Bieselheide

Bieselheide

Die Bieselheide ist ein Waldgebiet, das sich im Norden von Berlin zwischen den Brandenburgischen Orten Bergfelde und Glienicke/Nordbahn erstreckt. Die Ostgrenze bildet das Bieselfließ, die Westgrenze entspricht etwa dem Verlauf der heutigen Nordbahn.

Name

Der Name Biesel (=kleine Biese) ist vermutlich ähnlich wie die Stadt Biesenthal vom altmärkischen Flüsschen Biese übertragen worden, das sich wiederum vom germanischen Wort *bisa für „Wisent“ ableiten lässt.

Geografie

Aktuelle Kartenskizze der Bieselheide

Die Bieselheide besteht vorwiegend aus Sandboden, der nahe dem Bieselfließ durch Niedermoor abgelöst wird. Der höchste Punkt mit 62,8 m über NN befindet sich in den Loreleibergen, der niedrigste nahe der Mündung des Bieselfließes unter 40 m über NN. Die Bieselheide bedeckte ursprünglich etwa 600 ha, wovon heute noch die Hälfte als Wald existiert. Auf aktuellen Landkarten werden aber nur noch die etwa 100 ha des Brandenburgischen Teils als Bieselheide bezeichnet. Das Bieselfließ, ursprünglich durch Sickerwasser aus dem Gebiet der Hohen Neuendorfer Rotpfuhle gespeist und den Bergfelder Herthasee durchfließend, mündet bei Glienicke als Kindelfließ in das Tegeler Fließ. Rotpfuhle und Hertasee sind aber inzwischen ausgetrocknet, und das Bieselfließ nimmt nur noch Oberflächenwasser auf.

Geschichte

Hubertussee in der Berliner Bieselheide

Das Bieselfließ stellte ursprünglich die Grenze zwischen den Gutsbezirken Stolpe und Schönfließ dar. Der einzige bedeutende Weg durch den Wald war der Verbindungsweg zwischen beiden Dörfern. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde ein wenig ergiebiges Tonvorkommen abgebaut, wofür eine Ziegelei nahe dem Forsthaus Bieselhaus gebaut wurde. Vermutlich ist der heutige Hubertussee ein Ergebnis des Tonabbaus.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der westliche Teil der Bieselheide an eine Siedlungsgesellschaft verkauft. Dort entstand die Gartenstadt Frohnau. Von Süden und Osten her breiteten sich Glienicke und Schönfließ in den Wald aus. Nach der Bildung von Groß-Berlin 1920 wurde der Name Bieselheide zunehmend nur noch für den zu Brandenburg gehörenden Ostteil verwendet. Zwischen 1961 und 1990 war die Bieselheide wegen der Nähe zu West-Berlin Grenzgebiet und der allgemeinen Zutritt verwehrt.

Ehemaliger Grenzstreifen in der Bieselheide 2008

Ein kurzes Stück des Bieselfließes war mit der Grenzlinie identisch und musste – wie auch ein grenznaher Streifen Wald – dem Ausbau der Sperranlagen weichen.

Nach 1990 errichtete Schönfließ auf einem ehemaligen Kasernengelände des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Süden der Bieselheide den Wohnpark „Frohe Aue“, der die Einwohnerzahl des Dorfes um 1600 erhöhte. Die Bieselheide ist heute Naherholungsgebiet und kann auf Waldwegen oder entlang des alten Grenzstreifens durchquert werden.

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