- Zehe (Fuß)
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Als Zehen (von althochdeutsch zêha „Zehe“, „Finger“, „Zeigerin“; wie indogermanisch deik „zeigen“, verwandt mit lateinisch digitus „Finger“) werden die Endabschnitte der Gliedmaßen der vierfüßigen Wirbeltiere bezeichnet, bei Primaten und Menschen nur die der hinteren Gliedmaßen. Die lateinische Bezeichnung Digitus pedis bedeutet „Finger des Fußes“. Wie jeder Finger besitzt auch jede Zehe einen Nagel. Der Mensch besitzt normalerweise an jedem Fuß fünf Zehen. Die größte Zehe (Großzehe, Hallux) befindet sich hierbei innen, die kleinste Zehe (Kleinzehe, Digitus minimus) außen am Fuß.
Inhaltsverzeichnis
Die Zehenglieder und Gelenke
Die Zehenknochen (Ossa digiti oder Ossa digitorum pedis) ähneln im Aufbau den Fingerknochen. Die große Zehe besitzt zwei Glieder, alle übrigen Zehen sind dreigliedrig. Die Glieder werden in Grundglied (Phalanx proximalis), Mittelglied (Phalanx media) und Endglied (Phalanx distalis oder Phalanx unguicularis) unterteilt. Bei Huftieren werden sie als Fessel-, Kron- und Hufbein bezeichnet. An den Zehenknochen lassen sich die Basis, der Körper und der Kopf unterscheiden.
Die Gelenke zwischen Mittelfußknochen und Grundgliedern werden als Zehengrundgelenke (Metatarsophalangealgelenke) bezeichnet. Das Gelenk zwischen Grund- und Mittelglied trägt die Bezeichnung Mittelgelenk oder proximales Interphalangealgelenk (PIP). Zwischen dem Mittel- und dem Endglied befindet sich das Endgelenk (distales Interphalangealgelenk, DIP).
Länge der Zehen
Ist die große Zehe die längste, so spricht man von einer ägyptischen Fußform. Ist jedoch die zweite Zehe die längste, so spricht man von einer griechischen Form. Die dritte Form ist die römische, bei der die Zehen in etwa in einer Linie stehen. Sie wird auch quadratische Form genannt. Die ägyptische Form ist dabei die häufigste (44 %), vor der römischen (36 %) und der griechischen (20 %).
Erkrankungen der Zehen
Es gibt u.a. die folgenden Erkrankungen und Fehlbildungen der Zehen:
- Hallux valgus (Schiefstellung der großen Zehe)
- Hallux rigidus (Versteifung des Großzehengrundgelenks infolge einer Arthrose)
- Hammerzehe (krallenartige Beugung einer Zehe)
- Krallenzehe (Verrenkung des Zehengrundgelenks)
- Spreizfuß (Auseinanderweichen der Mittelfußknochen)
- Hühnerauge (Schwielenbildung)
- Polydaktylie (überzählige Zehen)
- Dysmelie (Fehlbildung eines oder mehrerer Gliedmaßen, also der Arme, Hände, Beine oder Füße)
- Brachydaktylie (Verkürzung einzelner oder mehrerer Finger oder Zehen)
- Oligodaktylie (Fehlen eines oder mehrerer Finger und/oder Zehen)
- Syndaktylie (Verwachsung bzw. Nichttrennung von Finger- oder Zehengliedern)
Bewegungen der Zehen und Muskulatur
Die Beugung der Zehen in Richtung Boden wird als Flexion, manchmal auch als Plantarflexion bezeichnet. Für die Beugung der Großzehe sind im Wesentlichen der kurze und der lange Großzehenbeuger zuständig. Die zweite bis fünfte Zehe wird im Wesentlichen durch den kurzen und den langen Zehenbeuger gebeugt.
Die Streckung der Zehen in Richtung Fußrücken wird als Extension, selten auch als Dorsalextension oder Dorsalflexion bezeichnet. Für die Streckung der Großzehe ist der kurze und der lange Großzehenstrecker zuständig. Die übrigen Zehen werden durch den kurzen und langen Zehenstrecker gestreckt.
Das Spreizen der Zehen wird Abduktion genannt. Zieht man die Zehen nach der Spreizung wieder aneinander, so handelt es sich hierbei um eine Adduktion.
Zehen bei Tieren
Bei Tieren können Zehen außer Nägeln auch Hufe, Klauen oder Krallen tragen. Es gibt auch Tiere, deren Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Zehen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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