- Fritz Schupp
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Fritz Schupp (* 22. Dezember 1896 in Uerdingen; † 1. August 1974 in Essen) [1] war ein deutscher Architekt.
Von 1914 bis 1917 studierte Schupp Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe, der Technischen Hochschule München und der Technischen Hochschule Stuttgart, wo er 1919 sein Diplom erhielt. Er war freiberuflich tätig, zunächst arbeitete er allein. Ab 1922 betrieb er zusammen mit Martin Kremmer bis zu dessen Tod im Jahre 1945 eine Architektengemeinschaft mit Sitz in Essen und Berlin. Ab 1949 lehrte Schupp an der Technischen Hochschule Hannover und wurde 1951 dort Honorarprofessor.
Fritz Schupp plante zwischen 1920 und 1974 – nach derzeitigem Forschungsstand – insgesamt 69 Industrieanlagen. Von Schupp und Kremmer ist ein Bestand von 17.500 Skizzen und Plänen an das Bergbauarchiv in Bochum übergeben worden, der seit 2004 systematisch erschlossen wird.
Bekannteste Arbeit von Schupp und Kremmer ist die Schachtanlage der Zeche Zollverein 12, seit Dezember 2001 Weltkulturerbe der UNESCO . 1964 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Nach Fritz Schupp ist eine Straße in Gelsenkirchen-Horst , die Haupterschließungsstraße auf dem Zollvereingelände in Essen und seit Anfang 2009 auch ein Weg in einer Neubausiedlung im Gladbecker Stadtteil Butendorf benannt.
Inhaltsverzeichnis
Bauten (Auswahl)
- 1921: Neubauten der Zeche Holland 3/4/6 in Wattenscheid[2]
- 1922: Bergbaubeamtensiedlung Am Knie in Dortmund-Neuasseln
- 1927: Zentralkokerei Alma in Gelsenkirchen (bis auf das Verwaltungsgebäude abgebrochen)
- 1928–1930: Evangelische Friedenskirche in Berlin-Niederschöneweide (erhalten)
- 1928–1932: Schachtanlage der Zeche Zollverein 12 in Essen
- vor 1930: Werkstatthalle einer „Zeche in Horst bei Essen“[3]
- 1936: Tagesanlagen des Erzbergwerkes Rammelsberg in Goslar
- 1936: Denkmal für die Opfer der Schlagwetter-Explosion im Flöz „Ida“ der Zeche Adolf von Hansemann in Dortmund-Mengede[4]
- 1938: Umbau und Erweiterung des Bauernhofes Schulte up der Hege zur Werksfürsorge Zollverein
- 1936–1940: Deutsches Bergbaumuseum in Bochum (zusammen mit Heinrich Holzapfel)
- 1940–1951: Kraftwerk Gustav Knepper in Dortmund-Mengede (Gesamtplanung in Zusammenhang mit der Großschachtanlage Gustav Knepper 1/2 der Zeche Adolf von Hansemann; erhalten und in Betrieb)
- 1944: Fördergerüst über dem Schacht 5 der Zeche Germania in Dortmund-Marten (1974 transloziert zum Deutschen Bergbaumuseum in Bochum)
- 1948–1952: Zeche Grimberg 1/2 in Bergkamen
- 1950: Förderturm der Zeche Friedlicher Nachbar in Bochum-Linden
- 1953: Armerzaufbereitung des Erzbergwerks Rammelsberg in Goslar
- 1953: Fördergerüst der Zeche Pluto Wilhelm in Herne-Wanne
- 1954: Betriebsgebäude beim Schacht 7 der Zeche Ewald in Herten
- 1954: Zeche Haus Aden in Lünen
- 1955–1956: Fördergerüst über Schacht 2 der Zeche Lohberg in Dinslaken
- 1955–1959: Zeche Katharina in Essen-Kray
- 1950er Jahre: Förderturm, Lohnhalle und Waschkaue der Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer
- 1958–1960: Kraftwerk Springorum in Bochum-Weitmar
- 1960: Förderturm der Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau in Bochum-Dahlhausen
- 1964: Betonfördertürme von Schacht 4 und 6 der Zeche Sophia-Jacoba in Ratheim
Einzelnachweise
- ↑ Daten nach Eintrag zu Fritz Schupp im historischen Architektenregister „archthek“, abgerufen am 26. September 2011
- ↑ http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2006/841/pdf/WMB_1930_00_Inhalt.pdf
- ↑ Wasmuths Monatshefte für Baukunst, 14. Jahrgang 1930, Heft 9 (online als pdf-Dokument), S. 414 (Innenansicht der Werkstatthalle)
- ↑ http://www.heimatverein-mengede.de/heimatblaetter/heimatblatt_nr25.html
Literatur
- Wilhelm Busch: F. Schupp, M. Kremmer. Bergbauarchitektur 1919–1974. Rheinland-Verlag, Köln 1980, ISBN 3-7927-0568-0.
- Wilhelm Busch, Thorsten Scheer (Hrsg.): Symmetrie und Symbol. Die Industriearchitektur von Fritz Schupp und Martin Kremmer. Köln 2002, ISBN 3-88375-616-4.
Weblinks
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