Zugerland Verkehrsbetriebe

Zugerland Verkehrsbetriebe
Zugerland Verkehrsbetriebe AG
Logo Zugerland Verkehrsbetriebe
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1912 (als ESZ)
Sitz Zug, Schweiz
Leitung Gregor Kupper
(VR-Präsident)
Hugo Berchtold
(Geschäftsführer)
Mitarbeiter 338 (Ende 2007)
Umsatz 56,8 Mio. CHF (2007)
Branche Verkehrsunternehmen
Website www.zvb.ch

Die Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) sind zuständig für den Linienbusverkehr im Kanton Zug. Der Sitz des Unternehmens ist die Stadt Zug. Zum Fahrzeugpark gehören heute Dieselbusse und Personenanhänger.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der erste Postkutschenkurs von Zug über Ägeri nach Sattel fuhr im Jahre 1852.

Im August 1904 wurde ein Automobilkurs von der Aktiengesellschaft für Automobilverkehr im Kanton Zug, von Zug über Hinterburg nach Menzingen eingerichtet, Anfang Oktober wurde zudem ein Automobilkurs ins Ägerital angeboten, welcher am 1. November 1905 auch die Postkurse übernahm; diese Linien gehörten noch nicht zu den Zugerland Verkehrsbetrieben. Rechtliche Vorläuferin der ZVB war das Unternehmen Elektrische Strassenbahnen im Kanton Zug (ESZ). Deren Strassenbahnen lösten die Automobilkurse ab, denn die neunplätzigen Orion-Autobusse waren noch nicht zuverlässig und mit ihren Vollgummirädern auf der ungeteerten Strasse nicht wirklich bequem – die Strassenbahn versprach dagegen eine Qualitätssteigerung.

Das Unternehmen Elektrische Strassenbahnen im Kanton Zug (ESZ) eröffnete am 9. September 1913 die Überland-Tramstrecken Zug–Oberägeri, Zug–Baar–Thalacker und Nidfurren–Menzingen. Damit war der Grundstein des heutigen Unternehmens gelegt.

Am 1. November 1951 änderte das Unternehmen seinen Namen in Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB), um den Einzug des "modernen" Verkehrsmittels Dieselbus widerzuspiegeln. Der Überland-Trambetrieb auf den Strecken Zug–Thalacker und Nidfurren–Menzigen wurde am 16. Mai 1953 eingestellt und durch Busse ersetzt. Am 21. Mai 1955 folgte schliesslich auch die Stilllegung der Strecke Zug–Oberägeri, wodurch die ZVB seit dem 22. Mai als reiner Busbetrieb geführt werden.

Ein benachbartes und teilweise eng verbundenes Unternehmen war die Zuger Berg- und Strassenbahn (ZBB), die am 20. März 1907 die Tramstrecke Zug–Schönegg eröffnet hatte. Am 14. Mai 1907 wurde deren Fortsetzung, die meterspurige Standseilbahn Schönegg–Zugerberg (1261 m Länge, 366 m Höhendifferenz) eröffnet, die heute noch existiert. Das Unternehmen führte auch den Trambetrieb auf der 1913 eröffneten ESZ-Strecke Zug–Baar bis zu deren Stilllegung 1953. Den Trambetrieb auf der eigenen Strecke Zug–Schönegg stellte die ZBB als letzter Trambetrieb in der Region am 10. Mai 1959 ein und ersetzte ihn durch den Bus. Der Name des Unternehmens wurde am 30. Mai in Zuger Bergbahn und Bus (ZBB) geändert. Die ZBB gab Ende der 1990er-Jahre ihren Busbetrieb an die ZVB ab und änderte im Dezember 1999 ihren Namen in Zugerbergbahn (ZBB).

Mit der Inbetriebnahme der Stadtbahn Zug am 12. Dezember 2004 wurden Streckennetz und Fahrplan den neuen Gegebenheiten angepasst. Die dadurch entstandenen Verbesserungen im Angebot des öffentlichen Verkehrs schlagen sich in einer Zunahme der Fahrgäste nieder.

