- Zadie Smith
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Zadie Smith (* 27. Oktober 1975 in Willesden, London) ist eine englische Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kindheit & Jugend
Zadie Smith wurde als Sadie Smith (sie änderte ihren Namen im Alter von 14 Jahren) in einer Arbeitergegend im Nordwesten Londons geboren. Ihre Mutter stammte aus Jamaica und kam 1969 nach England, ihr Vater war weißer Engländer. Sie hat eine Halbschwester, einen Halbbruder und zwei jüngere Brüder. Einer von ihnen ist der Rapper und Stand-Up Comedian Doc Brown. Ihre Eltern trennten sich, als sie ein Teenager war. Während des Studiums verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Jazzsängerin und wollte Journalistin werden.
Studium & Karriere
Nach dem Besuch der staatlichen Malorees Junior School schrieb Zadie Smith sich am King's College, Universität Cambridge im Fach Englische Literatur ein. Während des Studiums veröffentlichte sie eine Reihe von short stories in einer Studentenpublikation mit dem Titel May Anthologies. Ein Verleger erkannte ihre Begabung und bot einen Vertrag für ihren Erstling an. Zadie Smith kontaktierte eine Agentur und erhielt auf der Basis von wenig mehr als einem ersten Kapitel einen Vertrag.
White Teeth erschien auf dem Verlagsmarkt im Jahr 1997, lange vor der Vollendung. Die Rechte gingen nach einer Auktion an den Verlag “Hamish Hamilton“. Smith vollendete White Teeth während ihres akademischen Abschlussjahres. Kurz nach der Veröffentlichung 2000 avancierte das Buch zum Bestseller. Es wurde international gepriesen und erhielt eine Reihe von Preisen.
Sie begann die Arbeit an ihrem zweiten Buch, The Autograph Man. In Interviews beklagte sie sich, der Hype um ihr Debüt habe ihr eine vorübergehende Schreibblockade beschert. Dessen ungeachtet erschien das neue Buch 2002 und wurde ein Erfolg. Allerdings fielen die Stimmen der Kritiker im Vergleich zum Debüt zurückhaltender aus.
Nach der Publikation von The Autograph Man, besuchte Smith die USA als Fellow am Radcliffe Institute for Advanced Study (Harvard University). Sie startete die Arbeit an einer Essay-Sammlung, The Morality of the Novel, in der sie eine Reihe ausgesuchter Schriftsteller des 20. Jahrhunderts durch das Prisma der Moralphilosophie betrachtet.
Ihr drittes Buch, On Beauty, wurde im September 2005 veröffentlicht und erhielt eine Nominierung für den Man Booker Prize. Das Buch wurde mit dem Orange Prize for Fiction für das Jahr 2006 ausgezeichnet.
Privatleben
Zadie Smith traf ihren Studienkollegen Nick Laird an der Cambridge University. Sie heirateten 2004 in der Kapelle des King's College in Cambridge. Laird hat eine Reihe von Gedichten veröffentlicht.
Werke
Romane
- 2000 White Teeth
- Zähne zeigen, dt. von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann; München: Droemer 2000. ISBN 3-426-19546-1
- 2002 The Autograph Man
- Der Autogrammhändler, dt. von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann; München: Droemer 2003. ISBN 3-426-62664-0
- 2005 On Beauty
- Von der Schönheit, dt. von Marcus Ingendaay; Köln: Kiepenheuer und Witsch 2006, ISBN 3-462-03716-1
Erzählungen
- Mirrored Box. In: The May Anthology of Oxford and Cambridge Short Stories 1995
- The Newspaper Man. In: The May Anthology of Oxford and Cambridge Short Stories 1996
- Mrs. Begum's Son and the Private Tutor. In: The May Anthology of Oxford and Cambridge Short Stories 1997
- Picnic, Lightning. In: The May Anthology of Oxford and Cambridge Short Stories 1997
- Stuart. In: The New Yorker, 27. Dezember 1999
- I'm the Only One. In: Speaking With the Angel; hg. von Nick Hornby, 2000
- The Girl with Bangs. In: Timothy McSweeney's Quarterly Concern, Issue 6, 2001
- The Trials of Finch. In: The New Yorker Winter Fiction Edition 2002
- The Wrestling Match. In: The New Yorker, 17. Juni 2002
- Martha, Martha. In: Granta 81: Best of Young British Novelists 2003
- Hanwell in Hell. In: The New Yorker, 27. September 2004
- Hanwell Senior. In: The New Yorker, 14. Mai 2007
Non-Fiction
