- Peter Dale Scott
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Peter Dale Scott (* 11. Januar 1929 in Montreal) ist ein kanadischer Autor, Anglist und Diplomat. Er war Anglistik-Professor an der University of California, Berkeley, wo er 1994 emeritierte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Scott ist der Sohn von F. R. Scott, eines bekannten kanadischen Poeten und Verfassungsrechtlers.
Scott studierte an der McGill University in Montreal, wo er Abschlüsse in Philosophie und Politik erwarb. Von 1950 bis 1952 studierte er in Oxford. 1955 erhielt er an der McGill University einen Ph.D. in Politik. Das Thema seiner Dissertation lautete The Social and Political Ideas of T.S. Eliot.
Von 1957 bis 1961 war er im diplomatischen Dienst tätig, unter anderem an der kanadischen Botschaft in Polen.
Von 1961 an war er an der University of California in Berkeley angestellt, wo er unter anderem Assistant und Associate Professor war bevor er 1980 Professor wurde.[1]
Scott ist Verfasser von Gedichten, in denen u.a. politische Themen verarbeitet werden. Im Jahre 2002 erhielt er den Lannan Poetry Award [2].
Positionen
Als Verfasser von Sachbüchern setzt sich Scott mit Aspekten der US-amerikanischen Politik in einer Weise auseinander, die oftmals als Verschwörungstheorie bezeichnet wird. In diesem Zusammenhang kreierte er die Begriffe Tiefenpolitik und Parapolitik.
Bei der Tiefenpolititk handelt es sich um miteinander verflochtene, der öffentlichen Kontrolle unzugängliche Strukturen innerhalb und außerhalb des Staatsapparates, die Prozesse von historischer Tragweite in Gang setzten. Dabei wird das Bestreben von Gesellschaften vorausgesetzt, bestimmte Facetten der Politik des eigenen Landes zu verdrängen. Dies gelte zum Beispiel für die Umstände, die zum Vietnamkrieg geführt haben, wie auch die Ermordung John F. Kennedys, zwei Ereignisse, die laut Scott eng miteinander verknüpft sind. Hinsichtlich der Ermordung des Präsidenten im Jahre 1963 untersuchte Scott vor allem die Kontakte zwischen der Mafia und bestimmter Personen aus CIA und FBI.
In Anlehnung daran bezeichnet auf der Ebene der Entscheidungsfindung die Parapolitik die systematisch bzw. in Einzelfällen praktizierte Ausblendung rationaler Kriterien, was allerdings keine bewussten Entscheidungsprozesse voraussetzt. Scott beschäftigt sich vor allem mit Methoden der Verdeckten Operationen der USA im Ausland und stellt u.a. die These auf, dass diese eine Eigendynamik entwickelten, die die Politik der USA selbst negativ beeinflussen würden. Personen und Strömungen, die die USA für ihre Zwecke zu instrumentalisieren versuchten, erwiesen sich als weniger beherrschbar als gedacht und zeigten sich dagegen imstande, Einfluss auf die US-Politik auszuüben.
Laut Scott ist außerdem der Krieg gegen Drogen ein Vorwand, um den Militärisch-industriellen Komplex zu bedienen und die strategische Versorgung mit Erdöl aus Lateinamerika, vor allem aus Kolumbien, mit militärischen Mitteln zu sichern. Scott sieht dieses Muster auch in Südostasien in den 1960er und 1970er Jahren gegeben. Zu Scotts zentralen Themen gehört die erwiesene Kooperation der CIA mit den Drogenproduzenten und -händlern in Mittelamerika, dem Goldenen Dreieck und Afghanistan.
Diese Förderung des internationalen Drogenhandels zur Sicherstellung der Ölversorgung ist für Scott auch im Hinblick auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 von Bedeutung. Scott hebt die Kooperation zwischen Al-Qaida und den USA während des Afghanischen Bürgerkriegs hervor. Die Gruppierung wurde demzufolge zum Zwecke US-amerikanischer Interessen in Zentralasien eingesetzt; zu ihrer Finanzierung wurde afghanisches Heroin verwendet. Al-Qaida-Mitglieder wurden Scott zufolge auch im Kosovo-Krieg von den USA unterstützt. Heute erfülle die Region die Funktion eines Durchgangsgebiets sowohl für den Drogentransfer als auch einer für den Westen bedeutsamen Ölpipeline.
Bibliographie
- The War Conspiracy: The secret road to the second Indochina war, Bobbs-Merrill, 1972, ohne ISBN
- Disease of Crime: Punishment or Treatment?, Royal Soc.of Medicine, 1972, ISBN 0-950155-53-5
- The Assassinations: Dallas and Beyond, 1976, ISBN 0-394-40107-7
- Crime and Cover-Up: The CIA, the Mafia, and the Dallas-Watergate Connection, 1977, ISBN 0-87867-066-1
- The Iran-Contra Connection (in Zusammenarbeit), 1987, ISBN 0-89608-291-1
- Cocaine Politics: Drugs, Armies, and the CIA in Central America (in Zusammenarbeit), 1991 und 1998, ISBN 0-520-21449-8
- Coming to Jakarta: A Poem About Terror, 1989, ISBN 0-8112-1095-2
- Listening to the Candle: A Poem on Impulse, 1992, ISBN 0-8112-1214-9
- Deep Politics and the Death of JFK, 1993, ISBN 0-520-20519-7
- Crossing Borders: Selected Shorter Poems ,1994, ISBN 0-8112-1284-X
- Minding the Darkness: A Poem for the Year 2000, 2000, ISBN 0-8112-1454-0
- Drugs, Oil, and War: The United States in Afghanistan, Colombia, and Indochina, Rowman & Littlefield, 2003, ISBN 0-7425-2522-8
- Die Drogen, das Öl und der Krieg, Verlag Zweitausendeins, 2003, ISBN 3-86150-633-5
- 9/11 and American Empire. Intellectuals Speak Out. (hrsg. mit David Ray Griffin), Olive Branch Press, 2006, ISBN 1-56656-659-2
- The Road to 9/11: Wealth, Empire and the Future of America, Univ of California Pr, 2007, ISBN 0-520-23773-0
Einzelnachweise
- ↑ peterdalescott.net: CV, aufgerufen am 11. Februar 2010
- ↑ Lannan Foundation: Poetry Awards by Last Name
Weblinks
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