Zumutung

Zumutung

Unter einer Frechheit wird im allgemeinen Sprachgebrauch eine Respektlosigkeit verstanden. Dazu zählt vor allem anmaßendes und unverschämtes Benehmen. Es ist hauptsächlich ein Vorwurf gegen Kinder, hat aber in älterer Literatursprache auch den Beigeschmack von Widersetzlichkeit (mit frechem Mut).

Inhaltsverzeichnis

Wortgebrauch

Der heutige Sinn von Frechheit hat sich erst im Neuhochdeutschen ausgebildet. Zuvor bedeutete im Althochdeutschen frech so viel wie „ungezähmt“, „begierig“ und erfuhr im Mittelhochdeutschen dann die Wandlung in vrech als „tapfer“, „kühn“, „lebhaft“, „keck“, „dreist“.

Seltener wird das Adjektiv frech auch als Kompliment für auffällige Äußerlichkeiten benutzt (Beispiel: „Sie haben da eine freche Frisur“).

Frechdachs

Internatsgymnasium Pädagogium und Schülerdenkmal „Frechdachs“ davor

Frechdachs ist ein veraltender Ausruf, der sich als ein Vorwurf oder leichte Beschimpfung insbesondere an Kinder und Jugendliche richtet, die sich „zu viel herausnehmen“. Doch kann er auch scherzhaft-billigend verwandt werden (vgl. Racker) und findet sich heute (um 2006), in einer Zeit, in der im deutschen Sprachraum immer weniger Menschen mit „frechen“ Kindern zusammenleben, als eher liebevoll gemeinte Bezeichnung für Haustiere.

Der Ausdruck geht auf die Gewohnheit des Dachses zurück, wenn er Kinder hat, seinen Bau auch gegen größere Raubtiere zu verteidigen. „Frech“ hier in der alten Bedeutung „mutig“.

Vor dem Internatsgymnasium Pädagogium in Bad Sachsa steht der Frechdachs, das einzige Schülerdenkmal Deutschlands.

Siehe auch

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  • Zumutung — die Zumutung, en (Aufbaustufe) eine rücksichtslose Forderung, unverschämtes Benehmen Beispiele: Seine Worte habe ich als Zumutung empfunden. Es war eine Zumutung für mich, sechs Stunden lang hier auf euch warten zu müssen …   Extremes Deutsch

  • Zumutung — Dreistigkeit; Unverschämtheit; Unverfrorenheit; Keckheit * * * Zu|mu|tung 〈f. 20〉 1. unbillige Forderung, unbescheidenes Verlangen 2. rücksichtsloses Benehmen ● das ist eine Zumutung!; es ist eine Zumutung, so spät abends noch anzurufen * * *… …   Universal-Lexikon

  • Zumutung — Ansinnen, Frechheit, Rücksichtslosigkeit, Unverschämtheit; (bes. schweiz.): Anmutung. * * * Zumutung,die:Ansinnen;auch⇨Frechheit,⇨Unverschämtheit …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Zumutung — zumuten, Zumutung ↑ Mut …   Das Herkunftswörterbuch

  • Zumutung — Zu|mu|tung …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Sterbehilfe — (manchmal Euthanasie genannt) bezeichnet Handlungen, die von der Hilfe und Unterstützung im Sterben – dem Übergang vom Leben zum Tod – bis hin zur aktiven Tötung sterbender oder schwerstkranker Menschen reichen. Sterbehilfe betrifft somit auch… …   Deutsch Wikipedia

  • Ansinnen — Unternehmung; Unternehmen; Streben; Projekt; Vorhaben; Unterfangen; Zweck; Behuf (veraltet); Plan; Absicht; Intention * * * An| …   Universal-Lexikon

  • Anmutung — Eindruck; Impression * * * Ạn|mu|tung 〈f. 20; nddt.〉 Zumutung * * * Ạn|mu|tung, die; , en: 1. (bes. schweiz.) Zumutung. 2. gefühlsmäßiges, unbestimmtes Eindruckserlebnis: die äußere A. des Autos. * * * Anmutung,   …   Universal-Lexikon

  • Anmutungsqualität — Die Anmutung (auch Anmutungsqualität) eines Objektes oder einer Situation ist die schwer zu bestimmende, eher vage Wirkung dieser Erscheinung auf einen Betrachter über einen oder mehrere Wahrnehmungskanäle (visuell, auditiv, haptisch,… …   Deutsch Wikipedia

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