- Siegburger Bahn
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Siegburger Bahn Karte der Siegburger BahnKursbuchstrecke (DB): 467[1] Streckenlänge: 11,3 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Zweigleisigkeit: durchgehend Stromsystem: 1000 V = (1911–1961)
600 V = (1961–1974)
750 V = (ab 1974)[2]Eröffnung: 5. September 1911[2] Stationen: 15 Fahrzeit: 25 Minuten Stammstrecke 16 63 66 620,0 Bonn Hauptbahnhof 18 Rheinuferbahn 16 63, Vorgebirgsbahn 18 Stadtbahntunnel Bonn von Hbf/Dottendorf 61 62 620,7 Stadthaus 620,8 Landgericht 620,9 nach Auerberg 61 621,2 Bertha-von-Suttner-Platz/Beethovenhaus 621,8 Kennedybrücke Konrad-Adenauer-Platz (alt) 622,3 622,4 Konrad-Adenauer-Platz Siebengebirgsbahn nach Oberkassel 62 623,4 Adelheidisstraße 623,9 Vilich 624,2 Rechte Rheinstrecke 624,8 A 59 625,2 Vilich-Müldorf 626,1 Hangelar West 626,7 Hangelar Mitte 627,2 Hangelar Ost 628,2 Sankt Augustin Ort 628,9 Sankt Augustin Kloster 629,2 Sankt Augustin Markt 630,1 Sankt Augustin-Mülldorf 630,5 A 560 630,8 Sieg (alte Trasse bis 2000) Siegburg-Zange 631,2 Bahnhofstunnel Siegburg 631,3 Siegburg Bahnhof 66 Siegstrecke & SFS von Frankfurt Siegburg Bahnhof (am Bahnhofsvorplatz) Die Siegburger Bahn ist der Streckenabschnitt der Bonner Stadtbahn vom Bonner Hauptbahnhof nach Siegburg zum Bahnhof Siegburg/Bonn. Die Linie 66 verkehrt werktags im 10-Minuten-Takt, abends und an Wochenenden viertelstündlich, die Fahrzeit von Bonn Hbf bis zum Bahnhof Siegburg/Bonn beträgt 25 Minuten.
Die Siegburger Bahn gehört den Elektrischen Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises (SSB), wird aber von der SWB Bus und Bahn, einer Tochter der Bonner Stadtwerke, betrieben.
Geschichte
Die Strecke geht zurück auf die 1911 eröffnete Kleinbahn Bonn–Siegburg, die 1960 zur Straßenbahn umkonzessioniert wurde, um Kosten zu sparen. Die ursprünglich zwischen Vilich und Siegburg eingleisige Strecke wurde 1953 bis Hangelar zweigleisig ausgebaut. Das zweite Gleis wurde 1967 bis Sankt Augustin-Mülldorf und 1980 über die neue Siegbrücke verlängert. In Bonn endete die Strecke lange Zeit auf der Rampe der Rheinbrücke, ab 1952 am Bertha-von-Suttner-Platz. Während des Stadtbahnbaus wurde ab 1975 in der Haltestelle Stadthaus gewendet. Seit 1979 wird die Strecke als Stadtbahnlinie S in den Stammstreckentunnel und weiter bis Rheinaue geführt. In Siegburg wurde die Strecke ab 1998 komplett umgebaut: Die nun vollständig zweigleisige Strecke endet seit 2000 im Untergeschoss des neugebauten Bahnhofs an der Ende 2002 eröffneten ICE-Strecke Köln–Frankfurt. Die Haltestelle Siegburg-Zange entfiel bei diesen Veränderungen. Durch die Anbindung an den Bahnhof hat die Strecke einen deutlichen Bedeutungszuwachs erfahren, da sie nun insbesondere die rechtsrheinischen Stadtteile Bonns mit seinem zweiten Fernbahnhof verbindet. Wegen der höheren Frequentierung wurden Taktverdichtungen vorgenommen, die mit einem Ausbau des gesamten Streckenabschnitts einhergehen. Im Rahmen des Gesamtprojektes Umbau und Beschleunigung der Linie 66 zwischen Bonn Hauptbahnhof und Siegburg Bahnhof wurden die Fahrleitungsmasten teilweise erneuert und die Haltestellen barrierefrei umgebaut, bis auf die Haltestellen Stadthaus, Sankt Augustin Markt und Vilich entsprechen bereits alle diesen Vorgaben. Auf der Kennedybrücke erhielt die Stadtbahn im Zuge der Sanierung und Verbreiterung Ende August 2010 eine eigene Fahrspur, um sie vom Autoverkehr unabhängig zu machen.
