Zantedeschien

Zantedeschien
Zantedeschien
Zantedeschia 'Neon Amour'

Zantedeschia 'Neon Amour'

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Unterfamilie: Aroideae
Tribus: Zantedeschieae
Gattung: Zantedeschien
Wissenschaftlicher Name der Tribus
Zantedeschieae
Engl.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Zantedeschia
Spreng.

Die Zantedeschien (Zantedeschia) sind die einzige Pflanzengattung der Tribus Zantedeschieae in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae).

Bei vier der acht Zantedeschia-Arten verwendet man Calla oder selten Calla-Lilien als Trivialnamen, sollten jedoch nicht mit Lilien oder Pflanzenarten der Gattung Calla verwechselt werden. Manche Arten und Sorten sind seltene Zimmerpflanzen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Illustration mit vielen Detail von Zantedeschia aethopica.
Standort von Zantedeschia aethopica.

Zantedeschien sind ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen bis 2,5 Meter erreichen. Sie bilden ein kriechendes Rhizom oder Knollen als Überdauerungsorgan aus. Manche Arten sind immergrün, andere ziehen zu ungünstigen Jahreszeiten ihr Laub ein. Die grundständigen Laubblätter sind – im Gegensatz zu vielen anderen Gattungen der Einkeimblättrigen Pflanzen – gestielt; die Blattspreiten sind glänzend grün und oft pfeilförmig.

Auf einem unbeblätterten Blütenstandschaft ist der Blütenstand wie bei allen Aronstabgewächsen ausgebildet: Ein einzelnes, oft auffällig gefärbtes Hochblatt, die Spatha, umgibt den Kolben. Die große und deutlich zugespitzte Spatha [1] kann weiß oder gelb sein, selten auch rot, bei Züchtungen gibt es eine große Bandbreite an unterschiedlichen Farben. Zantedeschien sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Im Kolben (Spadix) stehen viele Blüten zusammen. Im unteren Bereich des Kolbens befindet sich eine Zone nur mit weiblichen Blüten; im längeren oberen Bereich befinden sich nur männliche Blüten. Die kleinen Blüten sind reduziert und besitzen keine Blütenhüllblätter. Männliche Blüten enthalten zwei bis drei Staubblätter. Bei den weiblichen Blüten sind drei Fruchtblätter zu einem synkarpen Fruchtknoten verwachsen.

Sie bilden grüne oder orange Beeren. Die Samen sind kugelig bis eiförmig.

Alle Teile von Zantedeschia aethiopica sind leicht giftig und verursachen starke Schleimhautreizungen.[2]

Verbreitung

Alle Arten sind in Afrika heimisch. Am häufigsten sind sie in den Provinzen Südafrikas in der Capensis: Kapprovinz, Lesotho, KwaZulu-Natal, Orange Free State, Swasiland und Transvaal. Es gibt die Gattung aber auch weiter nördlich in: Angola, Kenia, Malawi, Sambia, Simbabwe und Nigeria. Das natürliche Habitat der sommerblühenden Formen ist ein warmtemperates Klima mit Niederschlägen, die hauptsächlich im Winter fallen. Die anderen Arten, wie beispielsweise Z. aethiopica und Z. odorata wachsen in Gebieten mit Sommerregen und blühen im Winter. Oft gedeihen die Pflanzen in sumpfigen Gebieten.

Systematik

Die Gattung Zantedeschia wurde 1826 durch Christian Konrad Sprengel in Systema Vegetabilium, editio decima sexta, 3, S. 756, 765 [3]aufgestellt. Der botanische Gattungsname Zantedeschia ehrt den italienischen Arzt und Botaniker Giovanni Zantedeschi (1773-1846). Typusart ist Zantedeschia aethiopica (L.) Spreng., die von Carl von Linné als Calla aethiopica erstveröffentlicht wurde. Syn. für Zantedeschia Spreng. sind Pseudohomalomena A.D.Hawkes, Richardia Kunth. Zantedeschia ist die einzige Gattung der Tribus Zantedeschieae in der Unterfamilie Aroideae in der Familie der Araceae. Die Tribus Zantedeschieae wurde durch Adolf Engler aufgestellt. [4]

