Bertha-von-Suttner-Platz (Bonn)

Bertha-von-Suttner-Platz (Bonn)
Der Bertha-von-Suttner Platz in Bonn im Mai 2008

Der Bertha-von-Suttner-Platz ist einer der zentralen Plätze Bonns. Im Norden von Bonn-Zentrum an der linksrheinischen Seite der Kennedybrücke gelegen ist er wichtige Durchgangsstrecke für den Autoverkehr, Straßenbahnen und Busse. Außerdem gehört der Platz, direkt an die Fußgängerzone angrenzend, auch selbst noch zum stark frequentierten Teil der Innenstadt mit zahlreichen Geschäften und Einrichtungen. Der Platz wurde nach der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner benannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Bertha-von-Suttner-Platz ist eine etwa 180 m lange und 40 bis 50 Meter breite Aufweitung der zur Kennedybrücke führenden Straße. Westlich heißt diese Oxfordstraße nach der Bonner Partnerstadt Oxford, der östliche Teil direkt vor der Brücke heißt Berliner Freiheit. Am Westende führt die Kölnstraße nach Norden und die Bonngasse nach Süden in die Fußgängerzone. Etwa in der Platzmitte geht auch die Wenzelgasse ab, beide führen zum nahen Marktplatz. Das Ostende des Platzes bildet eine große Kreuzung mit Sandkaule nach Norden und Belderberg nach Süden.

Verkehr

Weihnachtsgeschenke für Verkehrspolizisten am Bertha-von-Suttner-Platz, 24. Dezember 1965

Der Bertha-von-Suttner-Platz ist Teil der B 56 und heute in Westrichtung zwei-, in Ostrichtung zwei- bis dreispurig geführt. Bei Sandkaule/Belderberg wird die L 300/B 9 gekreuzt. Die Ostrichtung ist Teil des sogenannten City-Rings von Einbahnstraßen rund um die Fußgängerzone.

Die Gleise der Stadtbahn Bonn verlaufen zwischen Stadthaus und Kennedybrücke in der Mitte des Bertha-von-Suttner-Platzes. Westlich liegt ein Hochbahnsteig, an dem die Linien 66 und 67 (Siegburger Bahn) halten, östlich ein Flachbahnsteig für die Linien 62 und 65. An beiden Platzseiten sowie ein kurzes Stück die Sandkaule bzw. den Belderberg hinauf halten zahlreiche Buslinien. Täglich wird der ÖPNV am Bertha-von-Suttner-Platz von etwa 20.000 Fahrgästen genutzt.[1]

Bebauung

Auf beiden Seiten des Platzes befindet sich 5- bis 10-stöckige Bebauung aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die oberen Stockwerke werden teils als Wohnungen genutzt, der Rest als Verkaufs-, Gastronomie- und Büroflächen. Auf der Nordseite befindet sich das Kino Woki.

Geschichte

Ansichtskarte der ehemaligen Brückenstraße in Bonn (um 1910)

Im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bonn hatte es auf Höhe des heutigen Suttner-Platzes keine durchgehende Straße in Ost-West-Richtung gegeben. Östlich der in etwa der heutigen Oxfordstraße entsprechenden Maargasse gab es stattdessen einige Bebauung und kleinere Nord-Süd-Straßen. Ab 1710 strebte Kurfürst Joseph Clemens den Bau einer Ost-West-Straße unter dem Namen Rijselstraße (Rijsel – heute Lille) an, realisiert wurde nur ein kleinerer Teil, bald Vierecksplatz nach einem der Bauherren genannt. Im späten 19. Jahrhundert befanden sich hier dann die zweite Beethovenhalle und mehrere Schulen. Nachdem 1898 die erste Bonner Rheinbrücke fertiggestellt war, erfüllte der Vierecksplatz als Brückenstraße in etwa die gleichen Aufgaben wie heute der Bertha-von-Suttner-Platz, befand sich aber etwas weiter südlich, auf Höhe der heutigen Friedrichstraße.[2]

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet um die Brückenstraße zusammen mit den Rheinvierteln fast vollständig durch alliierte Bombardierung zerstört, die Brücke von deutschen Truppen gesprengt. Von 1946 bis 1950 wurde dann die verbliebene Bebauung abgerissen und der heutige Straßenverlauf angelegt.

1964 wurde mit Eröffnung der Reuterstraße der zuvor sehr starke Verkehr über Sandkaule/Belderberg deutlich gesenkt. Von 2005 bis 2007 erfolgte für etwa 7 Millionen Euro der bislang letzte größere Umbau des Platzes, dabei wurden die Bahnsteige höher gelegt und die Gehwege deutlich verbreitert.[1]

Einzelnachweise

  1. a b General-Anzeiger Bonn: „Im Test: Neuer Bertha-von-Suttner-Platz unter Lupe“
  2. Thomas Baum - VSU: „Der Bertha-von-Suttner-Platz“
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