Zeitungsverlag Aachen

Zeitungsverlag Aachen
Gebäude des Zeitugsverlages Aachen, Dresdener Straße
Die Farben der beiden Tageszeitungen:
Zeitung blau/weiß, Nachrichten gelb/schwarz

Der Zeitungsverlag Aachen entstand 1975 durch Zusammenlegung der Aachener Volkszeitung und Aachener Nachrichten. Die Aachener Volkszeitung erschien zum ersten Mal 1946 und wurde von Jakob Schmitz, Josef Hofmann, Albert Maas und Johannes Ernst gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Gesellschafter

Am Zeitungsverlag Aachen hält die Aachener Verlagsgesellschaft 75,5 Prozent der Anteile. Die restlichen Anteile in Höhe von 24,5 Prozent hält seit 1995 die Mediengruppe RP, die auch die Rheinische Post herausgibt. Die Aachener Verlagsgesellschaft gehört wiederum zu 100 Prozent den Gründerfamilien Ernst, Hofmann, Maas und Schmitz.

Medien

Die wichtigsten Publikationen des Verlags sind die Tageszeitungen Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung. Beide Titel erscheinen mit zusammen 17 Unterausgaben in der Städteregion Aachen, dem Kreis Düren und dem Kreis Heinsberg als Lokalteile Aachen, Eifel (Altkreis Monschau), Eschweiler, Stolberg (Rhld.), Nordkreis Aachen, Geilenkirchen, Heinsberg, Erkelenz, Düren und Jülich (Altkreis Jülich). Gedruckt werden die Titel bei der Firma M. Brimberg Druck und Verlag GmbH, die sich seit 1943 im alleinigen Besitz der Familie Schmitz befindet.

Der Zeitungsverlag ist Inhaber der Super Sonntag Verlag GmbH, welche die Anzeigenblätter Super Mittwoch und Super Sonntag herausgibt. Über diese Tochter werden auch Auftragsarbeiten wie Sonderveröffentlichungen, Magazine sowie Imagebroschüren für Kommunen produziert.

Zudem ist der Verlag an der TV.Aachen GmbH & Co KG mit 19,8 Prozent beteiligt. Das Unternehmen plant ein Lokalfernsehprogramm für die Region Aachen und hat von der LfM eine entsprechende Zulassung erhalten. Partner ist auch dabei die Rheinische Post.

In den Niederlanden gehören 40 Anzeigenblätter mit 1,9 Millionen Exemplaren Gesamtauflage anteilig zur Aachener Verlagsgesellschaft. Der Anzeigenblattverlag wird zusammen mit der Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH und dem niederländischen Druckunternehmen Em de Jong geführt.

Aachener Modell

Die Herausgeber von Aachener Volkszeitung (seit 1996 Aachener Zeitung) und Aachener Nachrichten kooperieren seit 1975 nach dem sogenannten Aachener Modell. Die Verlage fusionierten hierzu zur Zeitungsverlag Aachen GmbH. Den jeweiligen Altbesitzern blieben die Herausgeberrechte an ihren Titeln. Die Aachener Verlagsgesellschaft mbH erhielt 80 Prozent der Anteile des neuen Verlags.

Beide Tageszeitungen blieben dabei völlig eigenständig. Die Ausrichtung und Schwerpunkte der unabhängig arbeitenden Redaktionen wurden zunächst nicht angetastet. Der Anzeigenteil und die Administration wurden zusammengelegt, die technischen Anlagen sowie der Vertriebsapparat gemeinsam genutzt.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Tageszeitungen in Deutschland machte im Jahr 2003 auch bei den Aachener Zeitungen weitere Schritte unausweichlich, um die Existenz der beiden Tageszeitungen zu erhalten. Ergebnis waren konkurrierende politische und regionale Mantelseiten in allen Ausgaben sowie getrennte Lokalteile in Aachen, Düren und Alsdorf. Informationen aus Sport, Wirtschaft und Kultur sowie vermischte Meldungen sind in beiden Zeitungen identisch. Die Lokalredaktionen in den übrigen Ausgaben wurden ebenso zusammengelegt wie der Chefposten. 2009 wurden die Nordkreis-Redaktionen in Alsdorf ebenfalls zusammengelegt.

Leiharbeitsfirma MPE

Anfang 2010 wurde bekannt, dass der Verlag künftig neue Mitarbeiter in der eigens gegründeten Leiharbeitsfirma Medien-Personalservice Euregio (MPE) anstellen will.[1] Das Gehalt der Mitarbeiter soll laut Betriebsrat 20 Prozent unter dem Redakteurstarif liegen. Nach Angaben der Geschäftsführung sollen mit dem neuen Unternehmen nicht nur Möglichkeiten genutzt werden, um Kosten zu senken. Es sei auch geplant, für andere Medienunternehmen tätig zu werden.

Zeitung in der Schule

Zusammen mit der Berliner Agentur Raufeld Medien bieten Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten regelmäßig das pädagogische Projekt „Zeitung in der Schule“ zur Leseförderung von Schülern an. Die Schüler sollen über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen die gesamte Arbeit des Pressehauses - von der Redaktion bis hin zum Vertrieb - kennenlernen.

Kalaydo

Gemeinsam mit anderen Zeitungsverlagen betreibt der Verlag das Online-Anzeigenportal Kalaydo. Das Portal gehört mit knapp 56 Millionen Seitenabrufen (lt. IVW Februar 2010) zu den zehn besucherstärksten deutschen e-commerce-Angeboten.[2]

Einzelnachweise

  1. Monika Lungmus: „Leiharbeit mit Ex-Volos“, in: journalist, März 2010, S. 32
  2. IVW-Zahlen zu Kalaydo. Abgerufen am 16. März 2010.

Weblinks


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