- Zuerwerb
-
Zuerwerb bezeichnet als Terminus aus den Bereichen Einkommensteuerrecht und Arbeitsrecht eine erste oder einzige Erwerbstätigkeit in Teilzeit. Die Hauptaktivität ist dabei nicht auf Erwerb ausgerichtet, Beispiele sind Studierende und Haushälter.[1]
Inhaltsverzeichnis
Zuarbeit bei Gründung und Selbständigkeit
In der haushaltsökonomischen Analyse der Selbständigkeit wird unterschieden zwischen dem Haupterwerb (in Vollzeit), dem Zuerwerb (ohne Lohnsteuerkarte) sowie dem Nebenerwerb (zweite gegenüber dem Vollzeit-Arbeitgeber anmelde- und genehmigungspflichtige Erwerbstätigkeit mit Lohnsteuerkarte in Teilzeit: Lohnsteuerklasse 6).[2]
Laut einer 2006 veröffentlichten Studie der Universität Bonn, die auf einer Auswertung des Mikrozensus und der EU-Arbeitskräftestichprobe basierte, wird „Gründung und Selbständigkeit im Zuerwerb in Deutschland hauptsächlich in Kombination mit Haushalts- und Familienaufgaben ausgeführt, seltener in Kombination mit Schule oder Studium“, wodurch die Zuerwerbsselbständigkeit in Deutschland weitgehend eine Frauendomäne ist.[3]
Zuerwerb in der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft wurde noch bis 1993 zwischen Voll-/Haupterwerb, Zuerwerb und Nebenerwerb unterschieden. Als Haupterwerb galt demnach ein Betrieb, dessen außerbetriebliches Einkommen unter 10% des Gesamteinkommens lag. Zum Zuerwerb zählten Betriebe, dessen außerbetriebliches Einkommen zwischen 10 und 50% lag und zum Nebenerwerb zählten Betriebe mit einem außerbetrieblichen Einkommen über 50%.
Später unterschied man nicht mehr zwischen Neben- und Zuerwerb. Man spricht heute nur noch von Nebenerwerb.
Siehe auch
Hauptquellen
- Caroline Dangel, Sabine Fleißig, Michael-Burkhardt Pierkowski, Thomas Stamm: Genderaspekte in der Existenzgründung und Selbständigkeit in Deutschland im Vergleich mit ausgewählten Ländern in Europa. Eine Analyse des Mikrozensus und der EU-Arbeitskräftestichprobe, Forschungsprogramm Haushalts-Unternehmens-Komplexe, Projekt Existenzgründung und Selbständigkeit in Europa, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Mai 2006 - online (PDF)
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.