- RWE
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RWE AG Rechtsform Aktiengesellschaft ISIN DE0007037129 Gründung 1898 Sitz Essen Leitung Jürgen Großmann
(Vorstandsvorsitzender)
Manfred Schneider
(Aufsichtsratsvorsitzender)Mitarbeiter 70.856 (2010)[1] Umsatz 53,32 Mrd. EUR (2010)[1] Branche Energieversorgung Website www.rwe.com Die RWE AG (bis 1990 Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG) mit Hauptsitz in Essen ist einer der größten Energieversorgungskonzerne Europas und gemessen am Umsatz der zweitgrößte Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 25. April 1898 wurde die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG (RWE) durch die Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co und die Deutsche Gesellschaft für elektrische Unternehmungen gegründet, um die Stadt Essen mit Elektrizität zu versorgen.
1902 erwarben August Thyssen und Hugo Stinnes mittels eines von ihnen geführten Konsortiums unter Beteiligung der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und der Disconto-Gesellschaft die Mehrheit an der RWE. Das erste Elektrizitätswerk wurde auf dem Gelände der Stinnes-Zeche Victoria Mathias errichtet. Im Anschluss expandierte die Gesellschaft rasch durch Abschluss weiterer Versorgungsverträge mit Gemeinden im Ruhrgebiet und im Rheinland.
Kurzmeldung im Dresdner Journal, 1906, Nr. 2, Mittwoch, den 3. Januar:
"Cöln. Das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk in Essen hat dem Staat, den in Betracht kommenden Provinzen und größeren Gemeinden eine ausschlaggebende Beteiligung an seinem Unternehmen angeboten. Wie die „Cöln. Ztg.“ erfährt, findet morgen in Berlin eine Beratung der zuständigen Ministerien unter Zuziehung von Vertretern der beteiligten lokalen Staats- und Gemeindebehörden über die Frage statt, ob und in welcher Form diesem Anerbieten näher getreten werden soll."[2]
Zur Finanzierung des Wachstums sowie zur Erlangung von Konzessionen und Genehmigungen organisierte Stinnes die RWE als gemischtwirtschaftliches Unternehmen mit privaten und kommunalen bzw. staatlichen Anteilseignern. Er versuchte Stromlieferungsrechte vor allem durch den Erwerb von elektrischen Straßen- und Kleinbahnbetrieben zu erlangen. Die so erworbenen Verkehrsbetriebe fasste man in der RWE-Bahnabteilung zusammen. Die weitere Entwicklung führte 1936 zur Gründung der Tochtergesellschaft Rheinisch-Westfälische Straßen- und Kleinbahnen GmbH in Essen, die bis 1966 auf diesem Gebiet tätig war. Durch eine aggressive Akquisitionspolitik und zahlreiche Gründungen von Elektrizitätswerken und Versorgungsunternehmen expandierte RWE unter ihren Vorständen Alfred Thiel (Vorstand 1902–1930) und Bernhard Goldenberg (Vorstand 1904–1917) schnell zu einem der größten deutschen Energieunternehmen. Nach dem Tod Goldenbergs wurde Arthur Koepchen Vorstand des Unternehmens. 1922 erwarb das Unternehmen die Mehrheitsbeteiligung an der BIAG Zukunft.
1962 beschäftigte das Unternehmen 15.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden DM. 1972 waren 56.600 Mitarbeiter bei RWE beschäftigt und erzielten einen Jahresumsatz von 6,8 Milliarden DM.
2000 fusionierte RWE mit seinem Konkurrenten Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen (VEW). Gleichzeitig wurden die Vorzugsrechte kommunaler Anteilseigner erworben. In den letzten Jahren hat sich RWE von einem weltweit tätigen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen zu einem Energieversorgungsunternehmen mit europäischem Fokus entwickelt. Im Zuge dessen trennte sich RWE von zum Teil langjährigen Finanzbeteiligungen an Unternehmen wie Hochtief und Heidelberger Druckmaschinen.
Ende 2004 wurde RWE wegen seiner Lobbyismus-Praktiken öffentlich stark kritisiert (sogenannte RWE-Affäre). Harry Roels, RWE-Vorstandsvorsitzender von 2003-2007, reagierte mit der Entwicklung eines Verhaltens-Kodex und der Entwicklung von Unternehmens-Werten wie zum Beispiel „Kundenorientierung“ und „Vertrauen“.
