Berliner Forsten

Berliner Forsten

Die Berliner Forsten sind das Landesforstamt von Berlin und befinden sich in der Dahlwitzer Landstraße in Berlin-Köpenick.

Mit einer verwalteten Fläche von ca. 29.000 Hektar Wald in Berlin und Brandenburg sind die Berliner Forsten die größte Stadtforstverwaltung Deutschlands. Die Behörde ist der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unterstellt. Zu den Ordnungsaufgaben gehören der Forstschutz und der Jagdschutz.

Die Waldgebiete werden von vier Forstämtern verwaltet:

  • Forstamt Grunewald im Südwesten mit sechs Revierförstereien; (Grunewald (Forst))
  • Forstamt Köpenick im Südosten mit neun Revierförstereien;
  • Forstamt Pankow im Nordosten mit acht Revierförstereien;
  • Forstamt Tegel im Nordwesten mit sechs Revierförstereien.

Geschichte

Nach Hermann Jansens Entwurf zum "Wettbewerb zur Bebauung Groß-Berlins", setzte sich auch die Öffentlichkeit für den Erhalt des Berliner Waldes ein. Im Jahre 1904 druckte das „Berliner Volksblatt“ eine „Protesterklärung gegen die Vernichtung des Grunewaldes“; der Deutsch-Konservative Wahlverein legte 1907 dem preußischen Abgeordnetenhaus eine Petition vor, in der verlangt wurde, dass „der ferneren Veräußerung und Vernichtung von Wäldern bei Berlin Einhalt geboten werden müsse“. Im Jahre 1911 gründeten die Stadtkreise Berlin, Charlottenburg, Schöneberg, Rixdorf, Wilmersdorf, Lichtenberg und Spandau sowie die Landkreise Teltow und Niederbarnim einen Zweckverband zum Erwerb größerer Flächen, die als Wald erhalten bleiben sollten. Nach langwierigen Verhandlungen kaufte der Zweckverband 1915 für 50 Millionen Goldmark 10.000 Hektar Wald. Damit war die Stadt Berlin zweitgrößter Waldbesitzer von Deutschlands Städten. Mit dem Kauf wurde im Dauerwaldvertrag vereinbart, dass die Flächen weder bebaut noch weiterverkauft werden durften und den Berlinern dauerhaft als Naherholungsgebiet zur Verfügung stehen.

Mit dem Ankauf der Rieselfelder in den 1870er Jahren gingen die ersten Waldflächen in den Besitz der Stadt Berlin über. Sie wurden vorerst im Rahmen der Güterverwaltung von den landwirtschaftlichen Inspektoren mitbetreut. Mit der Bildung von Groß-Berlin (1920) übernahm die Stadt den vom Zweckverband erworbenen Forst und den Waldbesitz der eingemeindeten Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke. Die Aufsicht hatte zunächst die Deputation für Güter und Forsten, später die Deputation für Forsten zuständig. Erst 1937 wurden die acht etwa gleich großen Forstämter Friedrichshagen, Köpenick, Grunewald, Düppel, Spandau, Tegel, Buch und Lanke gebildet. Nach dem Krieg unterstanden das Hauptvorstamt und die einzelnen Forstämter der Magistratsabteilung für Verkehr und Betriebe. Ab 1951 waren sie der Wirtschaftsverwaltung nachgeordnet. 1957 wurde das Hauptforstamt zum Landesforstamt. Im Jahre 1981 wurden die Berliner Forsten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz unterstellt.[1]

Anfang 2004 wurden die acht Forstämter zu vier zusammengefasst, mit 29 Revierförstereien:[2]

  • Tegel: Wie Tegel alt zuzüglich Revier Stolpe
  • Grunewald: unverändert
  • Köpenick: Verschmelzung der alten Forstämter Friedrichshagen und Treptow
  • Pankow: Verschmelzung der alten Forstämter Buch (ohne Stolpe) und Lanke

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Dettmer: Das Landesarchiv Berlin und seine Bestände, 2. Auflage, Selbstverlag des Landesarchivs Berlin, 1992, S. 172
  2. (Entwicklungsgeschichte der Berliner Wälder) Derzeitige Struktur der Berliner Forsten, Digitaler Umweltatlas Berlin, Alters- und Bestandesstruktur der Wälder, Ausgabe 2005

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