- Borna
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Wappen Deutschlandkarte 51.11666666666712.5159Koordinaten: 51° 7′ N, 12° 30′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Leipzig Landkreis: Leipzig Höhe: 159 m ü. NN Fläche: 62,36 km² Einwohner: 20.680 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 332 Einwohner je km² Postleitzahl: 04552 Vorwahl: 03433 Kfz-Kennzeichen: L Gemeindeschlüssel: 14 7 29 050 Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 1
04552 BornaWebpräsenz: Oberbürgermeisterin: Simone Luedtke (Die Linke) Lage der Stadt Borna im Landkreis Leipzig Borna ist eine Große Kreisstadt in Sachsen, etwa 30 km südlich von Leipzig. Die Stadt ist der Verwaltungssitz des Landkreises Leipzig.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Borna liegt im südlichen Teil der Leipziger Tieflandsbucht, im Naturraum Bergbaurevier Südraum Leipzig. Durch die Stadt fließt der kleine Fluss Wyhra. In der heutigen Umgebung von Borna entstanden im Tertiär umfangreiche Braunkohlevorkommen, deren Förderung im Tagebau in den vergangenen 100 Jahren das Landschaftsbild wesentlich geprägt hat. So sind Berge aus den Abraumhalden der Tagebauaufschlüsse entstanden, und aus den Tagebaurestlöchern wurde durch Flutung das Leipziger Neuseenland mit den Speicherbecken Borna und Witznitz. Ferner befindet sich das Kohrener Land, eine landschaftlich und kulturell reizvolle Gegend, in der Nähe.
Geschichte
Auf dem heutigen Stadtgebiet Bornas gab es zuerst zwei Siedlungen; Altstadt und Wenigborn. Vor der Stadtgründung gab es auf dem Gebiet der Stadt seit dem 9. Jahrhundert eine Wasserburg. Eine erste urkundliche Erwähnung von Borna als Stadt gab es 1251. In den Kriegen des Mittelalters wurde Borna jedes Mal schwer zerstört und brannte fünfmal nieder. Durch den Ort führten wichtige Heeres- und Salzstraßen (heute B 95 und B 93). Im 12. Jahrhundert gab es bei der Altstadt eine Kaufmannssiedlung, zu der auch die Kunigundenkirche gehörte. Diese Kirche zählt zu den am besten erhaltenen romanischen Backsteinbauten des 12. Jahrhunderts in Mitteldeutschland. Im 14. Jahrhundert wurden das Rathaus, die Stadtkirche St. Marien und die Stadtmauer mit ihren vier Toren errichtet. Von den Toren (Reichstor, Pegauer Tor, Roßmarktsches Tor, Altenburger Tor) blieb allein das Reichstor erhalten, in dem sich heute das städtische Museum befindet. Wirtschaftlich dominierte immer die Landwirtschaft, besonders der Anbau von Zwiebeln, was der Stadt den Spitznamen „Zwibbel-Borne“ einbrachte.
In Borna stand bis 1918 die Garnison des Karabinerregiments, das mit dem Ulanenregiment Nr. 21 die 4. sächsische Kavalleriebrigade bildete.
Mit dem Beginn des Braunkohlenabbaus um 1800 begann die Industrialisierung der Stadt. Dabei dominierte bis in die jüngste Vergangenheit die Braunkohleindustrie. Am 14. Januar 1867 wurde Borna auf Drängen des Bürgermeisters C. Heinrich an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen (Sächsisch-Bayrische Eisenbahn nach Leipzig). Dieser Bahnanschluss Borna–Neukieritzsch war durch private Gelder und die Stadtkasse finanziert worden und war somit die einzige städtische Bahn im Königreich Sachsen. Am 8. April 1872 wurde die Strecke über Geithain nach Chemnitz verlängert.
Berühmte Gäste der Stadt waren: Martin Luther 1522, Zar Alexander I. 1813, Napoléon Bonaparte.