Im Dezember 2005 geriet RWE als verantwortlicher Netzbetreiber im Zusammenhang mit tagelangen Stromausfällen in die Schlagzeilen, nachdem in Teilen des Münsterlandes als Folge eines heftigen Wintereinbruchs Ende November mehrere Hochspannungsmasten umknickten und die Stromversorgung vollständig zusammengebrochen war. In einigen Orten (Ochtrup) dauerte es über vier Tage, bis die Versorgung wieder sichergestellt war (Münsterländer Schneechaos).
Im Rahmen der Konzentration auf Kernkompetenzen kündigte die RWE AG im November 2005 an, das Wassergeschäft von RWE Thames Water in Großbritannien und von American Water in Nordamerika zu veräußern. Das Unternehmen fokussiert sich zukünftig ausschließlich auf das Energiegeschäft (Strom und Gas) in Deutschland, Großbritannien, Benelux sowie Mittel- und Osteuropa. Mit dem Verkauf der RWE Umwelt im September 2004 an Remondis ist der Ausstieg aus dem Entsorgungs-Geschäft abgeschlossen worden und mit dem Verkauf von Thames Water im Dezember 2006 der Ausstieg aus dem Wasser-Geschäft eingeleitet. Der Börsengang von American Water war ursprünglich für das Jahr 2007 angekündigt, ist aber aufgrund der gespannten Börsensituation erst im April 2008 erfolgt. Die Fokussierung auf die beiden Energieträger Strom und Gas wurde auch durch die Gründung des Bereichs Midstream verdeutlicht, der die Gas-Aktivitäten des Konzerns koordiniert (zum Beispiel Gaseinkauf, Gastransport, Gasspeicherung).
Zum 1. Oktober 2007 trennten sich die RWE und Harry Roels. Neuer Vorstandsvorsitzender wurde Jürgen Großmann.[3]
Im April 2007 leitete die EU-Kommission ein Missbrauchsverfahren gegen RWE ein unter dem Verdacht, sie habe über die RWE Transportnetz Gas GmbH Konkurrenten den Zugang zum Erdgasmarkt erschwert.[4] Die EU-Kommissarin für Wettbewerb Neelie Kroes kam zu der Beurteilung, dass RWE auf den Gastransportmärkten in Nordrhein-Westfalen den Markt beherrsche. Nach Androhung eines Bußgeldes in dreistelliger Millionenhöhe bot die RWE im Mai 2008 an, sein Gas-Übertragungsnetz in Deutschland innerhalb von zwei Jahren an einen unabhängigen Dritten zu verkaufen.[5] Nach langer Prüfung gab die EU-Wettbewerbsbehörde Mitte März 2009 bekannt, dass das Verfahren bei einem Verkauf des Gasübertragungsrechtes eingestellt werde. RWE Transportnetz Gas GmbH betreibt ein Ferngasnetz von etwa 4.200 Kilometern Länge mit einem Wert von rund einer Milliarde Euro.[6]
Mitte 2008 hatte ein Bieterkonsortium von 36 kommunalen Versorgungsunternehmen, darunter unter anderem die Gelsenwasser AG, die Stadtwerke Bochum sowie Stadtwerke aus Bielefeld, Detmold, Münster und weitere, unter Führung der niederländischen Gasunie NV Interesse am RWE-Fernleitungsnetz bekundet.[7]
Am 1. September 2008 gab das Unternehmen bekannt, dass die Unternehmenstochter RWE npower an Quiet Revolution Ltd, einem britischen Hersteller für Windturbinen, eine Minderheitsbeteiligung erwirbt.[8]
Im Januar 2009 wurden der Übernahmeplan des niederländischen Energieversorgers Essent bekannt. Die Europäische Kommission genehmigte diesen Plan im Juni 2009 unter der Bedingung, dass die Beteiligung von Essent an der swb AG (swb) veräußert wird. Die Übernahme von Essent verzögert sich nach Presseberichten, weil Essent zusammen mit dem niederländischen Versorger Delta Miteigentümer des Kernkraftwerks Borssele ist, in dessen Statuten festgelegt ist, dass die Kontrolle über die Anlage in öffentlicher Hand verbleiben muss. Essent beabsichtigte, seinen wirtschaftlichen Anteil am Kernkraftwerk an RWE zu übertragen, die Kontrolle über das Kernkraftwerk aber in den Händen der öffentlichen Aktionäre zu belassen. Gegen diese Konstruktion ging der Miteigentümer Delta vor Gericht und erlangte am 10. Juni 2009 erfolgreich einen vorläufigen Stopp (einstweilige Verfügung) gegen den Vollzug der Anteilsübertragung. Eine Entscheidung in der Hauptsache steht noch aus, die Erteilung der einstweiligen Verfügung hat jedoch nur beschränkte Indizwirkung für die Hauptsacheentscheidung. Die Transaktion wurde im September 2009 abgeschlossen.[9]
