- Zärtliche Cousinen
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Filmdaten Deutscher Titel Zärtliche Cousinen Originaltitel Tendres cousines Produktionsland Frankreich/Bundesrepublik Deutschland Originalsprache Französisch Erscheinungsjahr 1980 Länge 92 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie David Hamilton Drehbuch Claude d'Anna, Josiane Lévêque, Werner P. Zibaso Produktion Véra Belmont, Hans Pflüger, Sam Waynberg Musik Karin Trouw Kamera Bernard Daillencourt Schnitt Jean-Bernard Bonis Besetzung - Thierry Tevini: Julien
- Anja Schüte: Julia
- Elisa Servier: Claire
- Pierre Chantepie: Mathieu
- Jean-Yves Chatelais: Charles
- Évelyne Dandry: Tante Adèle
- Laure Dechasnel: Clémentine
- Valérie Dumas: Poune
- Anne Fontaine: Justine
- Jean-Louis Fortuit: Antoine
- Gaëlle Legrand: Mathilde
- Macha Méril: Agnès, Juliens Mutter
- Jean-Pierre Rambal: Postbote
- Jean Rougerie: Monsieur Lacroix
- Catherine Rouvel: Madame Lacroix
Zärtliche Cousinen ist ein Film des britischen Fotografen David Hamilton.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Sommer 1939 in der Provence. Der vierzehnjährige Julien besucht seine Familie in einem kleinen Hotel auf dem Land, mit ihnen unter anderem ein deutscher Wissenschaftler und seine Tochter. Julien ist in seine etwas ältere Cousine Julia verliebt, die ihn jedoch ignoriert. Dann zieht auch noch Charles ein, ein Mittzwanziger, der Julia den Hof macht. Julien versucht alles Mögliche, um seine Angebetete zu erreichen. Dabei macht ihm die Tochter Liselotte des Wissenschaftlers Professor Schönberg Avancen. Dann bricht der Zweite Weltkrieg aus, und die Männer müssen zum Militär. Nun werden Männer knapp, und selbst Julien wird für Frauen interessant. Unter anderem versucht ihn das Dienstmädchen zu verführen, was Juliens Mutter unterbindet. Sein erstes Mal hat Julien dann in der Scheune mit einem anderen Dienstmädchen. Ein weiteres wird von ihm auf seinem Zimmer verführt und Julien hat seinen ersten Oralsex. Schließlich kommen Julien und Julia zusammen und erleben, nackt auf einem Feld, einen romantischen Tag.
Romanvorlage
Zärtliche Cousinen basiert auf dem 1979 erstmals herausgegebenen gleichnamigen Roman Pascal Lainés, der sofort ein großer Publikumserfolg war, und dessen Verfilmung bereits im Folgejahr in die Kinos kam.
Die Romanhandlung spielt hauptsächlich in einem zur Ferienpension heruntergekommenen Schloss auf dem Land in „Vinteuil“, der Île-de-France in Nordfrankreich, im Sommer 1939 vor Beginn des Zweiten Weltkrieges. Das „typisch französische“ «Savoir Vivre» – also französische Lebenskunst – wird in Szene gesetzt. Geschildert wird das Erwachsenenleben verarmter Adeliger und ihrer Pensionisten auf französischem Landsitz mit zahlreichen erotischen Details sowie die erwachende Sexualität mehrerer Jugendlicher. Dabei stellt der Roman eine nahezu ungetrübte französische Idylle vor bedrohlichem Hintergrund dar. Klischees von Freund und Feind werden schon bei Lainé ironisiert und gebrochen. So experimentiert der deutsche Professor Schönberg, der mit seiner lebenslustigen Tochter Liselotte dort seine Ferien verbringt, heimlich mit sexuellen Energien der Feriengäste, nicht immer zur Freude aller, als Mischung aus schusselig-liebenswürdigem Albert Einsteins und einem Wilhelm Reich-Verschnitt.
In Zärtliche Cousinen steht nicht eine weibliche, sondern mit Julien eine männliche pubertierende Figur im Mittelpunkt. Die weibliche Hauptdarstellerin Anja Schüte war bereits vor ihrer Rolle bevorzugtes Hamilton-Fotomodell. Rowohlt gab im Jahr 1981 einen mit Kinobildern illustrierten Roman heraus.
Kritiken
„Fade, zähflüssig, verworren, nach bekannter David-Hamilton-Art ästhetisierend fotografiert, mit sentimentaler Musik unterlegt. Ein nur durch Geistlosigkeit und entnervende Langweiligkeit auffallender Film.“
– Lexikon des Internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
„Pubertätsschnulze […] Meisterstück des Softporno-Kuschelweichzeichner-Fotografen Hamilton.[1]“
– Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz: Lexikon Filme im Fernsehen. 8500 Spielfilme TV – Video – Kabel. 2. Aufl., Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 947.
„Softsexfilm eines Regisseurs mit Faible für Weichzeichneraufnahmen.“
– Heyne Filmlexikon, 1996
Literatur
- Pascal Lainé: Zärtliche Cousinen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981, ISBN 3-499-14743-2.
Einzelnachweise
Weblinks
- Zärtliche Cousinen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Zärtliche Cousinen bei filmportal.de
- Rüdiger Suchsland: Flirting with Desaster. Sommerfrische, Meeresfrüchte, Funny Games: Ferien und Urlaub als Kinomotiv. Auf: Film-Dienst.de (Sammelrezension).
Hildegard Knef und ihre Lieder | Bilitis | Die Geschichte der Laura M | Zärtliche Cousinen | Erste Sehnsucht | Ein Sommer in St. Tropez | Bilitis II – My Love
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