Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa

Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa
Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa
Internatsgymnasium Pädagogium und Schülerdenkmal „Frechdachs“ davor
Schulform Gymnasium mit Internat für Jungen und Mädchen
Gründung 1890
Ort Bad Sachsa
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 36′ 8″ N, 10° 33′ 0″ O51.60222222222210.55Koordinaten: 51° 36′ 8″ N, 10° 33′ 0″ O
Träger Waldheimschule Pädagogium Kulenkampffstiftung e. V.
Schüler ca. 525
Lehrer ca. 50
Leitung Direktor Klaus-Dieter Zeug
Website Offizielle Seite

Das Pädagogium Bad Sachsa ist ein Internatsgymnasium in Bad Sachsa und bezeichnet sich selbst als „Älteste Schule in freier Trägerschaft in Norddeutschland“. Die 1890 gegründete Einrichtung ist eine staatlich anerkannte Privatschule für Jungen und Mädchen ab der Klasse 5. Sie knüpft an das historische Pädagogium als Knaben-Erziehungsanstalt mit sehr hohen Ansprüchen an.

Inhaltsverzeichnis

Schulbetrieb

Der Internatsaufenthalt ist für Jungen und Mädchen von Klasse 5 bis Jahrgangsstufe 13 möglich. 525 internen und externen Schülern stehen zahlreiche Freizeitmöglichkeiten der Schule, sowie verschiedene Lernhilfen und Unterstützungen zur Verfügung. Die durchschnittliche Klassenstärke liegt bei 21 Schülern. Die Schule unterliegt, wie in Niedersachsen üblich, einem Zentralabitur und legt seine Schwerpunkte auf persönliche Förderung, kleine Klassen mit maximal 26 Schülern, gut ausgebildete Lehrer und eine große Kursvielfalt in der Oberstufe. Das Pädagogium wird von seinen Schülern auch liebevoll „Päda“ genannt. Direktor der Schule ist derzeit (2010) Klaus Dieter Zeug und Internatsleiter ist Torsten Schwark. Eine Besonderheit war der vierstündige Samstagsunterricht alle zwei Wochen, der ab dem Schuljahr 2010/11 nicht mehr stattfindet. Nachmittagsunterricht fand bis dahin erst ab Klasse 10 statt.

Schulgeschichte

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  • 24. Juni 1890: Willbrandt Rhotert erwirbt eine Wiese von 3800 m² im Ostertal und lässt darauf den heutigen Zentralteil des Pädagogium-Hauptgebäudes errichten.
  • April 1891: Rhoterts in Roßla gegründete Schule wird nach Sachsa verlegt. Eröffnung von Schule und Internat. Gründungsjahr des Pädagogiums ist also 1891.
  • 24. Juli 1909: Anerkennung des Pädagogiums als „Militärberechtigte Privatschule“.
  • 1920: Die Schule geht in den Besitz des Pastors Kimpel und seiner Frau Marie, geb. Lahusen über.
  • 12. November 1922: Gründung der Absolvia, 1. Vorsitzender: Hermann („Männe“) Ertel
  • 1929: Beginn des Aufbaus der Oberrealschule
  • 1931 Anschluss eines Internats für Schülerinnen (Haus Tannenberg), das von einer Berufsschwester geleitet wird.
  • 1932: Das Pädagogium wird als „Reifeprüfungsberechtigte Privatschule“ anerkannt. Das erste Abitur wird abgehalten.
  • 1937: Umgestaltung zur Oberrealschule (staatlich verordnet)
  • 20. Februar 1943: Die Jahrgänge 1926/27 werden als Luftwaffenhelfer eingezogen, 25 Interne und 3 Externe der Klassen 6 und 7.
  • 15. Februar 1944: Die Jahrgänge 1927/28 werden als Marinehelfer eingezogen, der Rest des Jahrgangs 1926 zu RAD. In den Klassen 5 und 6 sitzen noch 3 Jungen und mehrere Mädchen.
  • 1. April 1944: Das Pädagogium wird verstaatlicht und erhält den Namen „Staatliche Internatsschule Bad Sachsa“.
  • April 1945: Die letzten Internatsschüler werden nach Hause geschickt. Die Schule wird von englischen und amerikanischen Truppen belegt.
  • Mai 1945: Im Zweiten Weltkrieg sind 96 ehemalige Schüler gefallen.
  • 5. Oktober 1945: Die ersten fünf Internatsschüler ziehen wieder ein. Gegenüber der britischen Militärregierung wurde die Genehmigung zur Fortführung der Privatschule erlangt. Dazu war die Benennung eines pädagogisch kompetenten und ebenso anti-nationalsozialistisch eingestellten Schulleiters erforderlich. Dieser wurde mit Dr. Willi Hammelrath gefunden. Er übernimmt den Schulbetrieb als NS-Unbelasteter und baut sowohl den Internats- als auch den eigentlichen Schulbetrieb wieder auf.
  • 1948: Willi Hammelrath als Schulleiter tritt etwa zur Zeit der Währungsreform ab. Ihm sind die entscheidenden Aufbauleistungen zu verdanken. Danach arbeiten verschiedene Schulleiter unter dem Patronat der Eigentümerin.

