- Bernwardskreuz
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Das Bernwardskreuz im Dommuseum Hildesheim ist ein 48 cm hohes[1] romanisches Prunkkreuz in der Grundform eines Lateinischen Kreuzes. Die Kreuzarme enden in überstehenden Rechtecken. Es ist in Gold gefasst und reich mit Edelsteinen, Perlen und Kristallen besetzt.
Benannt ist das Kreuz nach dem hl. Bernward, Bischof von Hildesheim 993–1022. Nach der Überlieferung hatte er von Otto III. Partikeln des Kreuzes Christi als Geschenk erhalten und dafür in den Domwerkstätten ein kostbares Reliquiar anfertigen lassen. Dieses kann jedoch allenfalls eine Ur- oder Vorform des Bernwardskreuzes sein, das in seiner heutigen Gestalt um 1130/40 entstanden sein dürfte[2]. In der Ikonographie ist es Bernwards Heiligenattribut.
Das Bernwardskreuz entstand als Ostensorium für die Kreuzpartikeln, die kostbarsten aller in Hildesheim verehrten Reliquien; sie sind unter dem zentralen großen Bergkristall kreuzförmig angeordnet. Sein ursprünglicher Platz war auf dem Kreuzaltar am östlichen Ende des Langschiffs von St. Michael. Dahinter stand die Christussäule, davor eine bronzebeschlagene Säule, deren Rumpf aus griechischem Marmor heute in der Magdalenenkirche steht[3].
Seit dem 14. Jahrhundert ist das Kreuz im Amtssiegel des Michaelsklosters nachweisbar[4]. Nach der Aufhebung des Klosters kam es in die Magdalenenkirche, im 20. Jahrhundert dann in den Domschatz.
Gleiche und ähnliche Kreuze werden oft ebenfalls Bernwardskreuz genannt. Das Kreuz wird als ein Ursprung des Krückenkreuzes genannt[5].
Literatur
- Bernhard Gallistl: Bischof Bernwards Stiftung St. Michael in Hildesheim: Liturgie und Legende, In: concilium medii aevi 14, 2011, S. 239–287 (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ Martina Pippal: Vortragekreuz, sog. Bernwardkreuz, in: Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen Bd. 2, Hildesheim 1993, S. 588 (dort ausführliche Beschreibung und Analyse)
- ↑ Victor H. Elbern, Dom und Domschatz in Hildesheim, Königstein 1979, S. 70
- ↑ so u.a. Bernhard Gallistl: Der Dom zu Hildesheim und sein Weltkulturerbe, Bernwardstür und Christussäule, Hildesheim 2000, S. 30-31
- ↑ Brockhaus’ Konversationslexikon, Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896
- ↑ Lexikon der Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1984
Weblinks
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