Buslinien

Die ZVB bedienen mit 25 Buslinien weit über 100 Haltestellen. Ihr Erscheinungsbild sind Linienbusse In Blau. Das neue Design ist mittlerweile blau / dunkelblau, und weiss. Im ganzen Kanton Zug gibt es Stationen.

Fahrzeuge

Durch die Umstellung der Strassenbahn auf Busbetrieb wurde der Gesellschaft erlaubt, Dreiwagenzüge mit einer Breite von 2.5 Meter einzusetzen. Diese bestanden aus einem zweiachsigen Autobus, einem zweiachsigen Personenanhänger, sowie im Bedarfsfall aus einem kurzen, zweiachsigen Güteranhänger. Die Gesamtlänge durfte maximal 29 Meter betragen. Die damalige Strassenverkehrsvorschrift hätte ohne Sonderbewilligung nur eine Breite von 2.3 Meter und eine Gesamtlänge von 24 Metern zugelassen.

Der erste Motorwagentyp nach der Umstellung 1953 war eine Neukonstruktion der Unternehmen Saurer und Berna, welcher als zweiachsiger Heckmotorwagen ausgeführt war. Der Dieselmotor hatte 8 Zylinder und eine Leistung von 230 PS. Die erste Lieferung umfasste 9 Fahrzeuge.

Die Personenanhängerwagen wurden von den Firmen Gebrüder Moser + Cie und Ramseier & Jenzer + Cie, beide in Bern, geliefert.

Auf den Zeitpunkt der Umstellung der Strassenbahnstrecke der ZBB am 11. Mai 1959 wurden 3 Saurer-Autobusse mit Unterflurmotor mit einer Leistung von 200 PS angeschafft.

Im Jahre 1963 umfasste der Fuhrpark: 11 Personenautobusse, 10 Personenanhänger, 6 Lastwagen, 1 Unimog (Dienstfahrzeug), 2 Personenwagen (Dienstfahrzeuge), je 3 zweiachsige Güter- und Gepäckanhänger, 3 umrüstbare, einachsige Ski- und Gepäckanhänger, 2 einachsige Tieranhänger sowie ein Anhänger für die Personenwagen.

Für die Übernahme der Linien Zug – Steinhausen – Cham – Hünenberg und Zug – Oberwil wurden 4 zusätzliche Autobusse und 3 Personenanhängewagen bestellt.

Um 1975/76 wurde die erste Generation der Bergbusse durch 8 FBW-Busse mit Aufbauten der Firma Hess abgelöst. Die Busse mit der Herstellerbezeichnung FBW/Hess 91 U EU4A,haben einen unterflur angebrachten, 6-zylindrigen Dieselmotor mit einer Leistung von 280 PS. Zusammen mit den orangefarbenen Bussen wurden auch neue Anhängerwagen beschafft. Der Wagen Nummer 28 (ex 3) ist immer noch vorhanden.

Zwischen 1993 und 1996 wurden 9 Stück der dritten Generation von Bergbussen beschafft. Dies sind NAW-Busse mit Hess-Aufbau mit der Bezeichnung NAW/Hess BU 5-25, OM 447 hLA. Der unterflur, liegend angebrachte sechszylindrige Mercedes Dieselmotor mit Direkteinspritzung, hat eine Leistung von 320 PS.

Zwischen 1978 und 1981 wurden für die Tallinien 9 Gelenkbusse der Firma FBW mit Hess Aufbau beschafft. Die Unterflur-Gelenkautobusse mit zwangsgesteuertem Nachläufer, mit der Bezeichnung FBW/Hess 91 GL EU5A, haben eine Leistung von 280 PS.

1988–1989 wurden 15 weitere Gelenkbusse des Typs Mercedes-Benz/Hess O 405 G, angeschafft. Diesen folgten 1992 5 Stück der Bauart Mercedes-Benz/Hess O 405 G OM 447 hLA. Ebenfalls 1992 wurden 4 Unterflur-Gelenkbusse des Typs NAW BGU5-25 OM 447 hLA angeschafft, welchen 1998 noch 2 Stück gleicher Bauart folgen.

2001–2002 wurden für den Ersatz der ersten Gelenkbusse 6 Stück des Niederflurgelenkbusses des Typs Mercedes-Benz O 530 G Citaro OM 457 hLA mit Innenausbau der Firma Hess angeschafft. Ab 2003 bis 2007 werden nur noch original Mercedes-Benz O 530 G Citaro mit Klimaanlage beschafft.

