Zeche Wiesche

Zeche Wiesche
Zeche Wiesche
Die Zeche Wiesche - vermutlich während der Eigentümerversammlung - auf einer Fotografie von 1904

Die Zeche Wiesche - vermutlich während der Eigentümerversammlung - auf einer Fotografie von 1904
Abbau von Steinkohle
Förderung/Jahr bis ca. 600.000 t
Beschäftigte ca. 1500
Betriebsende 1960
Geografische Lage
Koordinaten 51° 26′ 13″ N, 6° 55′ 10″ O51.436986.91941Koordinaten: 51° 26′ 13″ N, 6° 55′ 10″ O
Zeche Wiesche (Regionalverband Ruhr)
Zeche Wiesche
Lage Zeche Wiesche
Standort Mülheim-Heißen
Gemeinde Mülheim an der Ruhr
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Wiesche war ein Steinkohlen-Bergwerk in Mülheim an der Ruhr, im Ortsteil Heißen gelegen.

Bereits vor 1700 baute das Bergwerk In der Wieschen (später Wiesche) im Stollenbergbau im Bereich der heutigen Buggenbeck Kohle ab. Der Name In der Wieschen stammt von dem entsprechenden Flur, der von Wiesen und Feldern geprägt war. 1809 war der Teufbeginn für den Maschinenschacht „Friedrich“. Das Wasser wurde mit Hilfe einer Dampfmaschine gehoben und die Kohle mittels Pferdegöpels gefördert. 1814 begann man mit dem Niederbringen des Schachtes „Wilhelmine“, um weitere Flözpartien zu erschließen. Die geförderte Kohle wurde mittels Schiebekarren zum Mülheimer Hafen befördert und auf die Ruhraaken verladen. 1822 beginnt die Zeche mit der Auffahrung (Anlegung) des Wiescher Erbstollens, der von der Ruhr nach Heißen u. a. zum Schacht Friedrich führt. Der Erbstollen dienten zur Ableitung des Wassers aus den Bergwerken. Bereits 1828 begannen die Teufarbeiten am Schacht „Emilie“ (später auch „Wiesche 1“ genannt). 1842 wird der Schacht an die Sellerbecker Pferdebahn angeschlossen. 1861 wird die erste Brikettfabrik im Ruhrrevier zur Herstellung von Briketts für den Hausbrand in betrieb genommen. Der Schacht Friedrich wird 1880 stillgelegt. Die Schächte „Velau“ (Schacht 3, Teufbeginn 1875) und „Frohnhauser Mulde“ (Schacht 4, Teufbeginn 1895) wurden als Wetterschächte abgeteuft. Am Förderschacht „Emilie“ (Schacht 1) brachte man schließlich 1896 einen zweiten Hauptschacht (Wiesche 2) nieder. Der Schacht „Emilie“ und der Schacht „Wiesche“ 2 wurden als letzte 1960 aufgegeben und dann verfüllt.

Die Zeche „Wiesche“, die Zeche Humboldt und die Zeche Rosenblumendelle wurden durch August Thyssen, Hugo Stinnes und den Bankier Gustav Hanau 1898 zum Mülheimer Bergwerks-Verein (MBV) zusammengefasst. 1899 wurde vom Mülheimer Bergwerks-Verein der Grundstein zur Bergarbeiter-Siedlung „Colonie Wiesche“ gelegt. Arbeiter aus den preußischen Ostprovinzen und Polen, die auf der Zeche „Wiesche“ arbeiten, wurden hier angesiedelt. Von der Siedlung bis zur Kaue waren es nur zehn Minuten Fußweg.

Ihre höchste Förderung erzielte die Zeche „Wiesche“ mit 596.903 Tonnen im Jahre 1937 bei 1.455 Beschäftigten. 1951 wird eine untertägige Verbindung mit der Zeche Rosenblumendelle hergestellt. Nachdem 1952 die Förderung eingestellt wurde, wechselte ein Teil der Belegschaft auf die Zeche „Rosenblumendelle“. Die Förderung der Kohle erfolgte ab diesem Zeitpunkt auf der neuen Zentralschachtanlage „Rosenblumendelle“. Die Schächte Wiesche 1/2 dienten noch bis zum endgültigen Abwurf im Jahre 1960 und der anschließenden Verfüllung als Wetter- und Seilfahrtsschächte.

Auf der Zeche „Wiesche“ waren vier schwere Unglücksfälle zu verzeichnen:

  • 1. Juni 1860 - Einbruch von Standwässern (3 Tote)
  • 14. Mai 1895 - Schlagwetterexplosion (3 Tote)
  • 1913 - Absturz eines Förderkorbes (4 Tote)
  • 25. Juni 1937 - giftige Gase strömten aus (3 Tote)

Siehe auch


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