Zeche Dahlhauser Tiefbau

Zeche Dahlhauser Tiefbau
Dahlhauser Tiefbau, 1962

Die Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau war ein Steinkohlen-Bergwerk direkt an der Ruhr im Bochumer Stadtteil Dahlhausen.

Die Zeche entstand aus der Konsolidation der Bergwerke Besserglück, Glücksonne und Dahlhausen. Ziel war der Tiefbau unter den Stollensohlen. Durch den Einsatz von Dampfmaschinen war das Abpumpen von Grubenwasser aus großer Tiefe möglich geworden.

Im Jahre 1858 wurde mit dem Abteufen von Schacht I begonnen. Doch bereits 1859 erkannte man anhand des starken Wasserzuflusses in 16,5 Metern Tiefe, dass der Einbau stärkerer Pumpen erforderlich war. Als der Schacht 1860 die Stollensohle erreicht hatte und die Förderung aufgenommen wurde, musste der Betrieb kurze Zeit später wegen Geldmangels eingestellt werden. 1861 wurde die Förderung wieder aufgenommen. Der Schacht I wurde bis 1963 betrieben und dann verfüllt.

Von 1870 bis 1871 legte man neben Schacht I im Nordfeld einen tonnlägigen Wetterschacht mit 65 Metern Teufe an. Er wurde 1913 aufgegeben.

Man betrieb ab 1881 die erste wirtschaftlich arbeitende Brikettfabrik im Ruhrrevier und lieferte schon 1885 bis nach Italien.

Ein Brand am 9. Dezember 1895 zerstörte einige Anlagen über Tage und die Verzimmerung des Schachtes, der zudem wegen des Ausfalls der Pumpen absoff.

Von 1897 bis 1898 legte man einen weiteren Wetterschacht an.

Dahlhauser Tiefbau, 1965

Im Jahre 1910 war der Teufbeginn von Schacht II, 180 Meter südlich von Schacht I, der 1912 ab der 6. Sohle in Betrieb war. Die 8. Sohle von Schacht II erreichte eine Teufe von 730 Meter.

Das Grubenfeld der stillgelegten Zeche Altendorf Tiefbau wurde 1914 übernommen.

Während des Zweiten Weltkriegs setzte man Zwangsarbeiter ein. Im Lager Horkenstein waren etwa 240 Zivilarbeiter untergebracht.

Im Jahre 1957 bis 1958 erfolgten Reparaturen am Schacht Altendorf II, der 1960 bis zur 7. Sohle in Betrieb war. Ab 1963 wurde der Schacht nur noch als Wetterschacht genutzt.

An der Lewackerstraße entstand noch 1960 ein moderner Förderturm als Betonkonstruktion nach Entwurf des Essener Industriearchitekten Fritz Schupp.

Die Förderung wurde am 1. September 1965 aufgegeben, die Tagesanlagen bis 1972 abgerissen. Der Schacht Dahlhauser Tiefbau II und der Schacht Altendorf II mit einer Teufe von 760 Metern wurden noch von der Zeche Carl Funke übernommen. Beide wurden 1972 abgeworfen und verfüllt.

Heute erinnern an der Lewacker Straße nur noch ein kleiner Park auf einer Brachfläche und ein Stollenmundloch an den Bergbau.

Siehe auch: Bergbauwanderweg Dahlhausen

Literatur

  • Hans Brückner: Dahlhauser Tiefbau: eine Zeche im Wandel der Zeit. In: Walter E. Gantenberg, Stadt Bochum (Hrsg.): Über allem thronte der Horkenstein. Bochum 1996, S. 145–150
  • Gerhard Gebhardt: Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen, Essen 1967
  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997, Bochum 1998

51.4161111111117.15222222222227Koordinaten: 51° 24′ 58″ N, 7° 9′ 8″ O


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