RWE kämpft intensiv gegen die von der Bundesregierung geplante Brennelementesteuer und fordert eine Laufzeitverlängerung für seine Kernkraftwerke.[10] Am 1. April 2011 reichte RWE beim Verwaltungsgerichtshof Kassel Klage gegen die Abschaltung von Biblis A und B auf Grund des Atom-Moratoriums ein.[11]
Ausgewählte Akquisitionen
- 1906 - AG für Gas und Elektrizität, Köln
- 1906 - Bergisches Elektrizitätswerk GmbH, Solingen
- 1909 - Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, Darmstadt
- 1911 - Johann Wülfing & Sohn, Lennep
- 1920 - Niedersächsische Kraftwerke
- 1923 - Lechwerke
- 1923 - Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co, Frankfurt am Main
- 1932 - Rheinische AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation, Köln
- Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG, Koblenz
- 1994 - Lausitzer Braunkohle AG, Senftenberg (5,5 % - 2001 verkauft)
- 1999 - Berlinwasser Beteiligungs AG, (49,9 % gemeinsam mit Veolia) Berlin
- 2000 - Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen (VEW), Dortmund
- 2001 - Thames Water plc., Reading/England (Verkauf 2006)
- 2002 - RWE Transgas a.s., Prag/Tschechien
- 2002 - Innogy Holdings plc., Swindon/England
- 2002 - RWE Stoen S.A., Warschau/Polen,
- 2003 - American Water Works Company, Inc., Voorhees, New Jersey/USA,
- 2009 - Favorit Unternehmens-Verwaltungs-GmbH (deutsches Nah- und Fernwärmegeschäft der ExxonMobil), Hamburg[12]
- 2009 - essent, Arnheim,Niederlande
Ausgewählte Desinvestitionen
- CONDEA (Chemie), 2001
- RWE Dea Downstream-Geschäft (Tankstellen), 2002
- Consol Energy Inc. (Steinkohle), USA, 2003
- Hochtief (Bau), 2004
- Heidelberger Druckmaschinen, 2004
- RWE Umwelt AG (Entsorgung), im Sep. 2004 an die Remondis
- RWE Solutions AG, Mai 2006
- RWE Thames Water plc, Dezember 2006
- American Water, in mehreren Tranchen, zuletzt November 2009
- Thyssengas, Verkauf an einen Infrastrukturfonds der Macquarie-Gruppe, Dezember 2010
- Amprion, Verkauf von 74,9% der Anteile an ein Konsortium aus Finanzinvestoren, Juli 2011
Konzernstruktur
Vorstandsvorsitzender ist Jürgen Großmann.[13] Weitere Vorstände sind
- Peter Terium, stellvertretender Vorstandsvorsitzender (bis zum 30. Juni 2012) und zum Vorstandsvorsitzenden bestellt für die Zeit vom 1. Juli 2012 bis zum 31. August 2016.[14]
- Rolf Pohlig (CFO = Finanzvorstand)[15]
- Leonhard Birnbaum,[16]
- Rolf Martin Schmitz [18] und
Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Manfred Schneider, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG ist.
Die Konzernstruktur umfasst die Bereiche
- RWE Technology, die Projektmanagement- und Engineering-Gesellschaft des RWE-Konzerns mit Sitz in Essen
- RWE npower als Bereich für Stromerzeugung und -vertrieb in Großbritannien mit Sitz in Swindon
- Essent als Bereich für Stromerzeugung und -vertrieb in den Niederlanden mit der Verwaltung in S'Hertogenbosch
- RWE East als Bereich für Stromerzeugung und -vertrieb in Zentral-Ost- und Süd-Ost-Europa mit Sitz in Prag
- RWE Power AG als Bereich der Energiegewinnung und Rohstoffversorgung, vorwiegend in Deutschland. Hierzu gehören Beteiligungen und Tochtergesellschaften.