Streckenverlauf
Von den Innengleisen des Hauptbahnhofs verläuft die Strecke ca. 800 m unterirdisch zum Alten Friedhof, bevor sie mit einer Rampe am Stadthaus an die Oberfläche tritt. Direkt hinter der Haltestelle trifft sie auf die Straßenbahnstrecke aus der Thomas-Mann-Straße. Wenige Meter weiter ist die Straßenbahnstrecke aus der Wilhelmstraße durch ein Gleisdreieck angeschlossen. Auf einer ÖPNV-Spur folgt die Strecke der Oxfordstraße, über den Bertha-von-Suttner-Platz und die Berliner Freiheit, bevor sie auf der Kennedybrücke den Rhein überquert. Am Konrad-Adenauer-Platz zweigt die Straßenbahn-Strecke zum Beueler Bahnhof ab, die Siegburger Bahn folgt der Sankt Augustiner Straße (B 56) weiterhin auf einen eigenen Gleiskörper, den sie mit Ausnahme einer etwa 200 Meter langen Engstelle zwischen Combahnstraße und Kreuzstraße bis zum Ende beibehält. Hinter der Haltestelle Adelheidisstraße wechselt die Strecke aus der Straßenmitte in Seitenlage. Im weiteren Verlauf bleibt die Strecke weitgehend parallel zur Bundesstraße. Die rechte Rheinstrecke und die Bundesautobahn 59 werden mit Brücken überquert, die jeweils nur wenige Meter von denen der Bundesstraße entfernt sind. Nach der Haltestelle Sankt Augustin Mülldorf steigt die Strecke auf einen Damm, bevor sie die Bundesautobahn 560 und die Sieg überquert. Hinter der Siegbrücke windet sich die Strecke in mehreren Kurven durch den Siegburger Ortsteil Zange, bevor sie im Tiefgeschoss des Bahnhofs endet.
Stationen
Stadthaus
Die Haltestelle Stadthaus liegt am Fuß des 1978 eingeweihten neuen Stadthauses und wurde zeitgleich mit diesem gebaut. Der Zugang am westlichen Ende überquert die Gleise und die Straße „Am Alten Friedhof“ mit einer Brücke, die in der Zwischenebene des Stadthauses endet, auf der sich der Haupteingang und das Bürgeramt befinden. Die Haltestelle selbst ist schlicht gestaltet, der Flachbahnsteig ist durch Sichtbetonwände von der Fahrbahn getrennt.
Wenige Meter östlich der Haltestelle befand sich zwischen der Einmündung der Dottendorfer und der Auerberger Strecke bis in die 1990er-Jahre die Haltestelle Landgericht, die nur von Straßenbahnen bedient wurde. Da haltende Straßenbahnen regelmäßig für Wartezeiten und verpasste Ampelphasen auf der Stadtbahnstrecke sorgten, wurde die Haltestelle aufgegeben und durch die Straßenbahnhaltestelle Stadthaus ersetzt, die sich in der Thomas-Mann-Straße befindet und von der gleichnamigen Stadtbahnhaltestelle etwa ebensoweit entfernt ist wie die alte Haltestelle Landgericht. Frühestens ab 2011[3] soll die Stadtbahn-Station mit einem Hochbahnsteig ausgestattet und barrierefrei umgebaut werden.
Bertha-von-Suttner-Platz/Beethovenhaus
Der Bertha-von-Suttner-Platz ist als Kreuzung der Bundesstraßen Bundesstraße 9 und Bundesstraße 56 am Ende der Rampe zur Kennedybrücke einer der wichtigsten Verkehrsknoten in Bonn. Von 1952 bis in die Siebziger Jahre war er westlicher Endpunkt der Siegburger Bahn. Die Haltestelle wird täglich von rund 20.000 Fahrgästen frequentiert, neben den vier Bahnlinien halten dort auch 14 Buslinien.
Von Oktober 2005 bis September 2006 wurde die Haltestelle einschließlich der Bushaltestellen komplett umgebaut, dabei wurden die Gleise auseinandergezogen und zwei hintereinander liegende Mittelbahnsteige errichtet: ein 90 Zentimeter hoher Bahnsteig für Stadtbahnwagen und ein Flachbahnsteig für Niederflurstraßenbahnen. Ersterer wird seit dem 22. September angefahren. Des Weiteren erhielt die Haltestelle ein neues, 100 m langes Glasdach. Im Juli 2006 wurde mit dem Ausbau des kompletten Platzes inklusive Straßen- und Leitungsbau begonnen, der Ende 2007 zur Vollendung kam. Der Umbau ist Teil des Gesamprojektes, das die Linie 66 zwischen Bonn und Siegburg beschleunigen soll.
