faulenbitze und Gratzfeld, südwestlich Orscheid. Im Süden befindet sich der Dachsberg (360,7 m). Auf rheinland-pfälzischer Seite gehört die zu Windhagen gehörende Ortschaft Stockhausen zu den nächstgelegenen Orten.

Geschichte

Die Ortschaft wurde im Jahre 1348 in einer Urkunde über einen Besitz des Klosters Merten in Wülscheid erwähnt. 1541 erfolgte eine weitere Erwähnung als „Wultscheid“. Das Wülscheider Oberdorf wurde wesentlich später besiedelt als das Unterdorf.^[2] 1862 wurde eine Verbindungsstraße von Wülscheid zur heutigen Landesstraße 247 gebaut, die Richtung Bad Honnef und Asbach führt.^[3] 1885 zählte man in Wülscheid 62 Wohnhäuser und 255 Einwohner.^[4] Am 26. August 1902 wurde die „Wülscheider Wasserleitungsgesellschaft“ gegründet, die innerhalb weniger Monate eine Wasserleitung von einer Quelle im Wülscheider Bruch nach Wülscheid baute. Es handelte sich um die erste geschlossene Wasserversorgung innerhalb Aegidienbergs. 1967 wurde Wülscheid an die Aegidienberger Gruppenwasserversorgung angeschlossen und die Gesellschaft aufgelöst.^[5]

Im Sommer 1951 war mit dem Bau der Kreisstraße 6 von Himberg über Orscheid nach Wülscheid begonnen worden. Bis dahin verlief der Verkehr zwischen Orscheid und Wülscheid über die Straßen Im Heidchen und In der Dornhecke.^[6]

Auf Betreiben der Wülscheider und Orscheider Bürger entstand 1955 am südlich gelegenen Dachsberg die sogenannte Dachsbergkapelle.

Einwohnerentwicklung

Jahr	Einwohner
1816	140
1828	156
1843	260
1885	255

Vereinsleben

Seit August 2004 gibt es die Dorfgemeinschaft Wülscheid e.V.. Zweck des Vereins ist die Förderung der Brauchtumspflege, der Kultur, und der Ortspflege. Der örtliche Karnevalsverein nennt sich die Wülscheider Jecken e.V.

Einzelnachweise

1. ↑ Geodatenportal des Rhein-Sieg-Kreises
2. ↑ Otmar Falkner: Die Quirrenbacher Mühle. In: Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises, 75. Jahrgang 2007, S. 138
3. ↑ Otmar Falkner: Ein Beitrag zur Aegidienberger Ortsgeschichte. In: Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises, 72. Jahrgang 2004, S. 117
4. ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, XII. Provinz Rheinland / Berlin 1888, Seite 114/115
5. ↑ D. Großhenrich: 100 Jahre Wasserleitungsgesellschaft Wülscheid, Festschrift, 2002
6. ↑ Karl Gast: Aegidienberg im Wandel der Zeiten, Aegidienberg 1964, S. 196.

Weblinks

 Commons: Wülscheid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

50.66877.3375

Koordinaten: 50° 40′ N, 7° 20′ O

Ortsteile von Bad Honnef

Beuel | Bondorf | Lohfeld | Rhöndorf | Rommersdorf | Selhof | Stadtmitte
Aegidienberg: Brüngsberg | Efferoth | Himberg | Höhe | Hövel | Neichen | Orscheid | Retscheid | Rottbitze | Siefenhoven | Wintersberg | Wülscheid