- RWE Power International internationales Consulting und Engineering seit 1967
- RWE Rheinland Westfalen Netz AG als Netzgesellschaft für Strom, Gas und Wasser in Deutschland, mit Sitz in Essen. Dieser Bereich umfasst die wesentlichen Teile bis auf das Auslandsgeschäft der ehemaligen RWE Energy, die ihren Sitz in der früheren VEW-Zentrale in Dortmund hatte. Zu den Beteiligungen gehören u.a. die
- RWE Deutschland AG bündelt die deutschen Aktivitäten des RWE-Konzerns in den Bereichen Netz, Vertrieb und Energieeffizienz und führt die deutschen Regionalgesellschaften
- RWE Vertrieb AG als Vertriebsgesellschaft für Strom, Gas und Wasser in Deutschland, mit Sitz in Dortmund. Zu den Beteiligungen gehören u.a. die
- RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH mit Sitz in Siegen,
- RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH mit Sitz in Wesel,
- RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH mit Sitz in Dortmund,
- RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH mit Sitz in Recklinghausen
- RWE Gasspeicher GmbH mit Sitz in Dortmund
- RWE Effizienz, effizienter Einsatz von Energie wie Strom und Gas, E-Mobility
- RWE Aqua
- envia Mitteldeutsche Energie AG
- Süwag Energie AG
- Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG
- Lechwerke AG
- RWE Dea AG, Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas weltweit (Upstream).
- RWE IT GmbH als zentrales IT-Dienstleistungsunternehmen
- RWE Service GmbH als zentrales Dienstleistungsunternehmen (z. B. zentraler Einkauf).
- RWE Supply & Trading als Handels-'Drehscheibe' für Strom, Kohle, Gas und Öl sowie CO2-Zertifikate.
- RWE Gas Midstream als Drehscheibe für Erdgas und Mineralöl (seit 1. April 2008 mit RWE Trading zur RWE Supply & Trading zusammengeführt).
- RWE Innogy, erneuerbare Energie (seit 1. Februar 2008)
- Amprion Beteiligung von 25,1%. Unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber Strom (Stichwort: 3. Weg[19])
Konzerndaten
Kennzahlen
- Eigenkapital[20]: 13,72 Mrd. €
- Umsatzerlöse[21]: 47,74 Mrd. €
- Betriebliches Ergebnis[21]: 7,09 Mrd. €
- Ergebnis vor Steuern[21]: 5,6 Mrd. €
- Nettoergebnis[21]: 3,57 Mrd. €
- Nachhaltiges Nettoergebnis: 3,53 Mrd. €
- Mittelzufluss aus der lfd. Geschäftstätigkeit: 5,30 Mrd. €
- Investitionen: 15,64 Mrd. €
- Free Cash Flow: -614 Mio. €
Die Eigenkapitalrendite beträgt vor Steuern 41%[20][21], nach Steuern 27%[20][21]. Die Umsatzrendite beträgt vor Steuern 12%[20][21].
Anteilseigner
Die gesamte Marktkapitalisierung von RWE beträgt ca. 40 Mrd. Euro.
