- Zeche Sellerbeck
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Zeche Sellerbeck
Gedenkstein des "Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier" für die Zeche SellerbeckAbbau von Steinkohle Betriebsbeginn 1819 Betriebsende 1905 Geografische Lage Koordinaten 51° 26′ 40″ N, 6° 54′ 34″ O51.4444126.90958Koordinaten: 51° 26′ 40″ N, 6° 54′ 34″ O Lage Zeche SellerbeckStandort Mülheim-Dümpten Gemeinde Mülheim an der Ruhr Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Revier Ruhrrevier Die Zeche Sellerbeck war ein Steinkohlen-Bergwerk in Mülheim an der Ruhr, im Ortsteil Dümpten gelegen.
Inhaltsverzeichnis
Bergwerksgeschichte
Bereits um 1580 wurde im Bereich der heutigen "Boverstraße" im Stollenbergbau Kohle abgebaut. Ab 1710 wurde der Bergbau in der Berechtsame für den Sellerbecker Stollen betrieben. Der Name stammt von dem benachbarten landwirtschaftlichen Betrieb "Sellerbecks Hof". [1]
1811 war der Teufbeginn für den Schacht „Christian“. Das bei den Bergarbeiten entstehende Grundwasser wurde mit Hilfe einer Dinnendahl’schen Dampfmaschine gehoben und die Kohle ab 1819 mittels Pferdegöpels gefördert. Im gleichen Jahr wurden weitere eigenständig fördernde Stollenzechen in Dümpten und Heißen-Winkhausen unter dem Namen Vereinigte Sellerbeck konsolidiert.
In den Folgejahren begann man mit dem Niederbringen weiterer Tiefbauschächte um neue Flözpartien zu erschließen: 1824 wurden die Schächte "Hermann" (an der Bruchstraße) und "Gertrud" (in Eppinghofen) angelegt und 1835 kamen die die Schächte "Müller" und "Humboldt" (nicht zu verwechseln mit der Zeche Humboldt) in Förderung. In diesen Jahren wurden insgesamt drei Hauptstollen angelegt, die die Förderung zusammenfassen sollten.
Die geförderte Kohle wurde bis Anfang des 19. Jahrhunderts mittels Schiebekarren zum Mülheimer Hafen befördert und auf Ruhraaken verladen. Ab 1839 konnte die Kohle über die auf der Aktienstraße gebaute, fast 7 km lange Pferdebahn zur Ruhr gebracht werden. Seit 1848 erfolgte der Transport mit einer neu errichteten Zechenbahn, deren Trasse auf der jetzigen A 40 verlief und geradlinig von der Zeche Sellerbeck über Zeche Roland zum Bahnhof Oberhausen führte. [2]
Schon 1842 waren nur noch die Schachtanlagen "Christian" und "Müller/Humboldt" in Betrieb, die anderen Schächte waren bereits aufgegeben. Im Jahre 1855 wurde der Schacht Carnall als seigerer Förderschacht abgeteuft. Einer der Stollenschächte wurde als Wetterstrecke übernommen, die übrigen wurden verfüllt.
Durch Betriebsmodernisierungen stieg zwischen 1860 und 1865 die Zahl der Beschäftigten von 232 auf 500 und die Jahresförderung von 29.000 auf 101.000 Tonnen. Auf dem Höhepunkt der Anlage zur Jahrhundertwende förderten 655 Bergleute pro Jahr mehr als 160.000 Tonnen.
Zu diesem Zeitpunkt gründeten August Thyssen, Hugo Stinnes und der Bankier Gustav Hanau den Mülheimer Bergwerks-Verein (MBV) und fassten 1898 die östlich benachbarten Zechen „Wiesche“, „Humboldt“ und „Rosenblumendelle“ zu einem Verbund zusammen. Die nördlich der Sellerbeck gelegene Zeche Roland ging dagegen 1904 in den Besitz der Harpener Bergbau über. Zeche Sellerbeck konnte sich zwischen diesen konkurrierenden Betrieben nicht halten und 1905 wurde das Grubenfeld der Sellerbeck an die benachbarte Zeche Roland angeschlossen und über diese Schachtanlage ausgebaut, während Schacht „Christian“ verfüllt und die nicht mehr benötigte Förderanlage stillgelegt wurden. 1909 ging schließlich Zeche Roland, mitsamt dem Grubenfeld der Sellerbeck, an den Mülheimer Bergwerks-Verein über. Das Feld der Sellerbeck wurde der Zeche Humboldt angegliedert und von dort aus abgebaut.[3]
Was geblieben ist
1920 erfolgte der Abbruch der Tagesanlagen von Schacht Carnall und auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Zeche wurde 1970 die Gustav-Heinemann-Schule als Gesamtschule der Stadt Mülheim an der Ruhr errichtet. An die Zeche erinnert seit 2010 ein kleiner Gedenkstein an der Nordstraße/ Ecke Mühlenstraße.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ruhrkohlenrevier.de/kh1273.html Der frühe Bergbau an der Ruhr: Lage der Zeche
- ↑ http://www.muelheim-ruhr.de/cms/das_muelheimer_zeitzeichen_15_januar_1839.html
- ↑ http://books.google.de/books?id=Co0GnorOSqYC&pg=PA471&lpg=PA471&dq=m%C3%BClheimer+bergwerksverein+roland&source=bl&ots=ZGp2JUaWtM&sig=ljoIewCVmNwmIp4XgOWrpErRjSw&hl=de&ei=zAmeTMPFMYSCOM35jYgL&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CB8Q6AEwAQ#v=onepage&q=m%C3%BClheimer%20bergwerksverein%20roland&f=false Brief Hugo Stinnes an August Thyssen vom 1. Dezember 1909
Siehe auch
Literatur
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943
Kategorien:- Stillgelegtes Bergwerk (Mülheim an der Ruhr)
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