Horster Erbstollen

Horster Erbstollen
Horster Erbstollen
Andere Namen Horst Erbstollen
Abbautechnik Stollenbau
Betriebsbeginn 1835
Betriebsende 1879
Geografische Lage
Koordinaten 51° 25′ 46″ N, 7° 6′ 31″ O51.4293177.108496Koordinaten: 51° 25′ 46″ N, 7° 6′ 31″ O
Horster Erbstollen (Regionalverband Ruhr)
Horster Erbstollen
Lage Horster Erbstollen
Gemarkung Essen-Steele
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

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Der Horster Erbstollen ist ein ehemaliger Erbstollen in Essen-Steele-Horst. Der Erbstollen war auch bekannt unter dem Namen Horst Erbstolln, er lag an der Stadtgrenze von Essen-Steele-Horst und Bochum-Höntrop. Das Stollenmundloch befand sich am Vogelsang'schen Wasserkraftwerk. Der Stollen wurde genutzt, um die in der Nähe befindlichen Stollenbergwerke zu lösen und diente gleichzeitig auch zur Förderung der abgebauten Kohlen der anderen Bergwerke zum Kohlenmagazin an der Ruhr. Da der Stollen aufgrund seiner Lage hochwassergefährdet war, wurde er mit Hochwassertoren gesichert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 23. März des Jahres 1835 wurde das Erbstollenrecht auf einen Stollen der Zeche Wecklenbank verliehen. Im Februar des Jahres 1836 wurde der Stollen das erste Mal mit dem Namen Horster Erbstollen in den Unterlagen erwähnt. Im selben Jahr wurde der Stollen in nördlicher Richtung aufgefahren, es fand jedoch kein eigener Abbau statt. Am 31. Januar des Jahres erreichte der Stollen eine Länge von 1152 Lachter. Zu diesem Zeitpunkt war der Stollen bereits am Dorf Eiberg vorbei. Es war geplant, die noch unverritzten Felder Maria Anna, Lisette und Vereinigte Marie zu lösen. Im Jahr 1840 wurde die westliche Markscheide der Zeche Vereinigte Maria Anna & Steinbank erreicht. Am 31. Dezember desselben Jahres hatte der Stollen bereits eine Länge von 1652 Lachter.

Im Jahr 1841 wurde bei einer Länge von 1735 Lachter ein Diagonalquerschlag nach Norden angesetzt. Am 31. Dezember des darauffolgenden Jahres erreichte der Diagonalquerschlag eine Länge von 69 Lachter. Somit waren bereits 1804 Lachter ab Stollenmundloch aufgefahren. Im Jahr 1843 wurde bei einer Länge von 73 Lachter im Diagonalquerschlag das Flöz Maria Anna angefahren. Im Oktober desselben Jahres erreichte der Stollen eine Länge von 2215 Lachter und reichte somit bis unter den Höntroper Südpark. Im darauffolgenden Jahr wurden die Grubenwässer der Zeche Vereinigte Maria Anna & Steinbank gelöst und die abgebauten Kohlen der Zeche durch den Stollen gefördert. Im Jahr 1845 wurde der Vortrieb des Diagonalquerschlages nach Norden eingestellt, es wurde ein Wetterschacht geteuft und ein Querschlag nach Süden angesetzt. Im selben Jahr fiel die Erbstollenberechtsame an die Zeche Vereinigte Maria Anna & Steinbank.

Im Jahr 1846 wurde ein zweiter Querschlag nach Norden angesetzt, außerdem wurde im Stollen die Pferdeförderung in Betrieb genommen. Die Pferdeförderung ging bis zur Ruhrniederlage. Im September des Jahres 1848 wurden im zweiten Querschlag nach Norden die oberen Partien des Feldes von Vereinigte Maria Anna & Steinbank gelöst, außerdem wurde der Vortrieb gestundet. Zu diesem Zeitpunkt erreichte der Horster Erbstollen eine Länge inclusive der Flügelörter von rund fünf Kilometern. Zu diesem Zeitpunkt diente der Stollen nur noch der Wasserableitung und der Förderung der Kohlen für die Zeche Vereinigte Maria Anna & Steinbank. Im Jahr 1850 wurde übertägig eine Pferdeeisenbahn bis nach Steele gebaut, die Bahn erreichte eine Länge von 752 Lachter. Im Jahr 1854 wurde die Förderung im Stollen eingestellt, Grund hierfür war eine Direktverbindung der Pferdeeisenbahn von der Zeche Vereinigte Maria Anna & Steinbank zur Prinz Wilhelm-Bahn in Essen-Überruhr. In den nachfolgenden Jahren diente der Horster Erbstollen nur noch der Wasserabführung für die Zeche Vereinigte Maria Anna & Steinbank.

Ab dem Jahr 1862 wurde der Horster Erbstollen nach Stilllegung der Zeche Vereinigte Maria Anna & Steinbank außer Betrieb genommen und diente nur noch der Ableitung der anfallenden Grubenwässer. Außerdem wurden notwendige Unterhaltungsarbeiten durchgeführt. Im Jahr 1863 wurde das Stollenmundloch beim Bau der Eisenbahnstrecke Steele-Wattenscheid zugeschüttet. Um den Stollen weiter befahren zu können, wurde eine Einstiegsöffnung erstellt. Der Stollen diente bis zum Jahr 1878 auch weiterhin der Ableitung der Grubenwässer. Im Jahr 1865 befand sich der Stollen bereits in einem schlechten Zustand. Im Jahr 1879 wurde der Horster Erbstollen zum letzten Mal in den Unterlagen erwähnt.

Heutiger Zustand

Das Stollenmundloch wurde mit zwei Mühlsteinen verschlossen, es befindet sich am Ende der Straße „In der Lake“ im Bereich der Staustufe Horster Mühle. Obwohl es verschlossen wurde, ist das Stollenmundloch auch heute noch bei niedrigem Wasserstand der Ruhr zu erkennen. Die beste Sicht auf das Stollenmundloch hat man von der anderen Seite der Ruhr, insbesondere außerhalb der Vegetationsperiode[1]

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9

Einzelnachweise

  1. Der frühe Bergbau an der Ruhr: Mundloch des Horster Erbstollens (abgerufen am 12. April 2011)

Weblinks


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