Nach der Stadt ist ein Pferdevirus benannt, das Bornavirus (auch BDV – engl. Borna Disease Virus) der Familie Bornaviridae, weil die von ihm hervorgerufene Krankheit erstmals 1885 bei Kavalleriepferden der Stadt beschrieben wurde. Es ist verwandt mit dem Tollwutvirus beim Menschen.
1908 fand man in der Nähe der Stadt ein sehr gut erhaltenenes Mammutskelett, das daraufhin Bornaer Mammut genannt und im Museum für Völkerkunde zu Leipzig ausgestellt wurde, bis es im Dezember 1943 infolge eines Bombenangriffs fast vollständig verbrannte.
Eingemeindungen
Haulwitz gehört seit 1840 zu Borna. Im Jahr 1934 wurden zwei Gemeinden eingegliedert. Görnitz kam 1965 hinzu.[2] Eula folgte 1994.[2] Im Jahr 2004 wurde Wyhratal eingemeindet.[3]
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung Altstadt Borna 1934 Blumroda 1. Januar 1960 Eingemeindung nach Thräna Eula 1. März 1994 Gnandorf 1934 Görnitz 1. Januar 1965 Hartmannsdorf 1. Oktober 1948 Eingemeindung nach Görnitz Haubitz 1. September 1948 Eingemeindung nach Eula Haulwitz 1840 Neukirchen 1. Oktober 1948 Zusammenschluss mit Wyhra zu Neukirchen-Wyhra Neukirchen-Wyhra 1. Dezember 1993 Zusammenschluss mit Zedtlitz zu Wyhratal Thräna 1. Juli 1997 Eingemeindung nach Wyhratal Wyhra 1. Oktober 1948 Zusammenschluss mit Neukirchen zu Neukirchen-Wyhra Wyhratal 1. Januar 2004 Zedtlitz 1. Dezember 1993 Zusammenschluss mit Neukirchen-Wyhra zu Wyhratal Einwohner
(jeweils zum 31. Dezember)
Jahr Einwohner 1998 20.598 1999 20.365 2000 20.010 2001 19.616 2002 19.240 Jahr Einwohner 2003 23.200 2004 22.850 2005 22.428 2006 22.561 2007 21.539 2009 20.920 Gedenkstätten
- Grabstätte und Gedenkstein an der Lobstädter Straße für 98 jüdische KZ-Häftlinge vom Außenlager Flößberg des KZ Buchenwald, die Opfer der Zwangsarbeit bei der Hugo Schneider AG ("HASAG") wurden
- Gedenkstein vor der ehemaligen Oberschule zur Erinnerung an den Widerstandskämpfer Georg Schwarz
Politik
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 40,8 %%302010029,2%22,4%19,6%15,2%7,1%4,4%2,1%Gewinne und VerlusteOberbürgermeisterin ist Simone Luedtke (Die Linke).
Der Stadtrat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 wie folgt zusammen:
- Die Linke: 8 Sitze + die Oberbürgermeisterin Simone Luedtke
- CDU: 6 Sitze
- SPD: 5 Sitze
- FW: 2 Sitze
- FDP: 2 Sitze
- NPD: 1 Sitz
- fraktionslos: 2 Sitze
Städtepartnerschaft
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Orchester
Museen
- Museum der Stadt Borna
Bauwerke
- Marktplatz mit Rathaus und Goldener Stern
- Kunigundenkirche (romanische Basilika)
- Stadtkirche St.Marien mit dem spätgotischen Flügelaltar von Hans Witten
- Stadtkulturhaus (ehemaliges Theater)
- Emmauskirche (2007 wegen der Abbaggerung des Dorfes Heuersdorf von dort nach Borna umgesetzt)
- Reichstor
- Volksplatz Borna, eine Freilichtbühne im Stil eines Amphitheaters mit fast 10.000 Plätzen und Europas größter feststehender Filmwand
- Wiprechtkirche zu Eula
- Gymnasium „Am Breiten Teich“ (ehemaliges Königliches Realgymnasium, Jugendstil)
- nachgeführtes Solarkraftwerk für 3,4 MW
Regelmäßige Veranstaltungen
- Abonnement- und Matineekonzerte des Westsächsischen Symphonieorchesters
- Zwiebellauf
- LVZ-Pressefest
- Sommerspektakel
- Stadtfest
- Open-Air-Sommerkino
Freizeit und Sport
Borna besitzt mehrere Sportplätze und eine Hockey-Bahn. Die modernste Sportanlage ist das Rudolf-Harbig-Stadion, in dem der Bornaer SV ab 2006 in der Landesliga Sachsen antritt.
