- Blücher (Adelsgeschlecht)
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Die Blücher entstammen dem Mecklenburgischen Uradel mit gleichnamigem Stammsitz bei Lauenburg an der Elbe.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht tritt erstmals urkundlich im Jahr 1214 mit dem Ministerialen des Bistums Ratzeburg Ulrich de Bluchere auf.[1] Mit diesem beginnt auch die Stammreihe. Die Blücher waren schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Besitz der Güter Büttelkow, Lehsen und Tüschow in Mecklenburg. Ein Ulrich von Blücher wird 1256 als Bischof von Ratzeburg, 1291 werden Hermann von Blücher und 1356 Wipert von Blücher als Bischöfe von Ratzeburg genannt. Ab 1293 werden die Blüchers auch als Grundbesitzer in Pommern bekannt. Danach kamen Besitzungen in Brandenburg hinzu. Ein Zweig der Familie wurde 1777 zu dänischen Grafen von Blücher-Altona. Der Zweig Blücher-Finken wurde 1815 in den preußischen Grafenstand gehoben. Der wohl bekannteste Zweig geht auf den preußischen Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher zurück. Dieser wurde am 3. Juni 1814, am Tag der Siegesparade in Berlin, vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. in den erblichen Grafenstand erhoben. Für seine Person erhielt noch im gleichen Jahr er die Fürstenwürde als Fürst von Wahlstatt. Er begründet die Linie der Grafen von Blücher-Wahlstatt. Dem Enkel des Marschalls, Graf Gebhard Bernhard Carl von Blücher, wurde von König Wilhelm I. von Preußen am 18. Oktober 1861, an seinem Krönungstag zu Königsberg, die Fürstenwürde in der Primogenitur als die an den Feldmarschall anknüpfende verliehen. Eine Bedingung der Vererbung war der ungeteilte Besitz der Fideikommisse Krieblowitz, Wahlstatt, Strachwitz und seines Palastes am Pariser Platz in Berlin.
Wappen
- Stammwappen (gelehnter Schild): „In Silber zwei balkenweise rote Schlüssel, die Bärte auswärts und nach oben gerichtet; auf dem hersehenden Topfhelm mit rot-silbernen Decken zwei schräggekreuzte rote Schlüssel, die Bärte auswärts und nach oben gerichtet.“
- Grafen von Blücher-Altona: Viergeteiltes Schild mit goldgerandetem gekröntem Herzschild belegt. In diesem das Blüchersche Familienwappen. 1 und 4 in Blau ein sechsstrahliger goldener Stern, 2 u. 3 in Gold eine rote Veste mit drei Türmen.'
- Fürst und Grafen Blücher von Wahlstatt: Viergeteiltes Schild mit silbernem Herzschild. In diesem das Blüchersche Familienwappen. 1 und 4 in Silber der preußische Adler, 2 in Gold innerhalb eines grünen Lorbeerkranzes ein gold-begrifftes Schwert und ein silberner Feldmarschallsstab gekreuzt, 3 in Gold das Eiserne Kreuz.
Wappensage
Der Urahn der Familie Blücher war der Sage nach ein mutiger wendischer Krieger, der mit Herzog Heinrich dem Löwen nach Rhodos zog und dort wegen seiner Tapferkeit den Ritterschlag erhielt. Nach Hause zurückgekehrt, begleitete er seinen Herren, als dieser seinen von Nikolaus bedrängtem Schwiegersohn, dem Fürsten Borwin von Mecklenburg, zu Hilfe kam. Auch in diesen Kämpfen zeichnete er sich durch große Tapferkeit aus. Er soll ganz allein eine Kapelle, welche die Abodriten zerstören wollten, geschützt haben. Als er, nachdem die Abodriten geflohen waren, blutend seinem Herren die Kirchenschlüssel überreichte, da nannte er ihn Bleudiger (Blutiger, davon Blücher) und verlieh ihm die Schlüssel als Wappenzeichen.
Bedeutende Persönlichkeiten
- Ulrich von Blücher, Bischof von Ratzeburg (1257–1284)
- Hermann von Blücher, Bischof von Ratzeburg (1291–1309)
- Wipert von Blücher, Bischof von Ratzeburg (1356–1376)
- Gebhard Leberecht von Blücher (1742–1819), preußischer Generalfeldmarschall
- Conrad Daniel von Blücher-Altona (1764–1845), Oberpräsident von Altona
- Hans Dietrich Wilhelm von Blücher auf Suckow (1789-1861), 41 Jahre Provisor im Kloster Dobbertin
- Gebhard von Blücher (1865−1931), 4. Fürst von Wahlstatt
- Borusso von Blücher (* 1944), deutscher Diplomat
- Hasso von Blücher (* 1941), Gründer der Blücher GmbH
Einzelnachweise
- ↑ Urkundenbuch des Klosters St. Michaelis in Lüneburg
Literatur
- Heinrich Graesse: Deutsche Adelsgeschichte. (Reprint d. Ausg. von 1876) Reprint-Verlag, Leipzig 1999; ISBN 3826207041.
- Hans Haussherr: Blücher. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 317.
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1898. Verlagsanstalt München/Regensburg 1898.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Friedrich Voigt, Leipzig 1859.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 53, 1972, Adelslexikon
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 76, 1981
Weblink
Commons: Blücher family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag über Blücher in Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon
- Eintrag über Blücher in Neues preussisches Adelslexicon
- Wappensiegel der Blücher von 1315 mit Beschreibung (Seite 59) in „Friedrich Crull: Die Wappen der bis 1360 in den heutigen Grenzen Meklenburgs vorkommenden Geschlechter der Mannschaft“
- Stammlinie von Blücher
Kategorie:- Mecklenburgisches Adelsgeschlecht
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