- Blowback
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Als Blowback (engl. „Rückstoß“) wird in der Fachsprache der Geheimdienste der unbeabsichtigte Effekt bezeichnet, bei dem inoffizielle außenpolitische Aktivitäten oder verdeckte Operationen später negativ auf deren Ursprungsland zurückfallen. Dies kann in Form ungünstiger außenpolitischer Entwicklungen oder gar terroristischer Angriffe geschehen. Erstmals verwendet wurde der Begriff 1953 im Zuge der Operation Ajax, bei der die CIA den Sturz des iranischen Premierministers herbeiführte; vermehrt taucht er seit den 1980er-Jahren und im engen Zusammenhang mit der Reagan-Doktrin auf.
- Eines der bekanntesten Beispiele ist die Ausbildung und Förderung von Osama bin Laden durch die CIA während des Afghanistan-Kriegs in den 1980er-Jahren. Der von bin Laden geführten Gruppierung Al-Qaida werden unter anderem die Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu Last gelegt. Da der überwiegende Teil der US-amerikanischen Öffentlichkeit von der vorherigen Zusammenarbeit ihrer Regierung mit bin Laden kaum etwas wusste, waren die Attentate für die meisten Bürger nicht nur überraschend, sondern schienen auch in keinem Zusammenhang mit der Politik ihres Landes zu stehen.
- Auch der von Präsident Jimmy Carter tolerierte Sturz der Regierung von Schah Mohammad Reza Pahlavi im Iran trug mit zu einem Blowback bei. Nach der Revolution von 1979 erklärte Revolutionsführer Ruhollah Chomeini die USA zum „Großen Satan“. Die Feindschaft zwischen der iranischen Führung und den USA dauert bis heute an und stellt ein geostrategisches Problem dar.
Der Ausdruck wurde einer breiteren Öffentlichkeit vor allem durch das Buch Blowback: The Costs and Consequences of American Empire des amerikanischen Politikwissenschaftlers und ehemaligen CIA-Beraters Chalmers Johnson bekannt (deutscher Titel: Ein Imperium verfällt).
Siehe auch
Literatur
- Chalmers Johnson: Ein Imperium verfällt. Wann endet das Amerikanische Jahrhundert? Blessing März 2000. ISBN 3-89667-109-X
Weblinks
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