Alte Rheinbrücke (Bonn)

Alte Rheinbrücke (Bonn)
Stich der alten Rheinbrücke in Bonn, um 1900
Rheinbrücke, ca. 1908
Die alte Rheinbrücke um 1900
Ansichtskarte der ehemaligen Brückenstraße in Bonn (um 1910)
Gierponte Bonn-Vilich 1676

Als Alte Rheinbrücke wird die erste Bonner Rheinbrücke bezeichnet, die von 1898 bis 1945 bestand und die Stadt Bonn mit der Gemeinde Vilich verband. Auf den Pfeilern des zerstörten Bauwerks wurde 1948/49 eine neue Rheinbrücke errichtet, die 1963 den Namen Kennedybrücke erhielt.

Geschichte

Bereits im 17. Jahrhundert bestand in diesem Bereich eine regelmäßige Fährverbindung in Form einer Gierseilfähre (Gierponte). Die damalige Stadt Bonn plante seit 1889 eine Brücke zum rechten Rheinufer zu bauen. Das ständig wachsende Verkehrsaufkommen zwischen beiden Flussufern konnte durch den bestehenden Fährverkehr nicht mehr bewältigt werden. Hinzu kamen noch Behinderungen durch Hoch- und Niedrigwasser, Nebel, Eisgang und Dunkelheit.

1894 nahmen die Bonner dann mit der Gemeinde Vilich (Beuel) Gespräche über den Bau einer Rheinbrücke auf. Bis zur Einweihung der ersten Rheinbrücke an dieser Stelle musste zunächst noch ein Rechtsstreit mit der Fähraktiengesellschaft (Gemeinschaft der sog. Fährbeerbten), die in diesem Rheinabschnitt die Fährrechte besaß, beigelegt werden. Am 13. Mai 1896 konnte sich die Stadt Bonn mit den Fährbeerbten auf eine Abfindung von 190.000 Mark und einer Entschädigung von weiteren 30.000 Mark einigen.

Aufgrund von Streitigkeiten zwischen den beiden Orten der linken und rechten Rheinseite über den genauen Standort der künftigen Brücke wurde nach Fertigstellung der Brücke an einem Brückenpfeiler eine Steinskulptur, das bekannte Brückenmännchen, befestigt.

Nach einigen Schwierigkeiten mit der Finanzierung des Bauvorhabens wurde im Juli 1895 ein Wettbewerb für den Brückenbau ausgeschrieben. Den mit 8.000 Mark dotierten 1. Preis und damit auch den Auftrag, die Brücke zu bauen, erhielt die Gutehoffnungshütte in Oberhausen mit der Firma R. Schneider in Berlin und dem Architekten Bruno Möhring.

Im April 1896 begannen die Gründungsarbeiten und nach 33 Monaten Bauzeit konnte die Brücke am 17. Dezember 1898 für den Verkehr freigegeben werden.

Mit einer Spannweite von 187,92 Metern für den Hauptbogen und einer Gesamtlänge von 432 Metern war sie zur damaligen Zeit die größte Bogenbrücke der Welt und durch ihre Lage vor dem malerischen Siebengebirge wohl auch eine der schönsten Rheinbrücken überhaupt.

Die Finanzierung der Kosten von vier Millionen Mark geschah im Wege einer öffentlichen Anleihe, weshalb von Beginn an alle Passanten einen Brückenzoll von zwei Pfennig entrichten mussten. Dieser entfiel zunächst 1927 für Kraftfahrzeuge und dann 1938 für alle anderen Benutzer.

Ab dem 21. Mai 1902 fuhr die erste elektrische Straßenbahn der Stadt von der damaligen Brückenstraße aus über die Brücke und verband die Bahnhöfe auf beiden Seiten des Rheins miteinander.

In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt die Brücke den Namen „Klaus-Clemens-Brücke“ (nach dem Bonner SA-Mann Klaus Clemens).

Am 8. März 1945, zwei Monate vor dem Ende des 2. Weltkriegs, wurde die „Alte Rheinbrücke“ gegen 20.20 Uhr auf den Befehl des deutschen Militärs gesprengt. Die deutschen Truppen hatten sich vor den heranrückenden alliierten Kampfverbänden über den Rhein zurückgezogen.

Ab August 1945 befasste sich der Bonner Bauausschuss mit dem Bau einer neuen Brücke, die dann auf den fast unversehrten Strom- und Landpfeilern der alten Rheinbrücke auch errichtet wurde.

Am 12. November 1949 wurde die neue Rheinbrücke eröffnet, die, wenige Tage nach der Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy, am 2. Dezember 1963 den Namen Kennedybrücke erhielt.

Weblinks

 Commons: Alte Rheinbrücke (Bonn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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