Zedlitz (Adelsgeschlecht)

Zedlitz (Adelsgeschlecht)
Stammwappen derer von Zedlitz

Zedlitz ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts, das dem Uradel des Pleißenlandes entstammt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschlecht führt sich auf die Stammburg Zedtlitz bei Borna zurück. Erste bekannte Namensträger sind die Brüder Henricus und Otto de Cedelitz. Sie waren Ministeriale des Reiches bzw. des Bistums Naumburg und tauchen erstmals 1190 urkundlich auf.[1]

Linien

Um 1320 sind neun Brüder Zedlitz in Schlesien ansässig, von denen sieben die Linien Kauffung, Leipe, Liebenthal, Neukirch, Nimmersatt, Schönau und Wilkau begründen.

  • Die Linie Leipe erwirbt 1735 den böhmischen Freiherrenstand und 1741 den preußischen Grafenstand.
  • Die Linie Neukirch erwirbt 1610 den Reichsfreiherrenstand und 1722 den ungarischen Grafenstand, 1741 den preußischen Freiherrenstand; sie wird 1910 bei der bayerischen Freiherrenklasse immatrikuliert.
  • Die Linie Nimmersatt erhält 1608 den böhmischen Freiherrenstand.
  • Die Linie Wilkau wird 1764 in den preußischen Grafenstand erhoben.

Eine weitere böhmische Linie Zedlitz von Schönfeld wird nach der Schlacht am Weißen Berg (1620) enteignet.

Briefadel

Die briefadelige Familie Zedlitz (1908) geht auf einen Theodor Neumann zurück, der mit seiner Schwester Elisabeth in Berlin am 15. Januar 1889 geadelt wurde. Das Diplom wurde am 28. April 1870 auf der Wartburg erteilt. Sie waren die Stief- und seit 1888 auch Adoptivkinder des Königlich preuß. Geheimen Oberregierungsrats und Präsidenten der preußischen Seehandlung, Octavio Freiherr von Zedlitz und Neukirch.

Grafen Zedlitz und Trützschler

Das Geschlecht von Zedlitz und Trützschler geht auf Gottlieb von Trützschler und Falkenstein zurück, den Neffen und Erben des Nicolaus Graf von Zedlitz auf Frauenhain und Rungendorf (siehe auch Trützschler (Adelsgeschlecht)). Er wurde am 22. Februar 1810 in den preußischen Grafenstand erhoben.

Wappen

Das Stammwappen der Zedlitz: „In Rot eine silberne Schwertgurtschnalle mit durch den Schildgrund gestecktem Dorn. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein offener silberner Flug (später mit roten Blutstropfen besprengt).“

Ein 1608 für die Linie Nimmersatt geändertes Wappen zeigt dasselbe Wappenbild, doch hat es auf dem Helm je einen offenen mit roten Blutstropfen besprengten schwarzen Flug.

Das Wappen der Grafen von Zedlitz und Trützschler: „Geviert, in Feld 1 und 4 in Rot die silberne Gurtschnalle mit durchgestecktem Dorn (auch in gestürzter Dreiecksform, Zedlitzsches Stammwappen), in Feld 2 und 3 in Gold ein schwarzer Schrägbalken (Trützschler von Falkenstein).“ Oberwappen aus drei Helmen: „Helm 1 (Mitte) mit rechts schwarz-goldenen, links rot-silbernen Decken ein mit einem goldenen Halbmond belegter schwarzer Adler; Helm 2 (rechts) mit schwarz-goldenen Decken ein schwarzgekleideter Mannesrumpf mit zwei mit dem Schrägbalken belegten goldenen Flügeln anstelle der Arme; Helm 3 (links) mit rot-silbernen Decken ein offener mit roten Blutstropfen besprengter silberner Flug.“

Historische Wappenbilder

Personen

Einzelnachweise

  1. Otto Dobenecker, Regesta diplomatca necnon epistzlaria historiae Thuringiae II 1, Jena 1898, Nr.863

Literatur

  • Theodor Bohner, Hofmarschall Graf Zedlitz-Trützschler: Ein Lebenslauf aus unserer Zeit, Nieder-Großenborau, Kr. Liegnitz 1936, Rob. Graf von Zedlitz-Trützschler, 78 S.
  • Robert Freiherr von Zedlitz und Neukirch, Das Geschlecht der Herren, Freiherren und Grafen von Zedlitz in Stammtafeln vom ersten Auftreten bis zur Gegenwart; Berlin 1938 (J. A. Stargard)
  • Ingeborg und Dr. Caspar Freiherr von Zedlitz und Neukirch, Die Zedlitze in Schlesien, Ruhpolding 1997
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISSN 0435-2408

Weblinks

 Commons: Zedlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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