Anteil Anteilseigner Sitz 14,89 % RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG Dortmund 4,281 % Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG München 2,98 % Capital Research & Management Company Los Angeles 1,805 % Allianz Deutschland AG München 1,443 % Allianz Versicherungs-AG München 1,331 % UBS AG Zürich 0,558 % RAG Aktiengesellschaft Herne 36,25 % Streubesitz 16,752 % Kommunale Anteilseigner 13,029 % Private Investoren 4,671 % Eigene Anteile Stand: Mai 2009[23]
Standorte und technische Anlagen
Kraftwerke
- Kernenergie
- Kernkraftwerk Biblis (mit dem Atom-Moratorium stillgelegt)
- Kernkraftwerk Emsland
- Kernkraftwerk Gundremmingen (75 % Beteiligung)
- Kernkraftwerk Lingen (im Rückbau)
- Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich (im Rückbau)
- Kernkraftwerk Borssele, Niederlande (30 % Beteiligung)
- Braunkohle
- Kraftwerk Frimmersdorf
- Kraftwerk Goldenberg
- Kraftwerk Neurath
Neubau von Blöcken 2 + 3 mit optimierter Anlagentechnik (BoA), zusammen 2.100 MW Nettoleistung, im Bau, Fertigstellung 2011[24] - Kraftwerk Niederaußem mit BoA 1
- Kraftwerk Weisweiler
- Kraftwerk Mátra, Ungarn (51 % Beteiligung)
- Steinkohle
- Kraftwerk Westfalen Hamm–Schmehausen mit Block D und E (zusammen 1.530 MW Nettoleistung, im Bau, Fertigstellung 2011)
- Kraftwerk Ibbenbüren
- Kraftwerk Gersteinwerk Werne–Stockum
- Kraftwerk Eemshaven Eemshaven, Niederlande (1.560 MW Nettoleistung, im Bau seit 2009, Fertigstellung ursprünglich für 2013 vorgesehen, allerdings nach Entzug der Baugenehmigung aufgrund von Umweltschutzgründen derzeit ungewiss[25])
- Wasser
- Laufwasserkraftwerke an der Mosel, Saar, Ruhr, Nahe, Sieg und in der Eifel
- Pumpspeicherwerk Koepchenwerk (Herdecke)
- Pumpspeicherwerk Schluchseewerk (Gemeinschaftsunternehmen mit EnBW Kraftwerke AG und Energiedienst Holding)
- Pumpspeicherwerk Vianden in Vianden, Luxemburg
- Kraftwerk Heimbach
- Wind
- Diverse On- und Offshore-Windparks in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal; unter vielen anderen:
- Rhyl Flats (Offshore, RWE Innogy/npower, Wales/UK)
- North Hoyle (Offshore, RWE Innogy/npower, Wales/UK)
- Little Cheyne Court (Onshore, RWE Innogy/npower, England/UK)
- Thornton Bank (Belgien, in Bau)
- Gwynt y Môr (Offshore, RWE Innogy/npower, Wales/UK, in Planung)
- Nordsee Ost (Offshore, RWE Innogy, Germany, in Planung)
Gas-Leitungen
- Ost-West-Gas-Ferngasleitung durch Tschechien
Strom-Infrastruktur
Strom-Leitungen
- Nord-Süd-Leitung
- Tragmaste der Rhein-Freileitungskreuzung Voerde (Baujahr 1926, Höhe 138 Meter)
- Maste der Rheinquerung Duisburg-Rheinhausen (Baujahr 1926, Höhe: 118,8 Meter)
Zurzeit werden einige alte 220kV-Drehstromleitungen in HGÜ-Leitungen umgebaut.
Strom-Umspannanlagen
- Umspannanlagen
- Umspannanlage Brauweiler in Brauweiler bei Köln mit Hauptschaltleitung (HSL), Schalthoheit für das gesamte Hochspannungsnetz der Amprion (vormals RWE Transportnetz Strom)
- Umspannanlage Niederrhein in Wesel
- Umspannwerk Recklinghausen
- Umspannanlage Rommerskirchen
- Umspannanlage Uchtelfangen
- Umspannanlage Waltrop-Elmenhorst
Braunkohleabbau
Tagebaue
Eisenbahnnetz Zum Transport der Braunkohle von den Tagebauen zu den Kraftwerken betreibt die RWE im Rheinischen Braunkohlerevier zwei nur dem Güterverkehr dienende Eisenbahnstrecken, die Nord-Süd-Bahn und die Hambachbahn, auf denen speziell für diese Bahnen entwickelte Fahrzeuge zum Einsatz kommen.
Kohleveredlungsbetriebe (Brikettfabriken)
- Kohleveredlungsbetrieb Ville/Berrenrath in Hürth-Knapsack: Braunkohlenstaub
- Kohleveredlungsbetrieb Frechen (früher: Brikettfabrik Wachtberg) in Frechen: Braunkohlenstaub (47 %), Hausbrandbrikett (28 %), Industriebrikett (25 %)
- Kohleveredlungsbetrieb Fortuna-Nord in Bergheim Ortsteil Niederaußem: Braunkohlenstaub (47 %), Wirbelschichtkohle (21 %), Braunkohlenkoks (32 %)
Gebäude
Stromkennzeichnung
Nach § 42 EnWG zur Stromkennzeichnung sind seit dem 15. Dezember 2005 alle Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verpflichtet, die Herkunft ihres Stroms zu veröffentlichen. Für den RWE Konzern ergeben sich folgende Werte für das Jahr 2009[22]:
bundesweiter
DurchschnittRWE AG Erneuerbare Energieträger 15 % 3 % Kernenergie 24 % 18 % Fossile Energieträger + sonstige 61 % 78 % Radioaktiver Abfall (mg/kWh) 0,7 0,5 CO2-Emissionen (g/kWh) 541 879 Kritik
Kritiker werfen RWE vor, an den konventionellen Energien, insbesondere der Kohle, festzuhalten und die Erneuerbaren Energien nicht ausreichend zu fördern. RWE sei der größte CO2-Produzent Europas[26], der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix sei im Vergleich zu anderen Stromversorgern unterdurchschnittlich[27] (nach eigenen Angaben von RWE nur 2 % 2007 und 2,4 % 2008[28]).
