- Zeugenschutz
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Die Maßnahme des Zeugenschutzprogramms dient dazu, wichtige Zeugen (ggf. auch Kronzeugen) in Prozessen zu schützen, falls ernsthaft befürchtet werden muss, dass der Zeuge durch wahrheitsgemäße Aussage in Lebensgefahr geraten würde (z. B. durch Anschläge durch Handlanger der Angeklagten). Es soll sicherstellen, dass Zeugen ohne Angst vor Repressalien aussagen können.
Maßnahmen im Zeugenschutzprogramm
Das Zeugenschutzprogramm findet nach dem Ende des Gerichtsprozesses auf Antrag des Betroffenen bzw. des gesetzlichen Vertreters (Vormundes) Anwendung, und besteht auf Lebenszeit fort. Es gilt nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für sämtliche Familienmitglieder von dessen Familie.
- Neue Identität (mit entsprechenden Dokumenten wie Geburtsurkunde, Zeugnisse, Führerschein)
- Neue (umgeschriebene) Vergangenheit, so dass nichts auf den Prozess und die Sachverhalte deutet, die zum Prozess geführt haben können.
- Umzug in neue, fremde Stadt oft auch außer Landes
- Umschulung, wenn sich der Zeuge in einer kleinen Berufsgruppe bewegt
- Startgeld, um sich ein neues Leben aufbauen zu können
Hinweis: Der Kontakt zum veranlassenden Rechtsbeistand muss abgebrochen werden, um die Spuren zu verwischen.
Ebenso sollte auch auf weiteren Kontakt zu bisherigen Freunden verzichtet werden, um sich oder selbige nicht unnötig zu gefährden.Berühmte Menschen im Zeugenschutz
Ein berühmter Fall ist der von Giorgio Basile, eines Mafiakillers, der die Omertà (das Schweigegebot der Mafia) gebrochen hat. Er wurde ins italienische Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Dort hat er eine neue Identität (Namen) und einen geheimen Wohnsitz bekommen mit der Hoffnung, dass die Mafia ihn nicht finden wird.
- Henry Hill
- Frank Cullotta
- Sammy Gravano
- Joseph Valachi
- Joseph D. Pistone
- Klaus Steinmetz
- Volker Speitel
Siehe auch
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