Es gibt acht Zantedeschia-Arten [4]:

  • Gewöhnliche Calla oder Zimmercalla (Zantedeschia aethiopica (L.) Spreng., Syn.: Calla aethiopica L.): Sie kommt in Südafrika vor. [5]
  • Gefleckte Calla (Zantedeschia albomaculata (Hook.) Baill.): Sie kommt von Tansania, Demokratischen Republik Kongo, Angola, Malawi, Sambia, Simbabwe bis Südafrika vor.
    • Zantedeschia albomaculata (Hook.) Baill. subsp. albomaculata
    • Zantedeschia albomaculata subsp. macrocarpa (Engl.) Letty
  • Goldene Calla oder Elliott-Calla (Zantedeschia elliottiana (W.Watson) Engl.): Sie ist nur aus Kultur bekannt.
  • Zantedeschia jucunda Letty: Sie kommt nur in der Kapprovinz vor.
  • Zantedeschia odorata P.L.Perry: Sie kommt nur in der Kapprovinz vor.
  • Zantedeschia pentlandii (W.Watson) Wittm.: Sie kommt nur in Transvaal vor.
  • Rosafarbene Calla oder Rehmann-Calla (Zantedeschia rehmannii Engl.): Sie kommt nur in Südafrika vor.
  • Zantedeschia valida (Letty) Y.Singh: Sie kommt nur in KwaZulu-Natal vor.

Nutzung

Viele Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.

Über eine weitere Nutzung durch den Menschen ist wenig bekannt. Die Blätter von Zantedeschia aethiopica werden gegart gegessen (alle Pflanzenteile sind roh giftig) [6].

Sorten

Es wurden viele Sorten gezüchtet, die als Zierpflanzen verwendet werden (Auswahl):

  • 'Black Magic' Fluoro (Gelb)
  • 'Florex Gold' (Gelb)
  • 'Hot Shot' (Orange)
  • 'Sunrise' (Orange/Rot)
  • 'Majestic' (Rot)
  • 'Black Eyed Beauty' (Cremefarben)
  • 'Chianti'
  • 'Pacific' (Dunkelrosa)
  • 'Pink Persuasion' (Dunkelrosa)
  • 'Pot of Gold' (Gelb)
  • 'Mango' (Orange)
  • 'Treasure' (Orange)
  • 'Sensation' (Apricotfarben)
  • 'Cameo' (Rosa)
  • 'Childsiana' (Weiß)
  • 'Dominique' (Rot)
  • 'Green Goddess' (Grünlich)
  • 'Picante' ® (Orange)
  • 'Purple Heart' ® (Violett)
  • 'Hot Chocolate' ® (Violett fast Schwarz)
  • 'Hot Lips' ®
  • 'Hot Salmon' ® (Lachs)
  • 'Pot Black' ® (Violett fast Schwarz)
  • 'Pink Pot' ® (Rosa)

Bilder

Gefleckte Calla (Zantedeschia albomaculata):

Gewöhnliche Calla (Zantedeschia aethiopica):

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Flora of Pakistan.
  2. Zimmerkalla (Zantedeschia aethiopica): Eintrag bei der Informationszentrale gegen Vergiftungen (Universitätsklinikum Bonn).
  3. Christian Konrad Sprengel: Systema Vegetabilium, editio decima sexta, 3, 1826 S. 756, 765 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  4. a b Eintrag bei GRIN.
  5. Zantedeschia aethiopica bei plantzafrica.com.
  6. Zantedeschia aethiopica bei Plants for A Future.

Weiterführende Literatur

  • R. C. Snijder: Genetics of Erwinia resistance in Zantedeschia: impact of plastome-genome incompatibility., PhD thesis, Wageningen University, 2004. ISBN 90-5808-975-4 - 112 Seiten: Fulltext - Online.

Weblinks

 Commons: Zantedeschien (Zantedeschia) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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