Zeche Massener Tiefbau

Zeche Massener Tiefbau
Zeche Massener Tiefbau
Informationstafel zum Bergwerk Massener Tiefbau

Informationstafel zum Bergwerk Massener Tiefbau
Abbau von Steinkohle
Förderung/Jahr zuletzt ca. 500.000 t
Beschäftigte ca. 3.600
Betriebsbeginn 1859
Betriebsende 1925
Nachfolgenutzung Übergabe an Zeche Gneisenau
Geografische Lage
Koordinaten 51° 31′ 57″ N, 7° 38′ 25″ O51.5324997.640165Koordinaten: 51° 31′ 57″ N, 7° 38′ 25″ O
Zeche Massener Tiefbau (Regionalverband Ruhr)
Zeche Massener Tiefbau
Lage Zeche Massener Tiefbau
Standort Unna-Massen
Gemeinde Unna
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Massener Tiefbau war ein Steinkohlen-Bergwerk in Massen, einem Stadtteil von Unna.

Bergwerksgeschichte

Das Abteufen der Schächte I und II der Zeche „Massener Tiefbau“ begann im Jahr 1855. Auf den Schächten I und II der Zeche Massen wurde im Jahr 1859 die erste Kohle gefördert. Die Belegschaft bestand zu dieser Zeit aus 92 Bergleuten. Es wurde eine Eisenbahnverbindung zwischen den Schachtanlagen und der Strecke Holzwickede–Unna angelegt. Schon 1860 konnten 3686 Tonnen Steinkohle gefördert werden. In den folgenden Jahren entstanden so viele Arbeitsplätze auf der Zeche, dass immer mehr Bergleute nach Massen einwanderten. Daher wurden einige Zechensiedlungen gebaut, z. B. die Kolonien „Im Kamp“ und „An der Ladebühne“. Ab dem Jahre 1882 wurden auf der Zeche Massen eine Kokerei und eine Brikettfabrik betrieben.

Im Jahre 1883 ereignete sich eine Schlagwetterexplosion mit 15 Toten und 3 Verletzten. Die Massener Bergleute beteiligen sich am Bergarbeiterstreik von 1889. Ein Jahr später zerstörte ein Brand das Schachtgebäude des Förderschachtes vollständig. 1895 wurde mit dem Abteufen für den Schacht III begonnen; diese Arbeiten kosteten 4.136.112 Mark. Zwei Jahre später konnte mit der Förderung von Kohle begonnen werden. Nun betrug die gesamte Belegschaft der Schächte I, II und III 1.772 Mann. Zur Jahrhundertwende arbeiten dann bereits 2.301 Bergleute auf der Zeche Massen. Ein Jahr später war das Abteufen am Schacht IV beendet und der Schacht wurde in Betrieb genommen. 1910 wurde die Bergbau-Aktiengesellschaft „Massen“ von der AG Buderus'sche Eisenwerke übernommen und zum 1. Januar 1911 vollständig in den neuen Mutterkonzern eingegliedert. Die höchste Jahresförderung wurde von 2.807 Beschäftigten 1913 mit 659.762 Tonnen erzielt.

Als im Jahr 1915 die ersten Kriegsgefangenen (100 Russen) in Massen ankamen, wurden sie der Zeche als Arbeitskräfte zugeteilt. Mitten im Ersten Weltkrieg (1916) wurde eine Bergarbeiterkolonie (die so genannte „Buderuskolonie“) gebaut. 1918 wurde nach der Abdankung des Kaisers durch einen Arbeiterrat eine Arbeitszeitverkürzung auf 8 Stunden und eine Lohnerhöhung von 15 auf 17 Mark erreicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden im Jahr 1925 die Schächte I, II, III und IV von der AG Buderus'sche Eisenwerke geschlossen. Die Förderung der verbleibenden Kohlevorkommen übernahm fortan die Zeche Gneisenau in Dortmund. Somit wurden auf der Stelle 3.621 Bergleute arbeitslos. Zur Zeit der Schließung betrug die Fördermenge 500.000 Tonnen / Jahr.

Literatur

  • Heinz Sydow (unter Mitwirkung von Joachim und Wolfgang Huske): Massener Tiefbau 1854–1925. Die Geschichte einer Zeche am Ostrand des Ruhrreviers. Unna, 1991.

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