ÖBB 1044

ÖBB 1044
ÖBB 1044 / 1144
ÖBB 1144 Rosenheim.jpg
Nummerierung: 1044.01–126
1044.200–290
1144.200–290 (ex 1044.2)
Anzahl: 217
Hersteller: BBC, ELIN, Siemens;
SGP
Baujahr(e): 1976–1995
Achsformel: Bo'Bo'
Länge über Puffer: 16.100 mm
Dienstmasse: 84 t
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Stundenleistung: 5.400 kW
Dauerleistung: 5.200 kW
Anfahrzugkraft: 327 kN
Stundenzugkraft: 215 kN
Dauerzugkraft: 203 kN
Leistungskennziffer: 64,2 kW/t
Stromsystem: 15 kV, 16 23 Hz
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: BBC-Federantrieb
Zugsicherung: INDUSI I-60 bzw. I-80; LZB (1144.255-290)

Die Reihe 1044 der ÖBB ist eine elektrische Universallokomotive. Das heißt, dass sie sowohl für den schweren Schnellzugs- als auch Güterzugsdienst, im Flachland wie auch auf Bergstrecken geeignet ist. Zur Zeit der Indienststellung war sie die stärkste vierachsige Elektrolok der Welt und bis zur Beschaffung des Taurus das Paradestück der ÖBB.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1044 120-2 im Originalanstrich am Innsbrucker Hauptbahnhof
1044 in „Schachbrett-Lackierung“ bzw. mit neuem Logo in Landeck-Zams

Der Beschaffung gingen positive Erfahrungen mit der Thyristor-Lokomotive 1043 voran. Zunächst wurden die beiden Prototypen 1044.01 und 1044.02 gebaut, von denen erstere eine Achtbrückenschaltung und letztere eine Vierbrückenschaltung hatte. Die Serienfahrzeuge folgten dem Konstruktionsprinzip der 1044.02, wobei für die Fahrmotoren ein einfacherer Wicklungsaufbau gewählt wurde. Ab 1976 wurden die Serienloks (ab Nr. 1044.03) geliefert und in Dienst gestellt.

Im Jahr 1978 traten Radreifenbrüche auf. In den Wintern 1979/80 und 1980/81 hatten die Lokomotiven mit schweren Problemen mit der Luftansaugung und eindringender Feuchtigkeit zu kämpfen. Alle diese Mängel erforderten Änderungen in der Konstruktion, die letztlich Erfolg zeigten. Bis 1987 wurden insgesamt 126 Lokomotiven (1044.01 bis 1044.126) ausgeliefert.

Von 1989 bis 1995 wurden weitere 91 Lokomotiven geliefert (1044.200 bis 1044.290), die sich von den früheren Serien durch eine geänderte Konstruktion der Drehgestelle, verbesserte Schalldämmung und geänderte Übersetzung unterschieden.

Ab 2002 wurden laufend Lokomotiven der Serie 1044.2 mit kompatibler Vielfach- und Wendezugsteuerung ausgestattet und im Zuge dieser Adaptierung zur Reihe 1144 umgezeichnet. Per August 2006 befanden sich somit 119 Loks der Reihen 1044.0 und 1044.1 sowie 91 Loks der Reihe 1144 im Stand der ÖBB.

Während die 1044.02 als Ersatzteilspender diente, wurde die Prototypenlok 1044.01 1987 zu einer Schnellfahrversuchlokomotive umgebaut und erhielt die Nummer 1044.501, sie erreichte in Tests eine Geschwindigkeit von 241,25 km/h. 2001 wurde sie ausgemustert und ist nun im Eisenbahnmuseum Strasshof zu besichtigen. Die 1044.40 wurde als „moderne Nostalgielok“ (aber weiterhin im Plandienst) weitgehend im Ursprungszustand in blutorange und mit altem ÖBB-Logo („Pflatsch“) beibehalten, allerdings im Februar 2010 zur 1144.40 umgebaut und umgezeichnet.

Seit April 2009 wird auch die erstgelieferte Serie (1044.0 und 1044.1) zur Reihe 1144 umgebaut. Neben dem Einbau der Fernsteuerung erhalten die umgebauten Lokomotiven eine GSM-R-Funkanlage, PZB 90 und neue LED-Scheinwerfer. Nach erfolgter Behebung der Probleme mit der Fernsteuerung (Wendezug-Steuerung) werden die 1144.0/.1 Leistungen der Altbau-E-Loks der Reihe 1142 übernehmen.

Die Loks sind in ganz Österreich und in Teilen Süddeutschlands anzutreffen, vereinzelt fahren sie aber auch bis ins norddeutsche Bremerhaven.

Siehe auch

Literatur

  • Klaus-J. Vetter: Das große Handbuch der Elektrolokomotiven. Sconto, München 2003. ISBN 3-7654-4066-3
  • Alexander Binder, Robert Köfler, Markus Rabanser: Die Reihe 1044 der ÖBB. EK-Verlag, Freiburg 2008. ISBN 3-88255-227-1
  • Richard Rotter, Helmut Petrovitsch: Triebfahrzeuge Österreichischer Eisenbahnen – Elektrische Lokomotiven und Triebwagen (2. Aufl.). alba, Düsseldorf, 1999, ISBN 3-87094-174-X
  • Helmut Petrovitsch: ÖBB-1044.501: Sic Transit Gloria Mundi. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2001, ISSN 1421-2811, S. 122 f.

Weblinks


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