- Zeche Vereinigte Maria Anna und Steinbank
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Die Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank war ein Steinkohlebergwerk im Stadtteil Höntrop von Wattenscheid.
Die erste Verleihung eines Feldes geht auf das Jahr 1732 zurück. Sie besaß in der Phase des Tiefbaus insgesamt acht Schächte und war bis 1904 in Betrieb. Beim Schacht 4 an der Emilstraße betrieb man von 1878 bis 1904 zudem eine Kokerei.
Die höchste Förderung erreichte die Zeche im Jahre 1903 mit 289.680 Tonnen bei 1.321 Beschäftigten.
Schachtanlagen
Der Tiefbau auf der Zeche begann im Jahre 1850. Am Eichsweg und Am Spelbergs Busch wurden zwei tonnlägige Schächte in den Berg getrieben. Auf Schacht 1 begann die Förderung 1852 und endete 1871. Schacht 2 wurde 1854 in Betrieb genommen und 1878 stillgelegt und verfüllt.
1858 wurde Schacht 3 nördlich vom Reiterweg saiger anlegt. Bei 10 Meter Teufe erreichte dieser Schaft das Karbon. Die Förderung begann hier im Jahre 1860. Auch der vierte Schacht wurde etwa 900 Meter östlich vom Bahnhof Höntrop saiger in den Berg getrieben. Die Teufe begann 1871. Beide Schächte wurden 1904 stillgelegt und 2 Jahre später verfüllt. Zwischen 1878 und 1904 wurde auf Schacht 4 eine Kokerei betrieben.
Neben diesen Förderschächten betrieb die Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank drei Wetterschächte:
- Der Schacht Übelgünne wurde 1885 geteuft und war ab 1886 in Betrieb. 1899 gelangte dieser Schacht an die Zeche Vereinigte Engelsburg.
- Der Wetterschacht Freies Feld wurde 1897 abgeteuft und 1904 stillgelegt.
- Eine weiterer Wetterschacht wurde in Feld Schwarze Junge 1894 geteuft und war von 1895 bis 1904 in Betrieb.
Im Jahre 2000 erlangte die Zeche Vereinigte Maria-Anna Steinbank erneut größere Aufmerksamkeit. Ab dem 2. Januar 2000 zog ein Tagebruch, das sogenannte Höntroper Loch in der Emilstraße, dem noch ein zweites aufgrund von Hohlräumen der Zeche folgte, ein großes Medienecho nach sich. In den beiden etwa 15 m tiefen Löchern verschwanden unter anderem zwei Garagen.
Ursächlich war eine Panne bei der Verfüllung des Schachtes vor über 90 Jahren. Bei den Abbrucharbeiten war der Förderturm und die Fördermaschine in den Schacht gestürzt und hatte sich in einer Tiefe von rund 40 Metern verkeilt, es war also nur eine Frage der Zeit bis der Stahl durchgerostet war und die Erde nachsacken konnte. Allerdings wurde der Schachtkopf im Jahre 1991 mit einer Betonplatte und einer Kontrollöffnung zum Tage gesichert, dadurch bildeten sich im Jahre 2000 um den gesicherten Schacht herum die Trichter (Tagebrüche).
Das Zechengelände selbst liegt heute zum größten Teil in einer Parkanlage, ein Wirtschaftsgebäude der Zeche sind Teil eines Reiterhofs und die ehemalige Abraumhalde wird als Trimmdichpfad benutzt.
Literatur
- Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Bochum 1998
- Walter Gantenberg, Rolf Köhling, Wilhelm Spieker: Kohle und Stahl bestimmten ihr Leben. Der Bergbau im Wattenscheider Süden. Ein Beitrag zur frühindustriellen Entwicklung des Ruhrgebietes. Klartext Verlag Essen, 2000, ISBN 3884742817
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