Für den Ersatz der ersten Generation der Talbusse wurden 1975–1977 6 Busse des Typs FBW/Tüscher 71 U EU3A-R mit einer Leistung von 240 PS angeschafft. Diese werden seit 1981–1983 von 5 Bussen des Typs FBW/Ramseier+Jenzer 71 U EU3A-R unterstützt.

1987 wurden die ersten zweiachsigen Heckunterflurbusse angeschafft. Die 8 Fahrzeuge des Typs Mercedes-Benz/Hess O 405 OM 447 hA erbringen eine Leitung von 280 PS.

1992 wurden weitere 4 Busse des Typs Mercedes-Benz O 405 OM 447 hA, sowie der erste Niederflurbus des Typs Mercedes-Benz O 405N OM 447 hA ausgeliefert. 1999 wurden 4 weitere Niederflurbusse des Typs Mercedes-Benz/Hess O 530 Citaro ausgeliefert.

Die Ersatzbeschaffung für die Fahrzeuge der Tallinien wurde 2003/04 begonnen. Die Niederflurbusse wurden in zwei Baulängen bestellt, 2 Stück mit einer Länge von 10.1 Metern des Typs Scania/Hess N 94 UB DC 905, sowie 6 Stück mit einer Länge von 12 Metern des Typs Scania/Hess N 94 UB DC 906.

1987–1989 wurden 9 so genannte Midibusse des Typs NAW/Hess BH 2-23 OM 366 A mit einer Leistung von 170 PS angeschafft. Diese wurden infolge gestiegener Nachfrage auf den Linien auf denen sie eingesetzt wurden, bald durch Standardbusse ersetzt, und 7 Stück davon verkauft. Die letzten zwei Busse wurden Anfang 2008 durch zwei klimatisierte Panorama Low Entry Bus von Hess ersetzt.

Die ZVB besitzen zwei Hochbodenbusse für den kombinierten Kurs- und Reisebetrieb. Die Fahrzeuge des Typs Mercedes-Benz O 550 Integro OM 447 hLA haben eine Leistung von 350 PS. Die Nummer 58 wird vor allem im Schulbusverkehr eingesetzt, während die Nummer 59 für die Bergpoststrecke Oberägeri-Ratenpasshöhe zuständig ist und deshalb auch mit einem Dreiklanghorn ausgerüstet ist.

Bilder (Auswahl)

Autobusse der Zugerland Verkehrsbetriebe

Fahrzeugpark der ehemaligen Elektrische Strassenbahnen im Kanton Zug (ESZ)

Unternehmen

Die Zugerland Verkehrsbetriebe sind für die Betriebsführung von vier weiteren Transportunternehmen im Kanton Zug zuständig.

  • Zugerbergbahn AG
  • Zugersee Schifffahrt AG
  • Aegerisee Schifffahrt AG
  • Zugerland Reisen AG

Ein Teil der Buslinien der ZVB wird von sogenannten Transportbeauftragten, im Auftrag der ZVB betrieben; die Unternehmen setzen dabei Fahrzeuge unter dem Marktauftritt der ZVB ein.

Literatur

  • 50 Jahre elektrische Strassenbahnen im Kanton Zug, Zugerland Verkehrsbetriebe 1913-1953-1963, Jubiläumsschrift
  • Gerhard Oswald: Es begann mit einer Pioniertat, 100 Jahre öffentlicher Agglomerationsverkehr im Kanton Zug. 2004, ISBN 3-909287-32-8
  • Jgnaz Civelli: "Die bessere Verbindung von Berg und Thal". Zur Geschichte der Verkehrsplanung und -erschliessung der Zuger Bergregion. Zug 1987
  • Jgnaz Civelli: Vom Rüttelbus zur Schüttelbahn. Die Geschichte der Verkehrserschliessung der Zuger Berggemeinden. In: Zuger Neujahrsblatt 1989. S. S. 45 – 56. Hrsg. von der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Zug. Zug, (Selbstverlag), 1989

Weblinks

 Commons: Zugerland Verkehrsbetriebe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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