Öffa-Wechsel

Öffa-Wechsel

Der Öffa-Wechsel oder Arbeitsbeschaffungswechsel waren ein 1932 geschaffenes Instrument der Reichsregierung der zusätzlichen Geldbeschaffung für staatliche Bauvorhaben und später für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Nach dem gleichen Muster wurden später die Mefo-Wechsel konzipiert.

1932 wurden die Öffa-Wechsel vom Kabinett Brüning II im Einvernehmen mit dem Präsidenten der Reichsbank Hans Luther geschaffen. Die Wechsel wurden von der am 1. August 1930 gegründeten Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG ausgegeben und von der Reichsbank rediskontiert. Die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG führte mit diesem Geld staatliche Bauvorhaben durch. Es handelte sich um eine Scheinfirma ohne ausreichendes Eigenkapital. Dennoch wurden die Wechsel von der Reichsbank diskontiert. Damit finanzierte die Reichsbank die staatlichen Baumaßnahmen. In der Folge der Weltwirtschaftskrise diente diese verdeckte Geldschöpfung der Ankurbelung der Wirtschaft. Die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG brachte insgesamt Öffa-Wechsel von 1,26 Milliarden Mark in Umlauf. Die Laufzeit der Wechsel lag zwischen 3 Monaten und 5 Jahren.

Ökonomisch bedeutet dies eine Ausweitung der Geldmenge. Da diese Inflation befördert, stimmte Hans Luther lediglich einem geringen Volumen zu.

Das Kabinett Schleicher beschloss eine Ausweitung der Öffa-Wechsel. Sie konnten nun außer auf die Öffa auch auf andere (meist öffentliche) öffentliche Kreditinstitute (so z.B. 1 Milliarde Mark auf die Deutsche Verkehrskreditbank) gezogen werden konnten. Hans Luther, der Gegner dieser Form der Geldschöpfung war, wurde am 16. März 1933 durch Hjalmar Schacht abgelöst. Damit war der Weg frei für eine Ausweitung dieser Form der Geldbeschaffung. Mit den Mefo-Wechseln ab 1934 wurde das Modell der Öffa-Wechsel in großem Umfang genutzt.

Literatur

  • André Bastisch: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im dritten Reich von 1933-1936, 2007, ISBN 3638686558, Seite 74, Online
  • Andreas Wirsching: Herausforderungen der parlamentarischen Demokratie: die Weimarer Republik im europäischen Vergleich, 2007, ISBN 3486583379, Seite 197-198 Online

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