Zwergsäulenkaktus

Zwergsäulenkaktus
Zwergsäulenkaktus
Zwergsäulenkaktus (Echinopsis chamaecereus)

Zwergsäulenkaktus (Echinopsis chamaecereus)

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Eigentliche Kakteen (Cactoideae)
Tribus: Trichocereeae
Gattung: Echinopsis
Art: Zwergsäulenkaktus
Wissenschaftlicher Name
Echinopsis chamaecereus
H.Friedrich & Glaetzle

Der Zwergsäulenkaktus (Echinopsis chamaecereus) ist eine Kakteenart aus der Gattung Echinopsis. Sie kommt in den Anden Nordwest-Argentiniens in der Provinz Tucumán vor. Diese Art ist auch unter den Synonymen Chamaecereus silvestrii und Lobivia silvestrii bekannt. Im Englischen wird sie wegen ihrer zahlreichen kleinen Seitensprosse als Peanut Cactus bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Pflanzenbeschreibung

Zwergsäulenkaktus nach der Winterruhe mit violett gefärbten Trieben.

Der Zwergsäulenkaktus bildet durch zahlreiche Seitensprosse dichte Rasen von niederliegenden, fingerförmigen Trieben von hellgrüner Farbe, welche auf acht bis zehn Rippen zahlreiche Areolen mit 10 bis 15 weißen Dornen von 1 bis 1,5 mm Länge tragen. Bei starker Sonneneinstrahlung können sich die Triebe violett färben.

Die zwittrigen, trichterförmigen Blüten sind radiärsymmetrisch und haben einen Durchmesser von etwa vier Zentimetern. Die lebhaft zinnoberrot gefärbten Blütenhüllblätter sind zahlreich vorhanden. Auch zahlreiche Staubblätter und einen gelblichen Griffel gibt es in jeder Blüte. Die Blüten erscheinen in Kultur zwischen Mai und Juli seitlich an den Trieben. Es entwickeln sich trübrote, 7 mm lange Früchte, die kleine, schwarze Samen enthalten.

Als Zierpflanze hat die gelbfarbige Mutante Echinopsis chamaecereus f. lutea eine größere Bedeutung als die Wildart. Ihr fehlt das zur Photosynthese notwendige grüne Chlorophyll, und deswegen muss sie auf einen anderen Kaktus gepfropft werden, um überleben zu können. Die Pfropfunterlage übernimmt mit ihrer Photosynthese und ihren Wurzeln die Ernährung des Pfröpflings. Im Handel sind meist Propfungen mit einer Hylocereus-Art als Unterlage erhältlich.

Systematik

Diese Art wurde 1905 von Carlos Luis Spegazzini in „Cactacearum Platensium Tentamen“ zu Ehren von Philippo Silvestri als Cereus silvestrii beschrieben. 1922 ordneten Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose sie in „The Cactaceae III“ der neuen monotypischen Gattung Chamaecereus als Chamaecereus silvestrii zu. Die Gattung Chamaecereus wurde von Gordon Douglas Rowley in die Gattung Lobivia eingegliedert, welche dann wiederum in der Gattung Echinopsis aufging. Da die Art Echinopsis silvestrii bereits existierte, wählten Heimo Friedrich und Wolfgang Glaetzle den Namen Echinopsis chamaecereus.

Vom Zwergsäulenkaktus existieren zahlreiche Hybriden mit anderen Echinopsis-Arten, die weniger, aber dickere Triebe haben, welche nicht so leicht abbrechen. Die Blüten dieser Hybriden variieren stark in Form und Farbe.

Kultivierung

Diese robuste Kakteenart benötigt eine sehr kühle Überwinterung und erträgt bei trockenem Standort Frost mindestens bis zu -7 °C, nach anderen Quellen auch mehr. Sie lässt sich deshalb in Mitteleuropa ganzjährig in einem ungeheizten Frühbeet kultivieren. Im Sommer kann sie ungeschützt im Freien stehen und benötigt viel Licht und regelmäßige Wassergaben mit Kakteendünger. Bei zu trockener Luft ist dieser Kaktus anfällig für Spinnmilben.

Die Pflege der gelben Mutante richtet sich nach der Pfropfunterlage. Handelt es sich um einen Hylocereus, so muss die gepfropfte Pflanze ganzjährig warm stehen, denn diese Kakteen vertragen keine Kälte.

Vermehren lässt sich der Zwergsäulenkaktus am besten durch die leicht abbrechenden Seitensprossen, die sich schnell bewurzeln, wenn man sie auf die Substratoberfläche legt. Die gelbe Mutante muss durch Pfropfung vermehrt werden, wobei man die Unterlage nicht zu tief abschneiden darf: Ihr muss genügend Fläche zur Photosynthese bleiben, um den Pfröpfling zu ernähren.

Siehe auch Kultivierung von Kakteengewächsen.

Quellen

  • Rod & Ken Preston-Mafham: Kakteen-Atlas. Deutsche Ausgabe. Eugen Ulmer, Stuttgart 1995, ISBN 3-8001-6582-1
  • Erik Haustein: Der Kosmos-Kakteenführer. 2. Auflage. Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07685-7
  • Yann Cochard: Au Cactus Francophone: Chamaecereus silvestrii. 1. September 2006
  • Hans Hecht: Kakteen und andere Sukkulenten. Mosaik, München 1992, ISBN 3-576-01895-6

Weblinks


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