Schulgebäude

Das Pädagogium befindet sich im Ostertal in der Nähe des Kurparks. Die alten Schulgebäude und seine denkmalgeschützte Turnhalle stammen aus verschiedenen Zeitepochen. Die Bildungseinrichtung und ihre Schüler prägen das Stadtbild von Bad Sachsa mit. Im Ostertal stehen insgesamt neun Gebäude: Die Villa des Internatsleiters, das Haupthaus (es enthält Internats-, Unterrichts- und Verwaltungsräume), die Turnhalle, das „Schwarze Haus“, die Schreinerei (Arbeitsplatz der Hausmeister), die Cafeteria, das Kunstgebäude, das Haus Kuhlenkampf (heute das Internat für Mädchen) und das Haus Tannenberg (Internat für Jungen & Klassenräume). Daneben gibt es einen Fußballplatz sowie einen kleinen Allwettersportplatz. Oberhalb des Fußballplatzes befindet sich ein Beachvolleyballfeld sowie eine Half-Pipe.

Schülerdenkmal

Ehrenmal

Vor dem Eingang des Schulgeländes steht der „Frechdachs“, das einzige Schülerdenkmal Deutschlands. Am 12. Mai 1951 wurde das Denkmal anlässlich das 60-jährigen Jubiläums des Pädagogiums eingeweiht. Gestiftet wurde der „Frechdachs“' unter anderem von der K. V. Absolvia e. V., dem Ehemaligenverband der Schule. Als das Nachrichtenmagazin Der Spiegel sich 1959 (13. Jahrgang, Nr. 19, 6. Mai 1959) der Bildungsprobleme in Deutschland annahm, erschien der „Frechdachs“ auf dem Titelbild der Ausgabe.

Im Eingangsbereich des Hauptgebäudes hängt eine Gedenktafel, die an die Schüler, Lehrer und Mitarbeiter erinnert, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind.

Das Ehrenmal auf der Lichtung hinter dem Sportplatz der Schule soll das erste Denkmal zum Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen sein, das von der alliierten Besatzung genehmigt wurde. Dies geschah nur deshalb, weil der dafür zuständige britische Offizier selbst ein ehemaliger Internatsschüler gewesen war.

Wandelturm

Der Wandelturm, auch Forschnerturm, genannt wurde im Jahr 2000 auf dem Schulgelände nach Plänen des Kunstlehrers Manfred Forschner errichtet. Der Turm ist etwa 4 Meter hoch und verfügt über eine ehemals zugängliche drehbare Plattform. An der Außenwand des Forschnerturms befinden sich Wendeplatten, die per Hand oder an der Treppe angebrachte Mechanismen bewegt werden können und so das Äußere des Turmes verändern. Der Turm ist von außen komplett mit abstrakten Bildern bemalt.

Bekannte ehemalige Schüler

Bekannte Lehrer und Erzieher

  • Willi Hammelrath (1893–1966) Schulleiter, Volkshochschulgründer
  • Lutz Hoffmann (1959–1998), Turner
  • Horst Slaby (* 1941), Fußballspieler in der DDR

Weblinks


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