Zeche Victoria Mathias

Zeche Victoria Mathias
Zeche Victoria Mathias
Zeche Victoria Mathias um 1920

Zeche Victoria Mathias um 1920
Abbau von Steinkohle
Betriebsbeginn 1844
Betriebsende 1965
Geografische Lage
Koordinaten 51° 28′ 3″ N, 7° 0′ 47″ O51.46757.0130555555556Koordinaten: 51° 28′ 3″ N, 7° 0′ 47″ O
Zeche Victoria Mathias (Regionalverband Ruhr)
Zeche Victoria Mathias
Lage Zeche Victoria Mathias
Standort Essen-Segeroth
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Victoria Mathias war ein Steinkohlen-Bergwerk im früheren Essener Vorort Segeroth (heutiges Universitäts-Viertel) direkt nördlich der Innenstadt.

Geschichte

Die bergrechtliche Gewerkschaft wurde bereits 1840 durch Mathias Stinnes gegründet. Es wurde sofort mit dem Abteufen des Schachtes Mathias im Bereich der Essener Altstadt begonnen. 1844 konnte der Schacht die Förderung aufnehmen.

1853 war "Victoria Mathias" (neben Zeche Helene Amalie) eine der ersten beiden Ruhrzechen, auf denen planmäßig Grubenpferde zum Untertage-Transport eingesetzt wurden.

Nachdem einige kleine Wetteraufhauen angelegt worden waren, ging man daran, den Nordbereich des kleinen Grubenfeldes aufzuschließen. 1857 wurde an der Viehofer Straße (heute Altenessener Straße) der Schacht Gustav als neuer Förderschacht niedergebracht. Er nahm 1861 die Förderung auf, und wurde 1893 alleiniger Förderschacht. 1890 wurde bei Schacht Gustav eine Kokerei errichtet.

Ab 1897 war Hugo Stinnes Vorsitzender des Grubenvorstands. 1898 wurde auf dem Zechengelände das erste Elektrizitätswerk der Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG (RWE) errichtet. Dieses umfangreich ausgebaute Zechenkraftwerk wurde auch zu einem optischen Merkmal der direkt angrenzenden Schachtanlage Gustav. 1897 ging der Schacht Gustav zu Bruch. Die Förderung musste zeitweise von der benachbarten Zeche Graf Beust abgewickelt werden. Schacht Gustav wurde neu geteuft und in Zeche Victoria Mathias Schacht 1 umbenannt. Direkt neben ihm wurde zusätzlich der Schacht Victoria Mathias 2 angeteuft. Beide gingen 1900 in Betrieb und wurden mit neuen Fördergerüsten ausgestattet.

Die RWE übernahm 1920 die Mehrheit der Kuxe der Gewerkschaft sowie einiger benachbarter Zechen. 1929 wurden das Grubenfeld und die Schächte der stillgelegten RWE-Zeche Graf Beust angeschlossen, da die RWE die Förderung aus den relativ kleinen Grubenfeldern zusammenfassen musste. Ferner wurde die Kokerei stillgelegt.

Die Förderung betrug vor dem Zweiten Weltkrieg zeitweise 750.000 Tonnen Kohle jährlich.

1952 wurde die Gewerkschaft Victoria Mathias mit den ebenfalls zum RWE-Besitz zählenden Gewerkschaften Graf Beust und Friedrich Ernestine vereinigt. 1957 erfolgte die komplette Förderübernahme der Zeche Friedrich Ernestine mit der Zeche Victoria Mathias als Zentralförderanlage. Die Förderung erreichte zeitweise annähernd 900.000 Tonnen jährlich.

Stilllegung

Die drei Grubenfelder waren von Anfang an relativ knapp bemessen. Daher war ab 1960 abzusehen, dass auf Dauer keine wirtschaftliche Gewinnung der Vorräte mehr möglich war. 1963 wurde das Ostfeld mit den Schächten Friedrich Ernestine 1/2 sowie der Schacht Graf Beust 1 aufgegeben und verfüllt.

1965 wurde die Gesamtförderung eingestellt.

Heutiger Zustand

Das Gelände von Victoria Mathias an der Altenessener Straße ist komplett überbaut worden. Heute befindet sich hier Wohn- und Gewerbebebauung. Das große RWE-Kraftwerk ist heute Standort des Fernheizwerkes Essen-Nord.


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