Das Speicherbecken („Adria“) ist ein Gewässer zum Baden, Angeln und Surfen. Aufgrund der Länge der Krone von 6500 m gehört es zu den größten Talsperren der Erde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wie bereits erwähnt, war die Braunkohle-Industrie seit der Entdeckung der Lagerstätten der dominante Wirtschaftszweig in Borna, bis fast alle Betriebe dieser Art nach der Wende wegen Unrentabilität geschlossen wurden.
Der größte Arbeitgeber der Stadt ist der Bornaer Teil der HELIOS Kliniken Leipziger Land, einem Regelversorger mit 455 Betten. Borna ist eines von 20 zertifizierten Brustzentren in Sachsen, eines von 8 Darmzentren sowie eines von 13 Schlaganfallzentren. Zudem besitzt die Klinik die erste Abteilung für Naturheilkunde in Ostdeutschland.[4].
In Borna ist im Mai 2006 eines der modernsten Solarkraftwerke der Welt ans Netz gegangen. 438 computergesteuert schwenkbare Kollektoren erzeugen eine Leistung von 3,44 Megawatt, mit denen rund 1800 Haushalte versorgt werden können.
Verkehr
Borna liegt im Schnittpunkt der Bundesstraßen B 93, B 95 und B 176. Einige Kilometer nördlich der Stadt befindet sich zudem die A 38. Im September 2006 wurde die 3,9 km lange östliche Ortsumgehung fertiggestellt. Diese soll einmal Teil der A 72 werden, die von Chemnitz über Borna bis nach Leipzig verlängert werden soll.
Die Stadt liegt im Verbundgebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) GmbH; Borna liegt mit seinen Stadt- u. Ortsteilen, der Gemeinde Deutzen sowie den Städten Kitzscher und Regis-Breitingen in der Tarifzone 153. Ein Anschluss an das Schienennetz besteht seit 1872. Der Bahnhof Borna liegt an der Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz, die von der Hauptstrecke Leipzig-Hof in Neukieritzsch abzweigt. Der Bahnhof Borna ist Verkehrshalt folgender Linien:
Durch die LeoBus GmbH, einem Tochterunternehmen des LVB-Konzerns, ist Borna mit den Buslinien 101 und 141 Richtungen Espenhain, Zwenkau und Leipzig-Probstheida angebunden. Durch die Thüsac Personenverkehrsgesellschaft mbH werden die Regionalbuslinien 251, 254, 255, 258, 260, 271, 276, 277, 279 und 286 betrieben. Diese Regionalbuslinien verbinden Borna Richtung Süden und Südosten, außerdem verkehren sie in den Landkreis Altenburg im Freistaat Thüringen.
Die Thüsac Personenverkehrsgesellschaft mbH betreibt in der Stadt Borna auch einen Stadtbusverkehr mit den Linien A und B. Während die Linie A nur montags bis freitags, in der HVZ im Einsatz ist, verkehrt die Linie B als Hauptlinie. Sie ist montags bis freitags, im Tagesverkehr, im 20 bzw. 40-Minuten-Takt im Einsatz; im Abend und Wochenendverkehr stündlich. Alle Fahrten dieser Linie sind am Bahnhof Borna auf die Züge der Linien MRB2 und MRB70 ausgerichtet.