Im Zusammenhang mit dem geringen Anteil Erneuerbarer Energien wird RWE Greenwashing vorgeworfen. RWE täusche in der Werbung und in Image-Kampagnen falsche Tatsachen vor und wolle den falschen Eindruck erwecken, besonders bei den regenerativen Energien und im Klimaschutz engagiert zu sein. Kritisiert wird beispielsweise ein Werbespot, der 2009, parallel zur UN-Klimakonferenz in Kopenhagen, im deutschen Fernsehen und Kino gezeigt wurde und in dem ein Energieriese zu sehen war, der unter anderem Windkraftanlagen und Gezeitenkraftwerke errichtet.[29] Von den im Werbespot gezeigten Gezeitenkraftwerken sei bei RWE noch keines im Regelbetrieb.[30]
Im Zusammenhang mit den Großtagebauen im Rheinischen Braunkohlerevier steht RWE Power in der Kritik, verantwortlich für die Absenkung des Grundwassers in der Region und für Bergschäden an verschiedenen Kulturdenkmälern wie z. B. Schloss Türnich zu sein. Weiterhin wird die Zerstörung von Ortschaften und Natur durch das Abbaggern kritisiert. Gleichzeitig beziehe RWE für die stillgelegten Flächen der Tagebaue in großem Umfang Agrarsubventionen aus dem EU-Agrarfonds.[31]
Kritiker monieren, dass RWE und die anderen Betreiber der vier Regelzonen des deutschen Stromnetzes ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzen, um stark überhöhte Preise und damit dem Risiko unangemessen hohe Renditen zu erzielen. Weil der Netzbetrieb ohne jedes unternehmerisches Risiko ist, hält der Kartellwächter Böge eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals knapp über dem Niveau von Bundesschatzbriefen für angemessen. Diese Forderung wird durch die ausnahmslos niedrigeren Netzentgelte aller anderen EU-Staaten gestützt.[32] Die EU-Kommission hat mehrfach gefordert, Netzbetrieb und Stromerzeugung wirtschaftlich zu entflechten und hat dabei auch die zwangsweise Zerschlagung der großen Energieversorgungsunternehmen nicht ausgeschlossen.[33]
Im Dezember 2010 ist RWE mit dem Worst Lobbying Award 2010 für unlautere Lobbyarbeit ausgezeichnet worden. Die Jury aus Mitgliedern nichtstaatlicher Organisationen kritisierte vor allem die Kampagnen des Konzerns zur Klimapolitik.[34]
Sonstiges
Die RWE AG war Hauptsponsor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung in Deutschland.[35]
Der Gänsehalsturm, ein 74 Meter hoher Richtfunkturm mit Aussichtsplattform, gehört der RWE AG.[36]
In Osterath betreibt RWE ein Museum für Hochspannungstechnik, die Elektrothek Osterath.[37]
Siehe auch
- Liste deutscher Kraftwerke
- Straße der Energie und Informationszentrum „RWE Power“ in Schloss Paffendorf
- Rheinisches Braunkohlerevier
Literatur
- Gerald D. Feldman: Hugo Stinnes. Biographie eines Industriellen 1870 - 1924. München (C.H. Beck) 1998, ISBN 3-406-43582-3
- Lutz Mez und Rainer Osnowski: RWE - Ein Riese mit Ausstrahlung. Köln (Kiepenheuer & Witsch), 1996, ISBN 3-462-02550-3
- Manfred Rasch, Gerald D. Feldman (Hrsg.): August Thyssen und Hugo Stinnes. Ein Briefwechsel 1898-1922. München (C.H.Beck) 2003, ISBN 3-406-49637-7
- Theo Horstmann und Klaus Kleinekorte: Strom für Europa. Klartextverlag Essen 2003, ISBN 3-89861-255-4
Einzelnachweise
- ↑ a b rwe.com: Geschäftsbericht 2010, 6. April 2011
