Berliner Westbahn

Berliner Westbahn
Spandauer Vorortbahn
Bahnhof Heerstraße an der Vorortbahn
Bahnhof Heerstraße an der Vorortbahn
Kursbuchstrecke (DB): 200.75, 200.9
Streckennummer: 6025
Streckenlänge: 8,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 750 V =
Legende
Hamburg und Hannover
21,4 Berlin-Spandau
20,5 Stresow
nach Jungfernheide
Charlottenburger Chaussee (geplant)
17,3 Pichelsberg
16,2 Olympiastadion Veranstaltungsbahnhof
14,9 Heerstraße
13,6 Messe Süd (Eichkamp)
von Wannsee
12,6 Westkreuz Ringbahn oben
nach Charlottenburg

Die Spandauer Vorortbahn, auch bekannt als Spandauer Vorortstrecke, Westbahn, Grunewaldbahn oder Olympiabahn, ist eine Strecke der Berliner S-Bahn. Sie führt vom Bahnhof Westkreuz an der verlängerten Stadtbahn zum Bahnhof Spandau. Der letzte Kilometer verläuft parallel zur Lehrter und Hamburger Bahn.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Strecke wurde ab 1907 am nördlichen Rand des Grunewalds für den Vorortverkehr nach Spandau und zur Erschließung der neu entstehenden Siedlung gebaut. Sie zweigte bis zur späteren Anlage der Vorortgleise nach Westkreuz in Höhe des gleichzeitig gebauten Bahnhofs Heerstraße vom Hamburger Stadtbahnanschluss ab und verläuft von dort an in einem Geländeeinschnitt direkt nach Westen. Etwa anderthalb Kilometer hinter dem Bahnhof wurde eine Station Rennbahn angelegt. Sie verfügte, wie andere Veranstaltungsbahnhöfe ihrer Zeit auch, über einen großzügig neben der Strecke angelegten Kopfbahnhof mit acht Bahnsteigkanten. Der Durchgangsbahnhof wies nochmals zwei Bahnsteigkanten auf. Von hier aus verläuft die Trasse weiter zur Station Pichelsberg, ausgestattet mit einem Kehrgleis, wo sie eine weite Kurve nach Norden macht und in Dammlage über geht. Nach weiterem Verlauf nach Norden entlang an den Murellenbergen und dem Schanzenwald trifft sie auf die Anlagen der Hamburger und Lehrter Bahn, in die sie sich westwärts einfädelt.

Geschichte

Bahnhof Stresow

Bereits 1916 sollten die Olympischen Spiele in Berlin stattfinden. Dafür wurde die neben der Strecke befindliche Rennbahn Grunewald (daher die Station) umgebaut, das Deutsche Stadion entstand. In Folge des Ersten Weltkriegs kam es nicht soweit, Stadion und Station blieben dennoch erhalten.

Bei der Verlegung des Hamburger Stadtbahnanschlusses 1928 nach Südwesten, um Platz für das neue Messegelände zu schaffen, erfolgte die Trennung der Gleisanlagen in Fern- und Vorortverkehr auch zwischen Heerstraße und der Stadtbahn. Zusätzlich entstand am Kreuzungspunkt von Wetzlarer, Spandauer Vorort- und Ringbahn der Bahnhof Ausstellung. Außerdem wurde der an der Wetzlarer befindliche Bahnhof Eichkamp geschlossen und an der Spandauer Vorortbahn neu eröffnet. Einige Wochen bevor die Umbauaktion abgeschlossen wurde, fuhr man hier bereits elektrisch bis nach Spandau.

1936 bekam Berlin schließlich seine Spiele. Das Grunewaldstadion wurde abgerissen, an seiner Stelle steht heute noch das Olympiastadion. Die Gleisanlagen wurden zwar nicht erweitert, dafür aber die Zugangsbauten im Stil des Reichssportfeldes ergänzt. Lediglich das Bahnhofsvorfeld wurde ausgeweitet, die Zugangsgleise wurden bereits in Höhe des Bahnhofs Heerstraße ausgefädelt. Von 1935 bis 1960 führte der Bahnhof Olympiastadion den Namen Reichssportfeld, davor seit 1930 Stadion – Rennbahn Grunewald.

Der Krieg hatte keine großen Auswirkungen auf die Strecke, der Regelbetrieb konnte schnell wieder hergestellt werden, dennoch erreichten die Fahrgastzahlen nicht mehr das Niveau von früher. Der S-Bahnboykott der West-Berliner hatte auch hier seine Auswirkungen gezeigt. Wie für die meisten Strecken des West-Berliner S-Bahnnetzes kam das Aus mit dem Reichsbahnerstreik am 17. September 1980. Es dauerte von hier an fast 18 Jahre, bis ein Zug die Strecke wieder passierte. Am 16. Januar 1998 wurde zunächst von Westkreuz bis Pichelsberg gefahren, am 30. Dezember desselben Jahres hieß der Endbahnhof Spandau.

Wiedereröffnung der Strecke Westkreuz–Pichelsberg am 16. Januar 1998 mit dem damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen

Im Jahr 2002 wurde als bisher letzte Maßnahme auf der Strecke der Bahnhof Eichkamp in Messe Süd (Eichkamp) umbenannt. Die Umbenennung, die auch den an der Ringbahn gelegenen Bahnhof Witzleben (heute Messe Nord/ICC) betraf, sollte einen stärkeren Bezug zum Messegelände herstellen, stieß aber auf Protest der Bewohner der Siedlung Eichkamp. Die beiden Bahnhöfe sind bei Ausstellungen wie der Grünen Woche und der IFA stark genutzt. Die Kosten der Umbenennung trug die Berliner Messegesellschaft.

Literatur

  • Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs. GVE, Berlin 22004. ISBN 3-89218-073-3

Weblinks


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