Konrad-Adenauer-Platz
Der Konrad-Adenauer-Platz bildet das Beueler Ende der Kennedybrücke. Die Haltestelle befand sich lange Jahre vor der Verzweigung der Siegburger- und der Siebengebirgsbahn. Wegen der beengten Platzverhältnisse und der unterschiedlichen Fahrzeuge auf den beiden Strecken war ein barrierefreier Ausbau lange Zeit nicht möglich. Im Januar 2004 wurde die bisherige Haltestelle aufgegeben und durch zwei wenig entfernte neue Haltestellen in der Sankt Augustiner Straße und der Friedrich-Breuer-Straße ersetzt. Beide neuen Haltestellen sind als Mittelbahnsteige ausgeführt – erstere als Hoch-, letztere als Flachbahnsteig. Der Ausbau wurde im Rahmen des Gesamtprojektes zur Beschleunigung der Linie 66 zwischen Bonn und Siegburg vorgenommen.
Adelheidisstraße
Die Haltestelle Adelheidisstraße liegt auf Höhe des Beueler Friedhofs in der Sankt Augustiner Straße am Übergang der straßenbündigen Strecke auf den eigenen Gleiskörper nördlich der B 56. Lange Zeit hielt die Stadtbahn in beiden Fahrtrichtungen jeweils vor der Kreuzung in der Straßenmitte. Der Verkehr auf der äußeren Fahrspur wurde mit gesonderten Ampeln angehalten, während die Fahrgäste über Klappstufen und Schiebetritte ein- und ausstiegen. Ein barrierefreier Ausbau erschien wegen der Platzverhältnisse zu schwierig.
Schließlich wurde die Trasse der Sankt Augustiner Straße 2005 stadtauswärts der Kreuzung mit Stützwänden aufgeweitert, um Platz für einen Hochbahnsteig in Mittellage zu schaffen, der ähnlich zu dem am Konrad-Adenauer-Platz gestaltet wurde. Gleichzeitig erhielt die Siegburger Bahn ab der Kreuzung Niederkasseler Straße einen eigenen Bahnkörper in Straßenmitte. Die Ausfädelung aus der B 56 wurde zusätzlich durch eine Schranke gesichert.
Vilich
Die Haltestelle Vilich liegt an der Kreuzung der Strecke mit der Gartenstraße und gehört zu den bereits 1911 bei der Eröffnung vorhandenen Haltepunkten. Die Haltestelle ist mit Flachbahnsteigen und Wetterschutz aus Blech sehr einfach ausgestattet, da der derzeitige Standort in mittlerer Zukunft aufgegeben werden und die Haltestelle 200 Meter weiter stadtauswärts verlegt werden soll. Die Haltestelle ist mit dem angrenzenden Parkplatz für Park&Ride ausgewiesen.
Vilich-Müldorf
Die Haltestelle Vilich-Müldorf gehört ebenfalls zu den Halten, die bereits bei der Streckeneröffnung vorhanden waren, wovon auch das noch heute erhaltene Bahnhofsgebäude zeugt. In der zweiten Hälfte der Neunziger Jahre wurden stadtauswärts des Empfangsgebäudes neue Hochbahnsteige errichtet.
Hangelar West
Die Haltestelle Hangelar West wurde um 1960 am westlichen Ortsrand von Hangelar eingerichtet.
Hangelar Mitte
Die Haltestelle Hangelar Mitte besteht als Bahnhof Hangelar seit Eröffnung der Siegburger Bahn. Der Bahnhof war für den Betriebsablauf von erheblicher Bedeutung, weshalb er mit erfahrenem Personal besetzt wurde, für das ein Bahnhofsgebäude errichtet wurde, das groß genug war, um zwei Wohnungen aufzunehmen.
Hangelar Ost
Die Haltestelle Hangelar Ost wurde 1967 im Zuge des zweigleisigen Ausbaus am östlichen Ortsrand von Hangelar in der Nähe des Flugplatzes eingerichtet.
Sankt Augustin-Ort
Die Haltestelle Sankt Augustin-Ort wurde um 1960 unter dem Namen Altersheim eingerichtet und Ende der 90er-Jahre umbenannt, später wurde der Aufbau von zwei versetzten flachen Bahnsteigen zu nebeneinanderliegenden Hochbahnsteigen verändert. Sie verfügt über einen beschrankten Bahnübergang, Fahrradboxen und eine Bushaltestelle.