Bildungseinrichtungen
- Allgemeinbildende Schulen:
- Neuseenland Grundschule (ehemals Grundschule Borna-Ost, vormals Lenin-Oberschule)
- Grundschule Borna-Nord (vormals POS Georg Schwarz)
- Dinter-Mittelschule
- Pestalozzi-Gymnasium (am 31. Juli 2006 geschlossen)
- Gymnasium „Am Breiten Teich“ (ehemals Erweiterte Oberschule Wilhelm Pieck)
- Berufsbildende Schulen:
- Berufliches Schulzentrum Leipziger Land, Schulteil Borna
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1836: Johann Karl Heinrich von Zobel
- 1895: Otto von Bismarck
Söhne und Töchter der Stadt
- Martin Hayneccius (1544–1611), Gelehrter, Pädagoge und neulateinischer Dichter
- Heinrich Friedrich Innocentius Apel, (1732–1802), Jurist, Bürgermeister und Stifter
- Wincenty Ferdynand Lessel (um 1750 – nach 1825), Komponist
- Gustav Friedrich Dinter (1760–1831), Theologe, Pädagoge
- Karl Immanuel Nitzsch (1767–1868), Theologe
- Eduard Feodor Gloeckner (1812–1885), Jurist und Ehrenbürger von Wittenberg
- Rudolph Anton (1830–1884), deutscher Jurist und Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
- Clemens Thieme (1861–1945), Erbauer des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig
- Karl Ryssel (1869–1939) war ein deutscher Politiker (SPD; USPD).
- Martha Schrag (1870–1957), Malerin und Grafikerin
- Ludwig Külz (1875–1938), Professor für Tropenmedizin
- Wilhelm Külz (1875–1948), Politiker (DDP, LDPD), MdR, Reichsinnenminister, LDPD-Vorsitzender
- Otto Scheibner (1877–1961), Arbeitspädagoge
- Kurt Pietzsch (1884–1964), Geologe
- Wolfgang Heyl (* 1921), Politiker (CDU)
- Horst Pehnert (* 1932), Journalist und Parteifunktionär in der DDR
- Konrad Schaller (* 1943), Fußballspieler
- Thomas Munkelt (* 1952), Leichtathlet, Hürdenlauf Olympiasieger
- Katrin Keller (* 1962), Pädagogin und Historikerin
- Maic Malchow (* 1962), Bahnradsportler
- Barbara Bollwahn (* 1964), Schriftstellerin und Journalistin
- Ilona Stumpe-Speer (* 1964), Schriftstellerin
- Sven Lehmann (* 1965), Schauspieler
- Jens Streifling (* 1966), Musiker
- Heiko Herlofson (* 1969), Pornodarsteller
- Torsten Jülich (* 1974), Fußballspieler
- Jana Hensel (* 1976), Autorin und Journalistin
- Steffen Radochla (* 1978), Radrennfahrer
- Oliver Herber (* 1981), Fußballspieler
- Franziska Jünger (* 1986), Schauspielerin
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Christian Wilhelm Ludwig von Abeken (1826–1890), Staatsanwalt, Politiker
- Urban Kreutzbach (1796–1868), Orgelbauer
- Karl Wilhelm Gebert (1811–1875), deutscher Jurist und Politiker, MdR, MdL (Königreich Sachsen)
- Karl Heinrich (1822–1890), deutscher Jurist und Politiker, MdR, MdL (Königreich Sachsen), Bürgermeister in Borna
- Jacob Lossius (1596–1663), lutherischer Theologe und Superintendent Borna
Weblinks
Commons: Borna – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Born in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Stadt Borna
- Borna im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Westsächsisches Symphonieorchester
- Museum der Stadt Borna
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ a b Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
- ↑ Pressemitteilung der HELIOS Kliniken Leipziger Land
Städte und Gemeinden im Landkreis LeipzigBad Lausick | Belgershain | Bennewitz | Böhlen | Borna | Borsdorf | Brandis | Colditz | Deutzen | Elstertrebnitz | Espenhain | Falkenhain | Frohburg | Geithain | Grimma | Groitzsch | Großpösna | Hohburg | Kitzen | Kitzscher | Kohren-Sahlis | Machern | Markkleeberg | Markranstädt | Mutzschen | Narsdorf | Naunhof | Neukieritzsch | Otterwisch | Parthenstein | Pegau | Regis-Breitingen | Rötha | Thallwitz | Trebsen/Mulde | Wurzen | Zwenkau
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