- ↑ Letzter Bericht "'Volkswirtschaft.'" in http://de.wikisource.org/wiki/Dresdner_Journal,_1906,_Nr._2,_Mittwoch,_den_3._Januar_nachmittags
- ↑ RWE-CEO Harry Roels verlässt Unternehmen Ende September, Dow Jones: 20. September 2007
- ↑ http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/index_7073_de.htm
- ↑ faz.net: RWE-Chef zum Wettbewerbsverfahren (2. Juni 2008)
- ↑ ftd.de: Kartelldiskussion: RWE darf Ferngasnetz verkaufen (18. März 2009)
- ↑ spiegel.de: ENDE DES EU-KARTELLVERFAHRENS: RWE verkauft Gasnetz (18. März 2008)
- ↑ rwe.com: RWE Innogy investiert in die Technologie von kleinen Windenergieanlagen (1. September 2008)
- ↑ http://www.rwe.com/web/cms/de/188322/rwe/investor-relations/events-praesentationen/
- ↑ Rheinische Post vom 13. August 2010 Seite B1: RWE schließt Jobabbau nicht aus
- ↑ http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/rwe-klage-atomkraft
- ↑ http://www.rwe.com, RWE erwirbt deutsches Wärmegeschäft von ExxonMobil, 20. Januar 2009, abgerufen 2. November 2011
- ↑ wdr.de - RWE besetzt zwei wichtige Chefposten neu - vom 21. Februar 2008
- ↑ [1]
- ↑ rwe.com: [2]
- ↑ rwe.com: Vorstand Kommerzielle Steuerung (CCO)
- ↑ rwe.com: Personalvorstand (CHO)
- ↑ rwe.com: [3]
- ↑ faz.net 10. Januar 2008: [4]
- ↑ a b c d e Bilanz 2009
- ↑ a b c d e f g h GuV 2009
- ↑ a b rwe.com: Geschäftsbericht 2009, 25. Februar 2010
- ↑ Süddeutsche Zeitung - Wer gehört zu wem?
- ↑ http://www.rwe.com/web/cms/de/12068/rwe-power-ag/kraftwerksneubau/boa-2-3/
- ↑ Kein Kohlekraftwerk an Emsmündung Den Haag stoppt RWE. In: ntv.de, 24. August 2011. Abgerufen am 24. August 2011.
- ↑ spiegel.de: Das Märchen vom grünen Riesen, 2. März 2010
- ↑ greenpeace.de: RWE - Richtig Wenig Erneuerbare Energien, 2. März 2010
- ↑ rwecom.online-report.eu: Stromaufkommen nach Primärenergieträgern im Jahr 2008, 2. März 2010
- ↑ rwe.com: Der Energieriese, 2. März 2010
- ↑ rwe.com: Facts-Figures-2009 (S. 159ff), 2. März 2010
- ↑ welt.de: Politiker kassieren Agrarhilfen für private Äcker (20. Juni 2009)
- ↑ Greenpeace: Machtkampf um den Energiemix
- ↑ http://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie4.html (nicht mehr online verfügbar)ARD Tagesschau: Strom- und Gaskonzerne sollen aufgeteilt werden
- ↑ WORST EU LOBBYISTS 2010 gewählt
- ↑ Pressemitteilung RWE - Fußball WM der Menschen mit Behinderung feierlich eröffnet (27. August 2006)
- ↑ bell.eifellinks.net: Der Gänsehalsturm bei Bell, 2. März 2010
- ↑ elektrothek-osterath.de: Elektrothek Osterath, 2. März 2010
Weblinks
-
Commons: RWE – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Literatur zum Schlagwort RWE im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB
- www.rwe.com - Offizielle RWE-Homepage
- Braune Kohle, grün gewaschen. Telepolis über die PR-Strategien von RWE
- Investition in Ineffizienz und Wahnwitz. Die Geschäfte von RWE - Studie von Urgewald e.V. (PDF-Datei; 4,20 MB)
- RWE Transparenz-Offensive: Stromerzeugung Online - Minütlich aktualisierte Stromeinspeiseleistung der Kraftwerke von RWE
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(Stand: 19. Juni 2010)
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