Sankt Augustin Kloster
Die heutige Haltestelle Sankt Augustin Kloster bestand unter dem Namen Niederpleis-Menden bereits bei der Eröffnung der Siegburger Bahn, sie lag damals an einer kleinen Ortschaft, die aus einem Gasthaus und ein paar wenigen Wohnhäusern bestand, aus der sich der heutige Stadtteil Sankt Augustin-Ort entwickelte. Später wurde sie nach dem Missionshaus St. Augustin der Steyler Missionare in St. Augustin umbenannt. Ihren heutigen Namen erhielt sie nach der Gründung der Stadt Sankt Augustin, um eine Unterscheidung von den anderen Haltestellen in Stadtgebiet zu ermöglichen.
Sankt Augustin Markt
Der Bahnhof Sankt Augustin Markt entstand um 1960 unter dem Namen Siegburg-Mülldorf West. Nachdem die Gemeinde Siegburg-Mülldorf durch die Gemeindereform Teil der neugegründeten Gemeinde Sankt Augustin wurde, benannte man die Haltestelle nach dem HUMA-Einkaufszentrum. Der von diesem abseitig gelegene Bahnsteig ist durch eine Fußgängerbrücke mit Radfahrerrampe mit ihm verbunden. Aufgrund der Parkplätze des Zentrums ist der Bahnhof für Park&Ride ausgewiesen.
Sankt Augustin-Mülldorf
Die Haltestelle Sankt Augustin-Mülldorf gehört zum ursprünglichen Bestand der Siegburger Bahn, hieß ursprünglich allerdings Siegburg-Mülldorf. Die Haltestelle wurde im August 1992 barrierefrei mit Hochbahnsteigen ausgestattet. Einige Technikräume wurden dabei in die Gestaltung einbezogen und erhielten optische Verlängerungen der Dachkonstruktion. Die zur Haltestelle gerichteten Wände wurden künstlerisch von Roger Suchy gestaltet, was sie lange Jahre vor Vandalismus bewahrte.
Siegburg Bahnhof
Die Haltestelle Siegburg Bahnhof liegt seit 2000 im Tiefgeschoss des neugebauten Bahnhof Siegburg/Bonn. Von den Stadtbahnbahnsteigen bestehen direkte Zugänge zu allen anderen Bahnsteigen.
Bautätigkeit
In Beuel wurde Mitte der 2000er-Jahre die Fahrleitung modernisiert. Die noch aus der Straßenbahnzeit stammende Einfachfahrleitung auf der Kennedybrücke und der Sankt Augustiner Straße war dem Stadtbahnbetrieb kaum gewachsen und verhinderte Taktverdichtungen und Fahrzeitverkürzungen. Nach dem Umbau der Haltestelle Bertha-von-Suttner-Platz wurde ein Teil der Gleise und Weichen zwischen selbiger Haltestelle und der Haltestelle Stadthaus ausgetauscht.
Ausbaupläne
Die Haltestelle Vilich soll beim Bau der S-Bahn S13 auf die Brücke über der rechten Rheinstrecke verlegt werden und dort mit dem neuen S-Bahn-Haltepunkt einen Turmbahnhof bilden. Insbesondere die Verbindung aus der Bonner Innenstadt und dem Bundesviertel zum Flughafen Köln/Bonn würde durch diese Verknüpfung deutlich beschleunigt. Von der Stadt Bonn ist geplant, die S13 als Regio-Stadtbahn über die Adenauerbrücke über die Stadtbahngleise zum Bonner Hauptbahnhof weiterzuführen. Erklärtes Ziel ist eine Direktverbindung zum Flughafen Köln/Bonn. Gleichzeitig soll die Haltestelle Vilich barrierefrei gebaut werden. Angestrebter Baubeginn für die S-Bahn-Linie ist im Falle ihrer Verwirklichung derzeit (Stand: Oktober 2009) Ende 2012. Neben der Haltestelle Vilich ist auf der Strecke zwischen dem Siegburger Bahnhof und dem Bonner Hauptbahnhof die Haltestelle Stadthaus die letzte nicht barrierefreie Haltestelle. Diese soll frühestens ab Herbst 2011 umgebaut werden.[3]
Literatur
- Hans-Georg Nolden: Die Straßenbahn Bonn–Siegburg. Rheinlandia Verlag, Siegburg 1995, ISBN 3-925551-99-9.
Weblinks
Commons: Siegburger Bahn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Website der SWB Bus und Bahn
- Nahverkehrsplan Bonn 2003–2007 (PDF-Datei; 337 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Kursbuch der Deutschen Bahn
- ↑ a b Dieter Höltge: Bergisches und Siegerland von Wuppertal bis Bonn. In: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. 5, EK-Verlag, Freiburg 1996, ISBN 3-88255-333-2, S. 301.
- ↑ a b General-Anzeiger am 9. April 2009
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