- Zinsertrag
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Als Zinsertrag bezeichnet man alle Erträge, die einem zu verzinsenden Kapital zugeschlagen werden. Der Zinsertrag richtet sich hierbei nach der Höhe der Zinsen.
Kreditinstitute, die zum Beispiel 2,00 % p. a. (per annum = pro Jahr) Zinsen für das Kapital auf ein Sparbuch gewähren und dieses Kapital anschließend dann für 11,00 % p. a. Zinsen wieder ausleihen, haben einen Zinsertrag von 9,00 % p. a..
Zinsen werden nach allgemein gültigen Formeln berechnet. Je nach Land kann es hier aber zu Unterschieden kommen.
Für den Euro-Raum gilt im Kapitalmarkt die Methode ACT/ACT (auch ISDA genannt). Gerechnet wird mit der Anzahl der tatsächlichen Jahrestage (Schaltjahr 366, normales Jahr 365 Tage).
Im Geldmarkt und bei Hypotheken wird nach der Methode ACT/360 gerechnet, das heißt jedes Jahr wird mit 360 Tagen gerechnet, jeder Monat, auch der Februar, wird mit 30 Tagen gerechnet.
Dieses mag auf den ersten Blick als nicht bedeutend erscheinen. Wie das nachfolgende Beispiel zeigt, ist jedoch eine erhebliche finanzielle Bedeutung vorhanden.
Berechnungsbeispiele
Halbjährliche Anleihe, Laufzeit vom 1. Mai bis 1. November, entsprechend 184 Tage, Nominalbetrag 10.000 € mit 7,500 % Zinsen p. a., Beginn am 1. Mai, erster Zinskupon am 31. Mai.
- ACT/ACT: 10.000 x 0,075 x 30 / 368 (184 Tage x 2, da halbjährlich) = 61,14 € Zinsertrag
- ACT/360: 10.000 x 0,075 x 30 / 360 = 62,50 € Zinsertrag
Einjähriger Sparbrief, Nominalbetrag 10.000 € mit 7,50 % Zinsen p. a., Laufzeit vom 1. Mai bis 1. Mai des folgenden Jahres
- ACT/ACT = 750,00 € Zinsertrag
- ACT/360 = 750,00 € Zinsertrag
Bei Sparbriefen und allen anderen Anlageformen, die nicht unterjährig sind, bleibt die Verzinsung bei beiden Methoden gleich. Unterschiede ergeben sich, somit nur im Markt für unterjährige Anleihen.
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