- Zum Sperl
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Zum Sperl war ein Tanzlokal in Wien-Leopoldstadt. Es befand sich an der heutigen Adresse Kleine Sperlgasse 2c.
Geschichte
Zur Zeit der Napoleonischen Kriege wurden in Wien einige Tanzlokale eröffnet, darunter der Apollosaal in Neubau oder auch der Goldene Strauß in der Josefstadt. Ihren Höhepunkt erfuhren sie nach Kriegsende, während des Wiener Kongresses.[1]
Der Wirt Johann Georg Scherzer eröffnete 1807 das Sperl. Namensgebend war Johann Georg Sperlbauer, der bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts an dieser Stelle ein Wirtshaus besessen hatte. 1835 verpachtete er das Lokal an seinen Sohn, dieser verkaufte es 1857.
Bis in die 1840er Jahre war das Sperl so beliebt, dass im Fasching dutzende Elitebälle abgehalten wurden. Bis in die 1860er Jahre war das Etablissement weiterhin populär, verkam nach dem Verkauf allerdings zu einer Unterhaltungsstätte einer zwielichtigen Gesellschaft und zum Treffpunkt der Halbwelt. 1873 wurde das Sperl geschlossen und abgerissen. An dessen Stelle wurde ein bis heute bestehendes Schulhaus errichtet.[2]
Sonstiges
Johann Strauß Vater widmete dem Lokal 1830 den Sperls Festwalzer (op 30),[3] 1839 die Sperl-Polka (op 133),[2] sowie den Sperl-Galopp (op 42).[4] Die Kleine- und Große Sperlgasse wurden 1862 nach dem Lokal benannt, die Scherzergasse 1875 nach dem Gründer.
Einzelnachweise
- ↑ Der Tanzsaal „Zum Sperl“ auf den Seiten von aeiou. Abgerufen am 2. Jänner 2011.
- ↑ a b Beschreibung „Zum Sperl“ in: Wolfgang Rohrbach: "Auf den Spuren der Serben Wien's". Ein historisch-soziologisches Porträt. Volksgruppenarchiv orf.at. Abgerufen am 2. Jänner 2011.
- ↑ Johann Strauss Quartett Wien: Programmvorschläge: Programm B.. Abgerufen am 2. Jänner 2011.
- ↑ Siehe Johann Strauss Vater, Abschnitt Werke: Polka
48.21583333333316.378055555556Koordinaten: 48° 12′ 57″ N, 16° 22′ 41″ OKategorien:- Leopoldstadt
- Ehemaliges Bauwerk in Wien
- Ehemaliges Veranstaltungsgebäude
- Veranstaltungsgebäude in Wien
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