- On the Road: American Writers and Their Hair (Essay, in Timothy McSweeney's Festival of Literature, Theater, and Music, 2001
- We Proceed in Iraq as Hypocrites and Cowards - and the World Knows It (Artikel über den Irakkrieg, in The Guardian, 27. Februar 2003)
- The Divine Ms H (Essay über Katharine Hepburn, in The Guardian, 1. Juli 2003)
- The Limited Circle is Pure (Essay über Franz Kafka, in The New Republic, 3. November 2003, anläßlich einer Neuausgabe von Kafkas Der Prozeß, für die Smith auch ein Vorwort schrieb)
- Love, Actually (Essay über E. M. Forster, in The Guardian, 1. November 2003)
- You Are In Paradise (Essay über Ferien, in The New Yorker, 14. Juni 2004)
- Shades of Greene (Einleitung zu einer Neuausgabe von Graham Greenes Roman Der stille Amerikaner, in The Guardian, 18. September 2004)
- The Zen of Eminem (Essay über Eminem, in VIBE 2005)
- We are Family (Interview mit ihrem Bruder, dem Rapper Doc Brown, in The Guardian, 4. März 2005)
- Nature's Work of Art (Essay über Greta Garbo, in The Guardian, 15. September 2005)
- Fail Better (Essay über das Schreiben, in The Guardian, 13. Januar 2007)
- What Does Soulful Mean? (Essay über Zora Neale Hurstons Roman Und ihre Augen schauten Gott, in The Guardian, 1. September 2007)
- F. Kafka, Everyman (Besprechung von Louis Begleys Buch The Tremendous World I Have Inside My Head: Franz Kafka: A Biographical Essay, in The New York Review of Books, 17. Juli 2008)
- Dead Man Laughing (Essay über den Humor in ihrer Familie, in The New Yorker, 22. und 29. Dezember 2008)
- Changing My Mind: Occasional Essays (Sammlung von Essays über das Schreiben, 2009)
- An Essay is an Act of Imagination. It still Takes Quite as Much Art as Fiction (Essay über den Roman, in The Guardian, 21. November 2009)
- Generation Why? (Besprechung des Films The Social Network und Jaron Laniers Buch You Are Not a Gadget: A Manifesto, in The New York Review of Books, 25. November 2010)
- Killing Orson Welles at Midnight (Besprechung des 24-Stunden-Filmprojekts The Clock von Christian Marclay, in The New York Review of Books, 28. April 2011)
- Monsters (Essay über 9/11, zehn Jahre danach, in The New Yorker, 12. September 2011)
Preise und Auszeichnungen
Für White Teeth:
- 2000 EMMA (BT Ethnic and Multicultural Media Award) for Best Book/Novel
- 2000 EMMA (BT Ethnic and Multicultural Media Award) for Best Female Media Newcomer
- 2000 Guardian First Book Award
- 2000 James Tait Black Memorial Prize (for fiction)
- 2000 Mail on Sunday/John Llewellyn Rhys Prize (shortlist)
- 2000 Whitbread First Novel Award
- 2001 Authors' Club First Novel Award (shortlist)
- 2001 Commonwealth Writers Prize (Overall Winner, Best First Book)
- 2001 Orange Prize for Fiction (shortlist)
- 2001 WH Smith Award for Best New Talent
Für The Autograph Man:
- 2003 Wingate Literary Prize
- 2003 Orange Prize for Fiction (shortlist)
- 2003 Sunday Times Young Writer of the Year Award (shortlist)
Für On Beauty:
- 2005 Man Booker Prize for Fiction (shortlist)
- 2006 Bollinger Everyman Wodehouse Prize (shortlist)
- 2006 British Book Awards Decibel Writer of the Year (shortlist)
- 2006 Commonwealth Writers' Prize (Eurasia Region, Best Book) (shortlist)
- 2006 Orange Prize for Fiction
- 2006 Somerset Maugham Award
Literatur
- Wir haben Erstaunliches zu erwarten : Zadie Smith über die Herausforderung, als Schriftstellerin Kinder zu haben, ohne wahnsinnig zu werden, das Grauen in Kaufhäusern für Babybekleidung und eine neue Generation von Feministinnen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. November 2009, Seite 27 (ganzseitiges Interview, auch über die Anthologie "Das Buch der anderen")
Weblinks
- Literatur von und über Zadie Smith im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Besser scheitern“, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 28. Januar 2007, Essay von Zadie Smith
- Informationen zu Zadie Smith speziell für Schulen auf dem Bildungsserver SwissEduc (auf Englisch)
- 2000 White Teeth
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