Landkreis Waldenburg (Schles)

Landkreis Waldenburg (Schles)
Landkreis Waldenburg, 1905

Der Landkreis Waldenburg (Schles) war ein preußischer Landkreis in Schlesien. Er bestand in der Zeit zwischen 1818 und 1945.

Der Landkreis Waldenburg (Schles) umfasste am 1. Januar 1945:

Die Gemeinden Fellhammer, Hermsdorf, Bad Salzbrunn, Weißstein und Wüstegiersdorf besaßen mehr als 5.000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen

Am 24. Januar 1818 wurde aus Teilen des bisherigen Kreises Schweidnitz der neue Kreis Waldenburg in der preußischen Provinz Schlesien im Regierungsbezirk Reichenbach gebildet.

Das Landratsamt war in Waldenburg.

Mit der Auflösung des Regierungsbezirks Reichenbach trat am 1. Mai 1820 der Kreis Waldenburg zum Regierungsbezirk Breslau.

Norddeutscher Bund / Deutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis als Teil Preußens zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.

Zum 1. April 1924 wurde aus der bisher kreisangehörigen Stadtgemeinde Waldenburg der Stadtkreis Waldenburg gebildet. Damit erhielt der bisherige Kreis Waldenburg die Bezeichnung Landkreis.

Zum 30. September 1929 fand im Landkreis Waldenburg entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.

Zum 1. April 1934 wurden die Landgemeinden Alt Reichenau und Quolsdorf aus dem Kreis Jauer und die Landgemeinden Gaablau, Liebersdorf und Rothenbach in Schlesien aus dem Landkreis Landeshut in den Landkreis Waldenburg eingegliedert. Gleichzeitig wurde der Stadtkreis Waldenburg durch die Landgemeinden Dittersbach (teilweise), Hermsdorf (teilweise), Ober Waldenburg und Weißstein (teilweise) aus dem Landkreis Waldenburg vergrößert.

Am 13. September 1937 erhielten Stadt und Kreis die offizielle Bezeichnung Waldenburg (Schles.). Am 7. Oktober 1937 wurde im amtlichen Namen der Punkt im Zusatz Waldenburg „(Schles)“ gestrichen.

Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen.

Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien erneut aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und kam danach unter polnische Verwaltung.

Kommunalverfassung

Der Kreis Waldenburg gliederte sich zunächst in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und selbstständige Gutsbezirke.

Aufgrund der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13. Dezember 1872 wurden ab 1. Januar 1874 - im Kreis Waldenburg ab 9. Mai 1874 - zunächst 33 Amtsbezirke eingeführt, um die überwiegend sehr kleinen Gemeinden von den wachsenden Verwaltungsaufgaben zu entlasten. Die Anzahl dieser Amtsbezirke verminderte sich auf 26 bis 1945. Letzte Änderungen erfuhr die Kreisverfassung in Schlesien durch die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Friedland und Gottesberg (Schles.) führten jetzt die Bezeichnung Stadt.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.

Landräte

  • 1847-1853: August von Ende
  • 1867–1874: Conrad F. 0. E. NT. F. Freiherr von Zedlitz und Neukirch
  • 1875–1882: Karl Julius Rudolf von Bitter
  • 1882–1885: Karl Freiherr von Dörnberg
  • 1885–1897: Kurt T. E. 0. von Lieres und Wilkau
  • 1897–1907: Jakob C. R. Scharmer
  • 1907–1916: Robert Freiherr von Zedlitz und Neukirch
  • 1916–1919: Götz H. A. von Götz
  • 1919: Mücke (kommissarisch)
  • 1920–1925: Oskar Schütz
  • 1925–1932: Karl Franz
  • 1932–1933: Wilhelm Brandes (auftragsweise)
  • 1933: Walter von Boeckmann (vertretungsweise)
  • 1933–1934: Walter Kühn
  • 1934–1943: Karl Williger
  • 1943–1945: Günther Bier

Ortsnamen

Bis 1945 verblieb es im Wesentlichen bei den eingeführten deutschen Ortsnamen. Die Stadt Friedland führte seit den seit den 1920er? Jahren nicht mehr den Zusatz „i. Schlesien“.

Persönlichkeiten

  • Schriftsteller Gerhart Hauptmann, geboren am 15. November 1862 in Obersalzbrunn, seit 1935 „Bad Salzbrunn“.

Weblinks


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